WDH/'WSJ': Vivendi findet weiteren Investor für Musiksparte - Bewertung legt zu
Am 04. Juni 2021 um 08:09 Uhr
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(Tippfehler im 2. Satz behoben: Ackman)
PARIS/NEW YORK (dpa-AFX) - Vivendi hat vor der geplanten Börsennotierung seiner Musiksparte Universal Music Group (UMG) einem Bericht zufolge einen weiteren Investor gefunden. Ein vom Hedgefonds-Milliardär William Ackman aufgelegtes Finanzvehikel (Spac) steht vor dem Kauf von zehn Prozent der Musiksparte des französischen Medienkonzerns, wie das "Wall Street Journal" am Freitag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertrauten Personen berichtet. UMG werde dabei mit rund 35 Milliarden Euro bewertet. Sollte das erreicht werden, würde die Bewertung über dem von Vivendi-Chef Arnaud de Puyfontaine ausgerufenen Mindestziel von 30 Milliarden Euro liegen.
Vivendi will 60 Prozent der Anteile an der Sparte, die unter anderem Lady Gaga, Taylor Swift, Billie Eilish und The Weeknd unter Vertrag hat, bis Ende September an seine Aktionäre verteilen. Mitte Mai hatte der Konzern mitgeteilt, vor diesem Schritt neben dem chinesischen Konzern Tencent einen weiteren Ankerinvestor an Bord holen zu wollen. Damals hieß es, dass dabei bis zu zehn Prozent abgegeben werden sollen. Die Franzosen haben bereits in zwei Schritten 20 Prozent der UMG-Anteile an den chinesischen Internetriesen Tencent losgeschlagen. Bei der zweiten Transaktion im Dezember 2020 lag die Bewertung von UMG bei 30 Milliarden Euro.
Viele große Investoren hatten von Vivendi seit Jahren verlangt, die Musiksparte vom Konzern zu trennen. So sollen Anleger gezielter in die einzelnen Teile investieren können. Die Bewertung Vivendis soll durch den Wegfall des sogenannten Konglomeratabschlags steigen. Diese Hoffnung wurde bisher nur teilweise erfüllt: Seit der Ankündigung der Börsengangs Mitte Februar zog Vivendis Börsenwert um rund zwölf Prozent auf knapp 35 Milliarden Euro an. Das Kursplus der Aktie seit Mitte Februar fiel dabei aber nur so hoch aus wie der Anstieg des Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 oder des Branchenindex Stoxx 600 Media./zb/stw/jha/
Vivendi SE besteht aus mehreren führenden Unternehmen in den Bereichen Inhaltsproduktion, Kommunikation und Medien: - Groupe Canal +: ein führender Anbieter von Bezahlfernsehen in Frankreich, Benelux, Polen, Mitteleuropa, Afrika und Asien; - Lagardère: Verlags-, Medien- und Reiseeinzelhandelsgruppe; - Studiocanal: Europas führender Akteur in den Bereichen Produktion, Erwerb, Vertrieb und internationaler Verkauf von Filmen und Fernsehserien; - Havas: eine weltweit führende Kommunikationsgruppe, die in drei operative Einheiten unterteilt ist, die alle Geschäftsbereiche des Sektors abdecken (Kreativität, Medienkompetenz und Gesundheit/Wellness); - Prisma Media: Marktführer bei der Veröffentlichung von Zeitschriften in Frankreich, Online-Videos und täglicher digitaler Reichweite; - Editis (aufgegebener Geschäftsbereich): zweite französische Verlagsgruppe und Marktführer in mehreren Bereichen, darunter allgemeine Literatur, Jugend, Praxis, Illustrierte, Comics, Bildung und Nachschlagewerke; - Gameloft: ein weltweit führendes Unternehmen für mobile Videospiele; - Vivendi Village: besteht aus dem internationalen Ticketing-Unternehmen See Tickets, dem Veranstalter und Festivaleigentümer Olympia Production (Frankreich), dem Festivaleigentümer U Live (Vereinigtes Königreich), den Pariser Konzerthäusern Olympia und Théâtre de l'Oeuvre, den Kino- und Unterhaltungseinrichtungen CanalOlympia (Afrika) und der IP-Entwicklungs- und Beratungsagentur The Copyrights Group (IP-Entwicklungsagentur und Beratung); - Dailymotion: eine der weltweit größten Plattformen für die Aggregation und Verbreitung von Videoinhalten (mehr als 350 Millionen Nutzer pro Monat); - Group Vivendi Africa (GVA): ein FTTH-Betreiber (Fiber to the home), der in Afrika südlich der Sahara tätig ist.