Haag (awp) - Der Vakuumventil-Hersteller VAT hat im vergangenen Geschäftsjahr 2023 die Spuren des globalen Abschwungs im Halbleitermarkt zu spüren bekommen und deutlich weniger verdient. Für die Aktionärinnen und Aktionäre soll es dennoch eine unveränderte Dividende geben. Beim Ausblick ist das Unternehmen zudem wieder etwas zuversichtlicher, auch wenn es noch zahlreiche Unsicherheitsfaktoren gibt.

Unter dem Strich blieb ein um 38,0 Prozent tieferer Gewinn von 190,3 Millionen Franken, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Der EBITDA sank um 32,3 Prozent auf 270,9 Millionen, die Marge lag mit 30,6 Prozent im Rahmen des bereits im Januar kommunizierten Bereichs. Im Jahr davor hatte VAT noch ein Rekordergebnis eingefahren.

Anfang Januar hatte VAT den Umsatzrückgang um 23 Prozent auf 885 Millionen Franken und den Einbruch des Auftragseingangs um 43 Prozent auf 692 Millionen bekannt gegeben und gleichzeitig auf leichte Erholungstendenzen im vierten Quartal verwiesen. So lagen beispielsweise die Aufträge im Segment Ventile deutlich höher als im dritten Quartal, das Segment Global Service verzeichnete sogar einen Anstieg um 46 Prozent. Für die ganze Gruppe lagen die Aufträge im Schlussquartal um 45 Prozent und der Nettoumsatz um 6 Prozent über dem dritten Quartal.

Dividende bleibt stabil

Für die Aktionäre hat der Gewinneinbruch allerdings keine Folgen. Die Dividende soll unverändert 6,25 Franken je Aktie betragen. Dies rechtfertige der "solide freie Cashflow", heisst es zur Begründung. Er lag mit 188,8 Millionen Franken zwar um 17,3 Prozent unter dem Vorjahr, sei aber "immer noch auf hohem Niveau". Im Vergleich zum Konsens hat VAT positiv überrascht, besonders beim Gewinn und der Ausschüttung.

Abseits der Zahlen kündigte VAT noch einen Wechsel im Verwaltungsrat an. Maria Heriz tritt nicht zur Wiederwahl an. Als ihr Nachfolger werde Thomas A. Piliszczuk der Generalversammlung vorgeschlagen.

Zuversichtlicherer Ausblick

Mit Blick nach vorne gibt sich VAT wieder etwas zuversichtlicher. Für das erste Quartal wird ein Umsatz von 185 bis 205 Millionen Franken erwartet. Für das Gesamtjahr 2024 sollen bessere Marktbedingungen zu einem besseren Jahresergebnis führen. Es sollen Umsatz, EBITDA und -Marge sowie Nettogewinn und der freie Cashflow steigen. Allerdings werde der starke Franken die Margenerholung weiter erschweren.

Für die Investitionen in Halbleiterfertigungsanlagen wird insbesondere im Speicherchipsektor mit einer Erholung vom tiefen Niveau 2023 gerechnet. Das Geschäftsfeld Advanced Industrials soll weiter wachsen und das Segment Global Service dürfte von der steigenden Kapazitätsauslastung in Halbleiterfabriken profitieren, heisst es.

Es gebe allerdings weiterhin zahlreiche Unsicherheitsfaktoren, darunter die Inflationsentwicklung, geopolitische Spannungen oder das Tempo der Investitionen von China in die landeseigenen Halbleiter-Kapazitäten. Seit zwei Jahren baue China seine Kapazitäten massiv aus. VAT selbst werde die neue Produktionsstätte in Malaysia fertigstellen.

dm/uh