FRANKFURT (Dow Jones)--Mit leichten Aufschlägen an Europas Börsen rechnen Händler am Gründonnerstag. Stützend wirken positive Vorgaben der Wall Street. Dort sind die Aktienkurse dank nachgebender Renditen an den Anleihemärkten gestiegen. Der DAX-Terminkontrakt zeigt sich knapp unter der 14.200er-Marke. Auch der Euro-Stoxx-50 wird indes etwas fester indiziert.

An den Märkten sind die Erwartungen an die Zinserhöhungen in den USA nach Bekanntgabe der jüngsten US-Verbraucherpreise leicht gefallen. Daran haben auch die US-Erzeugerpreise vom Vortag nichts ändern können: Der Markt spekuliert weiter auf das Erreichen des Inflationsscheitelpunktes, obwohl die US-Kerninflation zum Vormonat doppelt so stark wie erwartet angestiegen war.


   Nur Lippenbekenntnis von EZB statt Inflationsbekämpfung erwartet 

Im Fokus steht auch die Geldpolitik in Europa und damit die geldpolitische Entscheidung der EZB. Die Notenbank dürfte aber weiter nichts Handfestes gegen das massive Inflationsproblem tun und die lockere Geldpolitik nur bestätigen. In der begleitenden Pressekonferenz dürfte zwar verbal ein falkenhafterer Ton anschlagen werden. "Allerdings bleibt unsicher, ob dieser aktuell steigenden Bereitschaft zu Zinsanhebungen später im Jahr Taten folgen werden", so die Commerzbank einschränkend. Selbst der ehemalige Chefvolkswirt der EZB und dazu noch Gründungsvater des Euro, Otmar Issing, verzweifelt an der verfehlten Politik der Notenbank: Sie lebe mittlerweile in einer "Fantasiewelt", sagte er der "Financial Times".

Bei den Sektoren am Aktienmarkt stehen Bankenwerte im Fokus: In den USA legen mit Goldman Sachs, Morgan Stanley, Citigroup und Wells Fargo eine ganze Reihe von Kreditinstituten ihre Geschäftszahlen vor. Die schwächeren Geschäftszahlen des Vortages von JP Morgan hatten keinen Akzent an den Märkten gesetzt. Das könnte sich nach Einschätzung aus dem Handel aber nun ändern, sollte sich nach den Geschäftszahlen des Tages ein erster Sektortrend abzeichnen.


  Voestalpine verkauft Texas-Werk 

Fester wird der Kurs des österreichischen Stahlhersteller Voestalpine erwartet. Er hat die Mehrheit an seinem Stahlwerk in Texas an Arcelormittal verkauft. Dies sei schneller als erwartet erfolgt, heißt es im Handel. Der Buchgewinn dürfte bei rund 280 Millionen Euro liegen, weshalb Voestalpine die Gewinnprognose für das laufende Jahr erhöht.

Negativ dürften Ericsson auf die Erstquartalszahlen reagieren. Diese liegen beim Umsatz zwar leicht über den Markterwartungen, beim Gewinn wurden diese aber deutlich verfehlt. Auch ist in der wichtigen Netzwerksparte Margendruck auszumachen.

Drägerwerk brechen im Frühhandel um über 7 Prozent ein. Im Handel zeigt man sich überrascht über die Höhe der Abschläge. Sicherlich sei die Warnung des Unternehmens nicht positiv, sie sollte aber eigentlich keine echte Überraschung darstellen, so ein Teilnehmer. Dieser hält es für möglich, dass die sich abzeichnenden Abgaben sich noch relativierten. Das Sentiment für die Aktie dürfte indes negativ bleiben.


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DEVISEN          zuletzt      +/- %   0:00 Uhr  Mi 17:15 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,0913      +0,2%     1,0890        1,0854   -4,0% 
EUR/JPY           136,85      -0,0%     136,89        136,43   +4,6% 
EUR/CHF           1,0185      +0,1%     1,0701        1,0144   -1,8% 
EUR/GBP           0,8307      +0,1%     0,8303        0,8322   -1,1% 
USD/JPY           125,33      -0,3%     125,69        125,69   +8,9% 
GBP/USD           1,3141      +0,2%     1,3117        1,3041   -2,9% 
USD/CNH           6,3764      -0,0%     6,3787        6,3804   +0,3% 
Bitcoin 
BTC/USD        41.304,75      +0,2%  41.214,97     40.914,25  -10,7% 
 
ROHÖL            zuletzt  VT-Settl.      +/- %       +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex         103,23     104,25      -1,0%         -1,02  +39,6% 
Brent/ICE         108,50     108,78      -0,3%         -0,28  +41,7% 
 
METALLE          zuletzt     Vortag      +/- %       +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.974,18   1.977,78      -0,2%         -3,60   +7,9% 
Silber (Spot)      25,77      25,74      +0,1%         +0,03  +10,6% 
Platin (Spot)     988,30     989,90      -0,2%         -1,60   +1,8% 
Kupfer-Future       4,74       4,71      +0,6%         +0,03   +6,4% 
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April 14, 2022 02:21 ET (06:21 GMT)