Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
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+++++ TAGESTHEMA I +++++
SAP hat ihre Jahresprognose für den Cloudumsatz gesenkt und jene für den Betriebsgewinn leicht erhöht, obwohl der Softwarekonzern im zweiten Quartal einen Sprung bei der operativen Marge gemacht hat. Ein relativ verhaltenes Cloudwachstum und ein nur moderates Umsatzplus, aber ein prozentual starker Sprung beim Betriebsgewinn sorgten für eine auf 27,2 Prozent gestiegene operative Marge nach schwachen 23,3 Prozent vor einem Jahr und von Analysten prognostizierten 25,6 Prozent. Das Betriebsergebnis soll im Gesamtjahr nun in einer um 50 Millionen nach oben verschobenen Spanne von 8,65 bis 8,95 Milliarden Euro statt 8,6 bis 8,9 Milliarden Euro liegen. Beim Cloudumsatz wird SAP dagegen vorsichtiger und grenzte die Spanne am oberen Rand ein. Ziel sind nun 14,0 bis 14,2 Milliarden statt 14,0 bis 14,4 Milliarden Euro. Der kombinierte Cloud-Softwareumsatz soll nun 27,0 bis 27,4 Milliarden statt 26,9 bis 27,4 Milliarden Euro erreichen.
Ein Vergleich der Zahlen mit den Prognosen (Angaben in Millionen Euro, Ergebnis je Aktie in Euro, operative Marge in Prozent):
BERICHTET PROG PROG 2. QUARTAL 2Q23 ggVj 2Q23 ggVj 2Q22 Operative Marge 27,2 -- 25,6 -- 23,3 Umsatzerlöse 7.554 +5% 7.559 +5% 7.207 Cloud- und Softwareerlöse 6.505 +5% 6.541 +6% 6.199 Softwarelizenzen 316 -26% 277 -35% 426 Softwaresupport 2.873 -3% 2.875 -3% 2.977 Clouderlöse 3.316 +19% 3.404 +22% 2.796 Operatives Ergebnis 2.058 +23% 1.932 +15% 1.678 Ergebnis nach Steuern* 1.249 +14% 1.400 +27% 1.098 Ergebnis nach Steuern** 3.460 +217% -- -- 1.093 Ergebnis je Aktie unverwässert* 1,07 +13% 1,17 +23% 0,95 Ergebnis je Aktie unverwässert** 3,14 +227% -- -- 0,96 Current Cloud Backlog 11.540 +21% -- -- 9.543 * aus fortgeführten Geschäftsbereichen ** aus fortgeführten und aufgegebenen Geschäftsbereichen
+++++ TAGESTHEMA II +++++
Der Labor- und Pharmaausrüster Sartorius hat im zweiten Quartal weiter unter einer temporär schwachen Nachfrage in seinen beiden Sparten gelitten. Umsatz und Ergebnis von Sartorius gingen stärker als am Markt erwartet zurück. Die vor einem Monat gesenkte Jahresprognose bestätigte der im TecDAX und DAX notierte Konzern. Nachdem in den vergangenen Jahren das coronabezogene Geschäft das Wachstum verstärkt hatte, bauen die Kunden ihre Lagerbestände nun erst einmal ab und waren infolge freier Kapazitäten zurückhaltender bei Investitionen. Der Auftragseingang ging von April bis Juni um 35,2 Prozent auf 684,8 Millionen Euro zurück. Der Konzernumsatz sank um 19,7 Prozent auf 832 Millionen Euro. Das bereinigte operative EBITDA sank um 29,8 Prozent auf 244,7 Millionen Euro. Daraus ergab sich eine operative EBITDA-Marge von 29,4 Prozent nach 33,7 Prozent im Vorjahresquartal. Der Konzerngewinn brach um 48,2 Prozent auf 86,3 Millionen Euro ein. Je Vorzugsaktie verdiente Sartorius 1,26 Euro nur noch knapp halb so viel wie im Vorjahreszeitraum mit 2,44 Prozent. Analysten hatten im Konsens mit einem Umsatz von 874 Millionen Euro, einem bereinigten operativen EBITDA von 256 Millionen Euro und einem Nettogewinn von 100 Millionen Euro gerechnet.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++
13:00 US/American Express Co, Ergebnis 2Q
Mögliche vorgezogene Termine - auf Basis des Vorjahres geschätzt:
- DE/Delivery Hero SE, Ergebnis 2Q
+++++ INDEXÄNDERUNGEN ++++++
Folgende Indexänderungen werden zum Handelsbeginn am 25. Juli wirksam:
+ MDAX AUFNAHME - Vitesco Technologies Group HERAUSNAHME - SOFTWARE AG + SDAX AUFNAHME Borussia Dortmund HERAUSNAHME Vitesco Technologies Group - TecDAX AUFNAHME - PNE AG HERAUSNAHME - Software AG
Die Aktien der Software AG werden außerplanmäßig aus dem MDAX und dem TecDAX gelöscht. Grund dafür sei, dass der Streubesitz im Zuge der Übernahme durch Silver Lake unter 10 Prozent gesunken sei, teilte die Deutsche Börse mit.
+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++
Aktuell: INDEX Stand +/- DAX-Future 16.221,00 -0,1% E-Mini-Future S&P-500 4.570,00 +0,1% E-Mini-Future Nsdq-100 15.599,50 +0,0% Nikkei-225 32.366,67 -0,4% Schanghai-Composite 3.170,94 +0,0% Hang-Seng-Index 19.064,85 +0,7% +/- Ticks Bund -Future 132,88% -8 Vortag: INDEX Schluss +/- DAX 16.204,22 +0,6% DAX-Future 16.230,00 +0,1% XDAX 16.137,27 +0,1% MDAX 28.231,01 -0,5% TecDAX 3.210,81 -0,4% EuroStoxx50 4.373,73 +0,3% Stoxx50 3.975,26 +0,7% Dow-Jones 35.225,18 +0,5% S&P-500-Index 4.534,87 -0,7% Nasdaq-Comp. 14.063,31 -2,1% EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 132,96% -92
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
EUROPA
Ausblick: Die Aktienmärkte werden im Minus erwartet. Die Richtung gibt dabei die Wall Street vor, die nach Handelsschluss in Europa deutlicher nachgab. Aber auch die erwartete Schwäche des DAX-Schwergewichts SAP sollte den Index belasten. Mit Blick auf die Sektoren tendierten an der Wall Street der Automobilsektor auffallend schwach, was wohl der Schwäche der Tesla-Aktie (-9,7) in Folge der Zahlen zum großen Teil geschuldet sein dürfte. Der Euro startet nach dem Rücksetzer des Vortages wenig verändert. Auch von den wenig verändert startenden Anleihen dürfte kein Impuls ausgehen. Spannend könnte es am Mittag werden, wenn die Optionen auf DAX und Euro-Stoxx-50 mit dem kleinen Verfall an der Eurex auslaufen.
Rückblick: Etwas fester - Die Technologiewerte bremsten, sie notierten im Schnitt 2,5 Prozent im Minus. Die Musik spielte einmal mehr in den Einzelwerten, hier gab die Berichtssaison den Takt vor. Während das zweite Quartal von Kone für die Analysten von Jefferies einen operativen Erfolg lieferte, sahen sie im schwächeren Auftragseingang einen Belastungsfaktor. Die Aktie schloss 3,5 Prozent im Minus. Electrolux brachen um 20 Prozent ein. Der Haushaltsgerätehersteller hatte die Gewinnerwartungen weit verfehlt. Givaudan verloren 1,7 Prozent. Der Duftstoffhersteller hatte durchwachsene Geschäftszahlen zum zweiten Quartal vorgelegt. Gut kamen die Geschäftszahlen von ABB (+3,3%) an.
DAX/MDAX/TECDAX
Freundlich - Für Hellofresh (-7,1%) ging es nach durchwachsenen Geschäftszahlen kräftig nach unten. Nach Quartalszahlen zeigten sich Daimler Truck (+1,1%) im Plus. Fresenius stellten mit einem Plus von 6,4 Prozent den Gewinner im DAX. Zum einen kam es bei Wettbewerber Pfizer durch Wirbelsturmschäden in North Carolina zu Produktionsausfällen, die durch Fresenius Kabi teils aufgefangen werden könnten. Zum anderen kämen die Auflösung der KGaA-Struktur und die Ausgliederung von FMC weiter gut an, hieß es. Zu den Verlierern gehörten mit der Schwäche der europäischen Wettbewerber auch Infineon (-1,7%) und vor dem Zahlenausweis SAP (-1,3%). Salzgitter konnte auf der Ertragsseite im zweiten Quartal nicht ganz überzeugen, die Aktie schloss 4,4 Prozent im Minus.
XETRA-NACHBÖRSE
SAP fielen um 4,4 Prozent, nachdem der Softwarekonzern zwar starke Zweitquartalszahlen vorgelegt, aber die Jahresprognose zum Cloudumsatz gesenkt hatte. Traumhaus reagierten positiv auf die Bekanntgabe einer Kapitalerhöhung, die im Rahmen einer Privatplatzierung erfolgen soll. Die neuen Aktien werden demnach zum Kurs von 6,35 Euro platziert. Den Xetra-Handel hatte die Traumhaus-Aktie 4,2 Prozent höher bei 6,25 Euro beendet. Auf Tradegate notierten die Titel am Abend bei 6,50 Euro. Nach einer Gewinnwarnung verbilligten sich Surteco um 4 Prozent. Negativ wurden auch die Geschäftszahlen von Alba (-1,2% bei Lang & Schwarz) aufgenommen. SHS Viveon zeigten sich wenig verändert. Auf der Hauptversammlung wurden auf Antrag eines Aktionärs alle Tagesordnungspunkte abgesetzt. Daher seien keine Beschlüsse gefasst worden.
USA - AKTIEN
Uneinheitlich - Netflix und Tesla zogen die Nasdaq-Indizes tief ins Minus, während der Dow-Jones-Index dank Johnson & Johnson und Goldman Sachs etwas fester schloss. Auch die Konjunkturdaten wiesen keinen klaren Trend auf: die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten kamen etwas besser herein als erwartet, der Philadelphia-Fed-Index blieb jedoch leicht unter der Prognose. Insgesamt änderten die Daten nichts an der Erwartung, dass die US-Notenbank in der kommenden Woche die Zinsen erhöhen wird. Ergebnisse und Kommentare von Tesla (-9,7%) und Netflix (-8,4%) wurden als unzureichend bewertet, was Anleger zu Gewinnmitnahmen veranlasste. IBM (+2,1%) hatte gewinnseitig die Erwartungen übertroffen, beim Umsatz wegen einer ungünstigen Währungsentwicklung aber knapp verfehlt. Bei United Airlines (+3,2%) fielen Gewinn und Umsatz besser als gedacht aus. Dazu erhöhte die Gesellschaft den Gewinnausblick. Bei American Airlines (-6,2%) wurden gute Zahlen zu Gewinnmitnahmen genutzt. Johnson & Johnson (+6,1%) hatte mehr umgesetzt und verdient als erwartet und den Jahresausblick erhöht. Goldman Sachs (+3%) profitierten von optimistischen Analystenkommentaren zur künftigen Entwicklung der Bank, deren Zweitquartalszahlen am Vortag nicht in allen Punkten überzeugt hatten.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
July 21, 2023 01:38 ET (05:38 GMT)