Ein Kursrutsch der Technologiewerte verdarb ihnen am Nachmittag allerdings die Laune. Am Abend lagen Dax und EuroStoxx50 noch jeweils knapp im Plus bei 13.061,87 und 3590,06 Punkten. An der Wall Street markierte der US-Standardwerteindex Dow Jones zwar mit 23.959,76 Zählern den dritten Tag in Folge ein Rekordhoch. Der technologielastige Nasdaq rutschte dagegen um 1,3 Prozent ab.

Einige Anleger schichteten Geld aus den Überfliegern der vergangenen Monate in Finanzwerte um, sagte Anlagestratege Jonathan Mackay vom Vermögensverwalter Schroders. Diese profitierten von Hoffnungen auf eine Deregulierung des Sektors. Jerome Powell, designierter Chef der Notenbank Fed, signalisierte bei einer Anhörung, dem Thema positiv gegenüberzustehen. Der US-Bankenindex stieg daraufhin auf ein Zehn-Jahres-Hoch von 332,82 Punkten. Sein europäisches Pendant gewann 1,6 Prozent.

Dank der jüngsten Serie ermutigender US-Konjunkturdaten sei die Grundstimmung am Markt weiter positiv, sagte Randy Frederick, Vize-Handelschef des Brokerhauses Charles Schwab. "Die Wirtschaft sieht so gut aus wie noch nie." Im dritten Quartal wuchs die weltgrößte Volkswirtschaft so stark wie seit drei Jahren nicht. Unterdessen versuchten die US-Republikaner die geplante Steuerreform voran und Abweichler in den eigenen Reihen auf Kurs zu bringen. Am Donnerstag soll der Senat über eines der zentralen Wahlkampf-Versprechen des US-Präsidenten Donald Trump abstimmen.

BITCOIN VERTEUERT SICH UM GUT 1000 DOLLAR - PFUND GEFRAGT

Unterdessen rissen sich Investoren erneut um die Internet-Währung Bitcoin: Sie durchbrach binnen 24 Stunden nicht nur die Schallmauer von 10.000 Dollar, sondern knackte auch gleich die 11.000er Marke. "Die einzige Erklärung hierfür ist, dass es sich um eine Spekulationsblase handelt", sagte Analyst Neil Wilson vom Brokerhaus ETX Capital. Hinter Bitcoin stehen weder Regierungen noch Zentralbanken. Über den Preis entscheiden allein Angebot und Nachfrage.

Daneben setzten Anleger auf einen Durchbruch bei den Brexit-Verhandlungen. Das Pfund Sterling stieg zeitweise auf ein Zwei-Monats-Hoch von 1,3447 Dollar. Insidern zufolge stehen beide Seiten in der Finanzfrage kurz vor einer Einigung. Für den EU-Chefunterhändler Michel Barnier besteht aber noch Gesprächsbedarf. Der Euro verteuerte sich leicht auf 1,1862 Dollar.

In Paris rutschten die Titel von Peugeot um 3,9 Prozent ab. Die französische Opel-Mutter will Insidern zufolge vom bisherigen Eigner General Motors (GM) die Hälfte des Kaufpreises zurück. Peugeot sei jetzt in vollem Ausmaß klargeworden, wie schwer es für Opel werde, die absehbar strengeren Abgasvorschriften in Europa einzuhalten und so Millionenstrafen zu vermeiden. GM-Titel gaben an der Wall Street 1,2 Prozent nach.