Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

GAZPROM/ROSNEFT - Das Bundeswirtschaftsministerium spielt intern eine Verstaatlichung bis hin zu einer Enteignung der deutschen Töchter der russischen Energiekonzerne Gazprom und Rosneft durch. Damit wolle die Bundesregierung im Falle einer Schieflage der Unternehmen eine massive Beeinträchtigung der Energieversorgung insbesondere in Ostdeutschland vorbeugen. Dies bestätigten mehrere Regierungsvertreter. Banken und Geschäftspartner gehen seit Inkrafttreten der Sanktionen gegenüber Russland auf Distanz zu Unternehmen mit russischen Eigentümern. Die Gefahr eines "technischen Konkurses" sei daher nicht von der Hand zu weisen, sagt ein Insider. (Handelsblatt)

VTB - Bei der Europa-Tochter der zweitgrößten russischen Bank VTB gibt es wegen des Krieges in der Ukraine Auflösungserscheinungen im Management. Vier der fünf Vorstände der VTB Europe seien vergangene Woche abgetreten, sagten mehrere mit dem Thema vertrauten Personen dem Handelsblatt. Vorstandschef Nicholas Hutt sowie Zac Fortune seien britische Staatsbürger und dürften wegen Sanktionen gegen Russland nicht länger für VTB arbeiten. Oxana Kozliouk und Oleg Osipenko seien beide ukrainische Staatsbürger und wollten aufgrund der russischen Invasion nicht mehr für die Bank arbeiten. Einzig verbliebendes Vorstandsmitglied sei aktuell Finanzchef Miro Zadro. VTB und VTB Europe wollten sich dazu nicht äußern. (Handelsblatt)

SYNGENTA - Erik Fyrwald, CEO des Agrarchemieriesen, warnt vor schweren Zeiten auf den Weltmärkten für Agrargüter. "Wir sind sehr besorgt über die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine für die weltweite Lieferkette bei Nahrungsmitteln", sagte Fyrwald im Gespräch. Kurzfristig will Syngenta die Lieferungen von Samen und Pflanzenschutzmitteln an Russland aus humanitären Gründen aufrechterhalten. Mittelfristig müssten allerdings auch verstärkt neue Formen der Saatgutentwicklung wie die Genschere Crispr/Cas zum Einsatz kommen, fordert Fyrwald. (Handelsblatt)

BURGER KING - Die Fastfood-Kette Burger King plant in Deutschland Preiserhöhungen. "Die derzeitige Preisentwicklung erfordert, dass wir die Preise jedes einzelnen Produkts genau überprüfen", erklärte das Unternehmen. In den vergangenen Monaten seien die Kosten in vielen Bereichen stark angestiegen, sowohl bei Energie und Personal als auch bei Fleisch und weiteren Lebensmitteln. "Wie bei allen gastronomischen Angeboten wird die Kostenentwicklung bei der Preisgestaltung berücksichtigt. Deshalb wird es wie in der gesamten Branche auch bei Burger King notwendig sein, die Kostensteigerungen teilweise weiterzugeben." (Welt)

LANDESBAUSPARKASSEN - Der Markt der Landesbausparkassen ist in Bewegung. Nachdem die LBS West und Nord schon länger über ein Zusammengehen sprechen, gibt es nun auch Überlegungen, die LBS Südwest mit den Bayern zusammenzulegen. Der Präsident des Sparkassenverbands Baden-Württemberg, Peter Schneider, sagte: "Weitere Fusionen bei den Landesbausparkassen können durchaus Sinn machen. Wir sind mit den bayerischen Kollegen im ständigen Kontakt, und es sprechen einige Gründe dafür zu sagen, lass uns eine größere Struktur schaffen. Da gibt es noch Synergien zu holen. Im Norden tut sich bei den Landesbausparkassen offensichtlich einiges." (FAZ)

BCG - Das Pandemiejahr 2021 war für die Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) eines der erfolgreichsten überhaupt. Die Strategieberatung hat die Erlöse um 25 Prozent gesteigert und erstmals die Umsatzschwelle von 11 Milliarden Dollar erreicht. In der Region Deutschland/Österreich sei eine ähnlich starke Wachstumsrate erzielt worden, sagte der neue BCG-Deutschlandchef Michael Brigl. Damit dürfte der Umsatz von BCG hier bei deutlich über 1 Milliarde Euro liegen. Genaue Zahlen dazu gab das Unternehmen nicht bekannt. (Handelsblatt)

ZURICH/AXA - In die Abwicklung von alten Lebensversicherungsbeständen in Deutschland kommt nach Jahren des Stillstands Bewegung. Die Versicherer Zurich und Axa suchen laut drei mit der Angelegenheit vertrauten Personen nach Möglichkeiten, sich von Altbeständen mit hohen Zinsverpflichtungen zu trennen. Dadurch könnten sie ihre Bilanzen entschlacken und die Komplexität ihrer Abläufe reduzieren. Außerdem wollen sie so mehr Aufmerksamkeit auf Wachstumsbereiche wie neue Produkte in der Altersvorsorge richten. (Handelsblatt)

RBC - Der Boom im britischen Vermögensverwaltungsgeschäft hat einen weiteren großen Deal hervorgebracht. Die Royal Bank of Canada (RBC) hat 1,6 Milliarden Pfund für Brewin Dolphin geboten, einen der ältesten Namen in der Londoner Square Mile. "Das Vereinigte Königreich ist ein wesentlicher Wachstumsmarkt für RBC", sagte Doug Guzman, Group Head RBC Wealth Management, RBC Insurance & RBC Treasury Services. (Börsen-Zeitung)

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April 01, 2022 00:57 ET (04:57 GMT)