(Konsolidierter) Nichtfinanzieller Bericht 2023 | ­UNIQA Group

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(Konsolidierter) Nichtfinanzieller Bericht 2023

(Konsolidierter)

Nichtfinanzieller Bericht

Über diesen Bericht

Der vorliegende Bericht wurde in Übereinstimmung mit dem österreichischen Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesse- rungsgesetz (NaDiVeG; EU-Richtlinie 2014/95/EU) erstellt und umfasst diejenigen Nachhaltigkeitsbelange, die auch unsere wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen widerspiegeln.

Die in diesem Bericht beschriebenen Konzepte entspre- chen den Inhalten des Nachhaltigkeitsberichts 2023, der in Übereinstimmung mit den Standards der Global Reporting Initiative (GRI) erstellt wurde. Der Nachhaltigkeitsbericht wird gemeinsam mit dem Konzernbericht am 11. April 2024 veröffentlicht. Der vorliegende nichtfinanzielle Bericht, als Teil unseres Konzernberichts 2023, umfasst das Geschäfts- jahr 2023 und somit den Zeitraum von 1. Jänner 2023 bis

31. Dezember 2023. Dort, wo es zweckmäßig ist, vergleichen wir unsere Fortschritte mit den im Vorjahr kommunizierten Zielen und geben einen Ausblick auf unsere Ziele für das nächste Jahr.

Die UNIQA­ Insurance Group AG hat sich entschieden, die nichtfinanzielle Erklärung als gesonderten nichtfinanziellen Bericht zu erstellen (Option gemäß § 267a Abs. 6 bzw. § 243b Abs. 6 UGB) und den nichtfinanziellen Bericht für die UNIQA­ Insurance Group AG und den konsolidierten nichtfinanziellen Bericht für den Konzern zusammenzufassen. Der Konsolidie- rungskreis ist unter den sonstigen Angaben in den Erläute- rungen zum Konzernabschluss 2023 offengelegt. Der vorlie- gende Bericht enthält Informationen und Daten der ­UNIQA Insurance Group AG (UNIQA Group). Alle Inhalte und Daten dieses Berichts beziehen sich grundsätzlich auf die UNIQA­ Group und ihre vollkonsolidierten Konzernunternehmen. Sollten Inhalte oder Kennzahlen nicht die gesamte UNIQA­

Group abdecken, ist dies im Bericht klar gekennzeichnet bzw. in Fußnoten in den jeweiligen Abschnitten genauer erläutert. Mit Wirksamkeit 31.12.2023 wurde die Telemedi Gruppe, ein polnisches Startup, zur Ergänzung unserer Krankenversi- cherungsleistungen erworben. Die Gesellschaft hat 49 Mit- arbeiter:innen. Aufgrund des Erwerbs kurz vor dem Jahres- abschluss ist eine Miteinbeziehung des Unternehmens mit entsprechenden ESG-bezogen Daten für das Geschäftsjahr 2023 nicht möglich. Mit Mitte 2023 hat sich UNIQA­ kom- plett aus dem russischen Markt zurückgezogen und den Ver- trag über den Verkauf der Tochtergesellschaft Raiffeisen Life an die russische Versicherungsgesellschaft Renaissance Life abgeschlossen und ist seitdem nur mehr in 17 Länder tätig. Da ­UNIQA im Geschäftsjahr 2023 weiterhin Verantwortung für die Arbeitnehmer- und Umweltbelange übernimmt, sind diese Daten im vorliegenden Bericht miteinbezogen.

Da die UNIQA­ Insurance Group AG mit Hauptsitz in Wien das Versicherungsgeschäft der Gruppe im In- und Ausland nicht direkt betreibt, werden die Umwelt-, Sozial- und Arbeit- nehmerbelange sowie die Themen der Achtung der Men- schenrechte und der Bekämpfung von Korruption und Beste- chung auf Konzernebene konzipiert und nachfolgend in den operativen Konzerngesellschaften umgesetzt. In diesem Sinn besteht in Bezug auf den Einzelabschluss kein anderes - ab- gewandeltes oder eingeschränktes - Konzept, das in anderer Weise verfolgt wird.

Wie bereits in den vergangenen Jahren wurde auch 2023 die PwC Wirtschaftsprüfung GmbH mit der Prüfung zur Erlan- gung begrenzter Sicherheit (Limited Assurance) beauftragt. Einzelheiten zu den Ergebnissen der Prüfung finden Sie im Bericht über die unabhängige Prüfung des konsolidierten nichtfinanziellen Berichts.

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Beschreibung des Unternehmens

Die UNIQA­ Group ist eine der führenden Versicherungs- gruppen in ihren beiden Kernmärkten Österreich und Zen- tral- und Osteuropa (CEE). Wir bieten unseren Kund:innen Schaden- und Unfallversicherungen sowie Lebens- und Kran- kenversicherungen an. Als Finanzdienstleisterin ist es unser Bestreben, nachhaltigkeitsbezogene Risiken zu berücksich- tigen sowie Chancen aus ESG-Trends (ESG - Environment, Social, Governance) mit aufzunehmen. Nachfolgend legen wir unseren Managementansatz dazu dar. Weitere Informa- tionen zu unserem Geschäftsmodell finden sich im Kapitel "Strategie" des Konzernberichts. Informationen zur Verfol- gung der Strategien zur Steuerung der Belange finden sich in den nachfolgenden Abschnitten.

Nachhaltigkeitsstrategie

Wir setzen uns sorgfältig mit jenen Rahmenbedingungen auseinander, die wir förderlich für ein besseres Leben halten. Dazu treten wir in Diskurs mit Stakeholdern, Expert:innen und der Öffentlichkeit, teilen unsere Sichtweisen und enga- gieren uns. Damit ist Nachhaltigkeit ein zentraler Teil unse- res Handelns. Mit unserer klaren Haltung erzeugen wir Ver- ständnis bei allen unseren Stakeholdern und Unterstützung durch alle unsere Stakeholder - Mitarbeiter:innen, Kund:in- nen, Investor:innen und die Öffentlichkeit.

Unsere Nachhaltigkeitsstrategie ist dabei ganzheitlich aus- gerichtet. Sie verbindet unser ökonomisches Streben mit einem klaren ökologischen und sozialen Bekenntnis zu Um- weltschutz und gesellschaftlicher Verantwortung.

Unsere Nachhaltigkeitsstrategie wurde im Oktober 2020 verabschiedet und basiert neben dem Fundament "People & Culture" und dem Rahmen "Governance" auf fünf Säulen:

  • ESG-Veranlagungspolitik
  • ESG-Produktpolitik
  • Nachhaltige Betriebsführung
  • Transparente Offenlegung
  • Stakeholdermanagement

Unser fundamentales Ziel im Jahr 2023 war es, wie im Vor- jahr, diese Nachhaltigkeitsstrategie zu operationalisieren und im Unternehmen durch Meilensteinpläne zu verankern. Unser operativer Fokus liegt auf den Säulen 1 bis 3, gestützt durch transparente Offenlegung (Säule 4) und Einbindung unserer Stakeholder (Säule 5). Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf unserer Klimastrategie, die wir nach aner- kannten Regelwerken (SBTi - Science Based Targets Initia- tive) und im Rahmen der von uns eingegangenen Mitglied- schaften (NZAOA, GFA, PSI, PRI) verfolgen. Nähere Details dazu finden sich im Abschnitt zu Umweltbelangen.

Wesentlichkeitskonzept

Der Erfolg von UNIQA­ baut darauf auf, dass wir verstehen, wie sich die Welt verändert und wie wir darauf reagieren müssen. Unsere letzte Wesentlichkeitsanalyse wurde 2021 durchgeführt und identifizierte jene ESG-Themen, die für unsere Stakeholder und unser Geschäft als wichtigste wahr- genommen wurden. Zudem haben wir 2021 eine neue Sta- keholderidentifikation einschließlich der dazugehörigen Gewichtung durchgeführt. In Summe gingen daraus vier Stakeholdergruppen hervor, die unmittelbar von unseren Unternehmensaktivitäten betroffen sind: Kund:innen, Mitar- beiter:innen, Investor:innen und die Öffentlichkeit.

Die Wesentlichkeitsanalyse bildet die Grundlage unseres Nachhaltigkeitsansatzes, unserer Nachhaltigkeitsstrate- gie sowie unserer Berichterstattung. Die vier wichtigsten wesentlichen Themen aus Sicht der Stakeholder waren im Jahr 2021: Cyberrisiken, digitale Service- und Kundenorien- tierung, Beratung zu und Prävention von Naturkatastrophen sowie Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter:innen.

Die fünf wichtigsten wesentlichen Themen aus Sicht von ­UNIQA waren: Gesundheit und Zufriedenheit der Mitarbei- ter:innen, Datensicherheit und Datenverarbeitung, Aus- und Weiterbildung, Engagement für die Umwelt sowie Diversität und Chancengleichheit.

Im Geschäftsjahr 2023 haben wir ein konzernweites Projekt gestartet, um uns auf die Berichtsanforderungen der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und der European Sustainability Reporting Standards (ESRS) vor- zubereiten, wobei eine "Doppelte Wesentlichkeitsanalyse" die Berichtsgrenzen neu definiert. Die Analyse umfasst die Sammlung und Bewertung von Auswirkungen, Chancen und Risiken entlang der Wertschöpfungskette unter Einbezie- hung zentraler Stakeholder wie NGOs und Ratingagenturen. Sie wird 2024 abgeschlossen und die Grundlage für unsere zukünftige Berichterstattung bilden.

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ESG-Integration

Der Aufsichtsrat befasst sich jährlich im beratenden Gre- mium des Prüfungsausschusses mit der Nachhaltigkeits- berichterstattung und beschließt dort die zu verfolgende Nachhaltigkeitsstrategie. Das Group Executive Board be- richtet dem Aufsichtsrat quartalsweise über Fortschritte bei umwelt- und sozialbezogenen Zielsetzungen. Zur Beratung des Group Executive Board wurde das ESG Committee in der Governance der ­UNIQA Group verankert. Darüber hinaus finden jährliche Schulungen des Aufsichtsrats statt, um das kollektive Wissen, die Fähigkeiten und die Erfahrungen im Bereich der nachhaltigen Entwicklung zu verbessern. Über die Bewertung der Leistungen des Aufsichtsrats entscheidet die Hauptversammlung im Rahmen der jährlichen Entlas- tung.

Unser maßgebliches Gremium für Nachhaltigkeitsagenden ist das 2021 eingerichtete Group ESG Committee. Es besteht aus Mitgliedern des Vorstands der ­UNIQA Insurance Group AG sowie aus den Bereichsleiter:innen der Schlüsselabteilun- gen, tagt vierteljährlich und gibt dem Vorstand Empfehlun- gen zur Entscheidungsfindung zu ESG-Themen. Das Komitee ist für die Integration und Stärkung von ESG-Aspekten in Versicherungs-, Investment- und Vermögensverwaltungs- aktivitäten verantwortlich, einschließlich der strategischen Definition und der kontinuierlichen Weiterentwicklung der ESG-Ambitionen für die gesamte ­UNIQA Group. Ebenso zu seinen Aufgaben zählen die Erarbeitung und die Einführung von entsprechenden Richtlinien. Darüber hinaus zeichnet das Komitee für die Beaufsichtigung der Umsetzung der gruppenweiten Klimastrategie bzw. des Umweltmanage- ments sowie die Unterstützung der Umsetzung der strategi- schen Maßnahmen und Projekte in den Tochtergesellschaf- ten verantwortlich.

Das Sustainability Management Team ist Teil des Anfang 2020 neu geschaffenen Bereichs "Sustainability, Ethics & Public Affairs". Es ist für die operative Steuerung der Integration von Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekten (ESG) in die Kerngeschäftsfelder der UNIQA­ Group verantwortlich. Im Rahmen von ESG-Arbeitsgruppen, denen ESG-Spezia- list:innen und/oder Vertreter:innen verschiedener operativer Einheiten und Fachabteilungen angehören, werden Vorschlä- ge zur ESG-Integration im Unternehmen entwickelt und dis- kutiert.

In unseren internationalen Geschäftseinheiten haben wir im Jahr 2023 damit begonnen, strategische ESG-Koordinator:in- nen in allen Ländern bzw. Regionen der ­UNIQA Group in die lokale Organisationsstruktur und Governance zu integrie- ren. Ziel ist es dabei, Nachhaltigkeit tiefer in lokalen Struk- turen zu verankern und entsprechende Initiativen, Produkte und Strategien auf die besonderen Gegebenheiten der Länder bzw. Regionen abzustimmen.

Ein Teil der variablen Vergütung für den Vorstand der ­UNIQA Group und Führungskräfte in unserem österreichi- schen Kernmarkt ist an klimarelevante Zwischenziele ge- knüpft. Die Verknüpfung des kurzfristigen Anreizprogramms mit der Nachhaltigkeitsleistung unterstreicht die Priorität dieser Ziele. Ab 2024 wird dieses Modell auf die Vorstände in anderen Märkten ausgeweitet und zusätzlich auch noch mit einem sozialen Ziel verbunden. Im Jahr 2023 hatten die Vor- stände der ­UNIQA Group die CO2-Reduktion im operativen Management unserer größeren österreichischen Standorte als Ziel. Dieses Ziel hatte eine Gewichtung von 25 Prozent des Jahreszielbonus. Darüber hinaus waren für den CEO, den CFO und das für ESG verantwortliche Vorstandsmitglied in- dividuelle Ziele im Hinblick auf die Senkung der gewichteten durchschnittlichen CO2-Intensität unseres Investmentport- folios (WACI) vorgesehen, die 20 Prozent ihres Jahresbonus ausmachten. Die langfristigen Incentives (LTI) reflektierten ebenfalls diese Priorisierung von ESG-Zielen. Hierbei waren jeweils 20 Prozent der Ziele an die Reduktion der WACI und die Steigerung des Anteils von Investments, die den Pariser Klimazielen entsprechen (gemäß den Kriterien der Science Based Targets initiative, SBTi), gekoppelt. In ähnlicher Wei- se wurde für die Führungskräfte im österreichischen Kern- markt definiert, dass jeweils 5 Prozent ihres variablen An- teils auf die CO2-Reduktion im operativen Management und auf die Erhöhung des Anteils der Pariser Ziel-Emittenten in unserem Investmentportfolio, basierend auf der WACI, ent- fallen. Wir berichten über den Fortschritt der für die Ver- gütung relevanten Kennzahlen im Abschnitt zu den Umwelt- belangen.

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Nachhaltigkeitsrisiken

Kerngeschäft der UNIQA­ Group ist es, Kund:innen vor Ri- siken zu schützen, diese Risiken durch effektive Bündelung zu minimieren und damit Gewinne zu generieren. Um dies sicherzustellen, wurde auf Konzernebene die Position des Chief Financial and Risk Officer (CFRO) geschaffen, welche auch in den Vorständen der Konzerngesellschaften einge- richtet ist, um eine risikoorientierte Entscheidungsfindung zu gewährleisten.

Gemäß der letzten Änderung des delegierten Rechtsakts der Solvency-II-Richtline (2009/138/EG) müssen Nachhal- tigkeitsrisiken im Risikomanagementsystem berücksichtigt werden. Die Richtlinie ist seit dem 2. August 2022 in Kraft. Unser Ziel ist es in diesem Kontext, einen angemessenen und konsistenten Ansatz zur Betrachtung der Nachhaltigkeits- risiken zu entwickeln, diesen stetig anzuwenden und regel- mäßig zu aktualisieren. Das Risikomanagement der UNIQA­ Group berücksichtigt aktiv Nachhaltigkeitsaspekte und de- ren Auswirkungen, integriert diese in die Risikostrategie und den Risikomanagementprozess sowie in interne und externe Berichte. Dabei werden Nachhaltigkeitsrisiken als Teil der allgemeinen Risikoklassifizierung behandelt und im Rahmen des Risikomanagementprozesses auf kurz-, mittel- und lang- fristige Auswirkungen hin analysiert, überwacht und berich- tet. Das Schlagendwerden von Nachhaltigkeitsrisiken kann tatsächliche oder potenziell wesentliche nachteilige Auswir- kungen auf den Wert des Vermögens, der Verbindlichkeiten, die Finanzlage oder auf die Reputation der Gruppe haben. Die Ergebnisse aus dem Prozess der Identifikation und Be- wertung von Nachhaltigkeitsrisiken sollen dazu beitragen, Managemententscheidungen im Rahmen der Produktgestal- tung oder der Veranlagungsstrategie der ­UNIQA Group zu unterstützen.

Im Jahr 2023 fokussierte sich die ­UNIQA Group auf die Wei- terentwicklung langfristiger Klimaszenarien unter Einbezie- hung der Erfahrungen aus dem vorherigen Berichtszeitraum. Dabei wurde ein quantitativer Ansatz für die gesamte Grup- pe entwickelt, der sowohl physische als auch transitorische Risiken im Portfolio analysiert. Die Gruppe identifizierte frühzeitig Nachhaltigkeitsrisiken im operativen Risikokreis- lauf. Ausgangspunkt war die Umsetzung anstehender Än- derungen, die sich aus einer Überprüfung der quantitativen

Solvency-II-Meldevorlagen ergaben. Dabei werden quantitative Daten zu physischen Risiken sowie Übergangsrisiken direkt an die nationale Aufsichtsbehörde und die European Insurance and Occupational Pensions Authority (EIOPA) ge- meldet. Zudem haben wir den Prozess zur Bewertung von Outsourcing-Risiken gruppenweit verbessert und die Nach- haltigkeit der Outsourcing-Partner:innen explizit berück- sichtigt. 2023 wurden alle relevanten ESG-Daten in unsere Risikoanalyse-Software integriert, um ab 2024 eine tägliche Überwachung der Auslastungsgrade der ESG-Limits zu er- möglichen.

Das Natural Catastrophes Competence Centre (NCCC) der ­UNIQA Group befasst sich mit der Komplexität von Natur- katastrophen und deren Entwicklung, insbesondere im Zu- sammenhang mit dem Klimawandel. Das NCCC spielt bei der Analyse verschiedener Risikoaspekte eine entscheiden- de Rolle für die Gruppe. Dazu gehören das Verständnis der sich im Lauf der Zeit verändernden Risikoexposition, die Identifikation von Risikokonzentrationen und die Berech- nung der erwarteten jährlichen Verluste auf der Grundlage spezifischer Naturgefahren und Standorte sowohl einzeln als auch auf aggregierter Ebene. Ein wesentlicher Teil der Arbeit des NCCC besteht in der Analyse von Szenarien, die zukünftige Ereignisse, einschließlich extremer und selte- ner Ereignisse, sowie die Auswirkungen des Klimawandels unter verschiedenen Temperaturszenarien mit Schwerpunkt auf Überschwemmungen, Sturm und Hagel realistisch dar- stellen. Ein wesentliches Merkmal des NCCC-Ansatzes ist die Verwendung fortschrittlicher stochastischer Modelle, die hunderttausende potenzielle Naturereignisse simulieren. Diese Modelle sind nicht nur auf dem neuesten Stand der Technik, sondern werden auch regelmäßig verfeinert, um die neuesten Daten und Methoden einzubeziehen. Einzigartig am NCCC-Ansatz ist, dass zwei Drittel dieser Modelle die eigenen historischen Schadensdaten der UNIQA­ Group ein- beziehen und so eine maßgeschneiderte Risikoperspektive bieten, die sich von den unspezifischen Einschätzungen der allgemeinen Marktmodelle unterscheidet. Die Erkenntnisse aus diesen stochastischen Naturkatastrophenmodellen sind grundlegend für die umfassende Risikomanagementstrategie der Gruppe in Bezug auf Naturkatastrophen. Das NCCC spielt auch bei der Bewertung der Underwriting- und Rückversi- cherungsstrategien der Gruppe, insbesondere durch die jähr- lichen Stress-Szenario-Tests, eine entscheidende Rolle.

Wesentliche Risiken in Bezug auf die nichtfinanziellen Be- lange sind in den jeweiligen Abschnitten dieses Berichts nä- her erläutert.

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Umweltbelange

Dieser Abschnitt beschreibt den Einfluss von Umweltbelan- gen auf unsere Geschäftstätigkeit sowie die Auswirkungen unserer Geschäftstätigkeit auf die Umwelt. Es werden so- wohl Konzepte und Maßnahmen als auch konkrete Ziele und Auswirkungen erläutert.

Im Bereich der Umweltbelange sind für uns insbesondere fol- gende Themen wesentlich: Engagement für den Klimaschutz, Engagement für die europäischen Umweltziele, Beratung zu und Prävention von Naturkatastrophen. Wir stellen uns diesen Herausforderungen, indem wir mit unseren Kapital- anlagen und unseren Versicherungsprodukten den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft unterstützen. Zudem ist es unser Bestreben, unsere eigene Betriebsführung unter Beachtung unserer ökologischen und sozialen Zielsetzungen vorbildhaft zu gestalten.

UNIQA Klimastrategie

Den ersten großen Schritt auf dem Weg zu einer eigenen Kli- mastrategie haben wir Anfang 2019 mit der Verabschiedung der ­UNIQA Dekarbonisierungsrichtlinie zum Kohleausstieg bei Veranlagung und Underwriting gesetzt. Zur Verfolgung breiterer Klimaziele haben wir 2021 den Beitritt zur Net-Zero Asset Owner Alliance (NZAOA) und 2022 den Betritt zur Green Finance Alliance vollzogen und uns damit verbind- licheren Zielen verschrieben. Ein wesentlicher Erfolg des Jahres 2023 war die erfolgreiche Validierung unserer Zwi- schenziele für 2030 durch die Science Based Targets Initiative (SBTi), sowohl für unser Investmentportfolio als auch für unsere eigene Betriebsführung.

Wesentliche Ziele der UNIQA­ Klimastrategie sind:

  • Verfolgung des Pariser 1,5°C Klimazielpfads in der Veran- lagung, im Underwriting und in der Betriebsökologie unter Beachtung der beiden EU-Umweltziele "Climate Change Mitigation" und "Climate Change Adaptation"
  • Netto-Null-Emissionenim Geschäftsmodell bis 2040 in Österreich und bis 2050 im Gesamtkonzern
  • Verfolgung und Einlösung konkreter wissenschaftsbasier- ter Zwischenziele für 2025, 2030 und 2035 auf Basis des Pariser 1,5°C Klimazielpfads
  • Steigerung nachhaltiger Investments auf mehr als
    2 Milliarden­ Euro bis 2025
  • Vermeidung etwaiger negativer Auswirkungen auf die anderen EU-Umweltziele
  • Einhaltung der sozialen Mindeststandards

Netto-Null-Emissionen definieren wir dabei als (a) eine best- mögliche Reduktion unserer Scope-1-,Scope-2- und Scope- 3-CO2-Emissionen auf Null oder auf ein Restniveau, das mit dem Erreichen von Netto-Null-Emissionen auf globaler oder sektoraler Ebene in entsprechenden Szenarien oder Sektor- pfaden im Rahmen von 1,5°C vereinbar ist, und (b) die Neut- ralisierung aller Restemissionen zum Netto-Null-Zieljahr und aller danach in die Atmosphäre freigesetzten Treibhausgas- emissionen.

Validierung unserer Klimaziele durch die Science Based Targets Initiative (SBTi)

Unsere Zwischenziele für die Reduktion von CO2 bei unseren Investments und in der eigenen Betriebsführung bis 2030 sind seit Dezember 2023 erfolgreich von der Science Based Targets Initiative (SBTi) geprüft und bestätigt worden. Die Initiative definiert und fördert auf wissenschaftlichen Er- kenntnissen basierende Zielsetzungen und prüft diese von Unternehmen gesetzten Ziele unabhängig. Die sogenannten wissenschaftsbasierten 1,5°C Ziele beruhen dabei auf einem einfachen Prinzip: Sie konzentrieren sich auf die Emissions- menge, die reduziert werden muss, um das zentrale Ziel des Pariser Klimaschutzübereinkommens - die Begrenzung des globalen Temperaturanstiegs auf 1,5°C - zu erreichen. Für unser Investmentportfolio haben wir entsprechend dem SBTi-Regelwerk Zwischenziele für 2030 in vier Bereichen gesetzt, die insgesamt 23 Prozent unseres gesamten Investi- tionsvolumens ausmachen. Dabei konzentrieren wir uns auf Projektfinanzierung und Unternehmenskredite zur Strom- erzeugung, auf andere langfristige Unternehmenskredite so- wie auf börsennotierte Aktien und Unternehmensanleihen. Mit unseren Engagement-Aktivitäten und unserem Dekar- bonisierungszielpfad werden wir unsere Science Based Targets bis 2030 umsetzen. Auch für die Betriebsökologie hat

sich die UNIQA­ Group SBTi-Zwischenziele gesetzt. Konkret verpflichten wir uns zu einer Reduktion unserer direkten ­Scope-1- und indirekten Scope-2-Treibhausgasemissionen um 42 Prozent bis 2030 im Vergleich zum Basisjahr 2021.

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Umweltbelange in der Veranlagung

In unserer Veranlagungsstrategie orientieren wir uns an den Prinzipien der Nachhaltigkeit, bekennen uns zum Pariser 1,5°C Klimazielpfad, um gruppenweit bis 2050 Netto-Null- Emissionen zu erreichen, und treiben als Unternehmen und Investorin aktiv die Dekarbonisierung voran. Durch die CO2- orientierte Analyse unseres Portfolios erkennen wir frühzei- tig Klimarisiken und -chancen und können die Transforma- tionsbereitschaft unserer Emittent:innen gemäß dem Pariser Klimazielpfad bewerten. Eine Nichtbeachtung von ESG-Kri- terien in unseren Veranlagungsentscheidungen wirken sich nicht nur negativ auf die Umwelt und auf die Gesellschaft aus, sondern birgt auch das Risiko von Reputationsverlus- ten. Gezielte nachhaltige Investitionen tragen zur Finan- zierung der Transformation bei, reduzieren unser Exposure gegenüber ESG-Risiken und erhöhen nachhaltigkeitsbeding- te Chancen. Wir stehen in einem intensiven Austausch mit Unternehmen und Asset-Manager:innen, um unsere Rolle als Investorin wahrzunehmen.

Dekarbonisierungsstrategie

Im Rahmen unserer Mitgliedschaften bei der United Nations Net-Zero Asset Owner Alliance (NZAOA) und der österrei- chischen Green Finance Alliance (GFA) verpflichten wir uns zur schrittweisen Dekarbonisierung unseres Portfolios, um bestmöglich auf den Pariser 1,5°C Klimazielpfad ausgerichtet zu sein und bis 2050 konzernweit Netto-Null-Emissionen bei unseren Investments zu erreichen.

Die heuer erfolgreich durchgeführte Validierung unserer Kli- ma-Zwischenziele durch die Science Based Targets Initiative (SBTi) rundet unsere Nachhaltigkeitsstrategie in der Ver- anlagung weiter ab. Bis 2030 streben wir eine schrittwei- se Transformation unseres Portfolios an und wollen unsere Scope-­3-Emissionen, die dank unserer Investments Großtei- les in Scope 3.15 (Investitionen) entstehen, reduzieren. Dazu ermutigen wir unsere Investees, selbst wissenschaftsba- sierte Klimaziele zu setzen. Durch die Zusammenarbeit mit unserem spezialisierten Datenlieferanten ISS (Institutional Shareholder Services) sind wir in der Lage, eine detaillier- te Analyse unserer Investitionen in Bezug auf verschiedene Nachhaltigkeitsfaktoren durchzuführen.

Diese Daten über unsere Investees benötigen wir u. a. zur Sicherstellung unserer Ausschluss- bzw. Phase-out-Strategie, die folgende Limitierungen vorsieht:

Kohle

  • Erste Kohle-Ausschlusskriterien ab 2019
  • Ab 2024 keine neuen Direktinvestitionen in Unternehmen mit mehr als 5 Prozent Umsatz aus Kohlegeschäften
  • Phase-outbestehender Direktinvestitionen in Unterneh- men mit mehr als 5 Prozent Umsatz aus Kohlegeschäften bis 2030
  • Neue Veranlagungsprodukte werden nur noch kohlefrei angeboten

Erdöl

  • Bis 2030 geordneter Rückzug aus Erdöl
  • Ab 2025 keine neuen Direktinvestitionen in Projekte zum Ausbau der Erdölinfrastruktur
  • Keine neuen Direktinvestitionen in Unternehmen mit mehr als 30 Prozent Umsatz im Erdölsektor ab 2025
  • Veräußerung der Direktinvestitionen in Unternehmen mit mehr als 5 Prozent Umsatz aus Erdölgeschäften bis 2030

Erdgas

  • Bis 2035 geordneter Rückzug aus Erdgas
  • Ab 2026 keine neuen Direktinvestitionen in Projekte zum Ausbau der Erdgasinfrastruktur
  • Keine neuen Direktinvestitionen in Unternehmen mit mehr als 30 Prozent Umsatz im Erdgassektor ab 2026
  • Veräußerung der Direktinvestitionen in Unternehmen mit mehr als 5 Prozent Umsatz aus Erdgasgeschäften bis 2035
  • Sofern ein Unternehmen SBTi-zertifizierte Ziele hat, EU-ta- xonomiekonforme Aktivitäten betreibt oder sich öffentlich dem Pariser Klimaabkommen verpflichtet, kann von unse- ren Limitierungen eine Ausnahme gemacht werden.

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Nuklearenergie

  • Ab 2025 keine neuen Direktinvestitionen in Projekte zum Ausbau der Nuklearinfrastruktur
  • Veräußerung der Investitionen in Unternehmen mit mehr als 5 Prozent Umsatz aus Nuklearenergie bis 2035
  • Sofern ein Unternehmen SBTi-zertifizierte Ziele hat, EU-ta- xonomiekonforme Aktivitäten betreibt oder sich öffentlich dem Pariser Klimaabkommen verpflichtet, kann von unse- ren Limitierungen eine Ausnahme gemacht werden.

Carbon Emission Intensity

Der Fokus unseres Dekarbonisierungszielpfads liegt auf Ein- zelemittenten, deren Treibhausgasemissionen mithilfe der gewichteten durchschnittlichen "Carbon Emission Intensi- ty" (WACI) berechnet werden. Für Unternehmen wird diese Kennzahl als Summe der Scope-1- und Scope-2-Emissionen im Verhältnis zum Umsatz des Unternehmens, gewichtet nach

unserem Investitionsvolumen, berechnet. Scope-3-Emissio- nen beobachten wir ebenfalls, beziehen sie aber derzeit nicht in die Kennzahl mit ein. Sobald aussagekräftige Berichte zu Scope-3-Emissionen von Unternehmen vorliegen, planen wir diese mit zu berücksichtigen.

Zur Messung unserer Maßnahmen und Ziele ziehen wir als Basis die Werte für das Jahr 2021 heran. Auf dieser Grund- lage ist der WACI des Portfolios von ­UNIQA von 2021 auf 2023 um 29 Prozent und seit dem Vorjahr um 27 Prozent ge- sunken. Dies zeigt die Effizienzverbesserung der Unterneh- men, in die wir investiert sind, in Bezug auf ihre Scope-1- und Scope-2-Treibhausgasemissionen im Verhältnis zum erzielten Umsatz. Damit haben wir unser Emissionsreduktionsziel von 15 Prozent im Vergleich zu 2021, das für Anfang 2025 fest- gelegt war, bereits ein Jahr früher erreicht. Der von 2022 auf 2023 erzielte Rückgang ist hauptsächlich durch die Ver- ringerung der Emissionsintensität unserer bestehenden In- vestitionen bedingt.

2021

2022

2023

2025

(Basisjahr)

(Ziel)

Weighted Average Carbon Emission Intensity

[Scope 1 & 2 t CO₂e/Mio. EUR Umsatz]

99

96

701)

84

  1. Die Vergütung des Vorstands für 2023 ist unter anderem an die WACI-Kennzahl gekoppelt.

Carbon Risk Rating

Das Carbon Risk Rating ist eine Gesamtbewertung von Un- ternehmen und Ländern auf einer Skala von 0 bis 100 für das Klimarisikomanagement, ermittelt von ISS. Ein höheres Rating deutet auf ein verbessertes CO2-Management hin. Für Unternehmen basiert die Bewertung auf über 100 branchen- spezifischen Indikatoren, die das CO2-Risiko auf Branchen- und Subbranchenebene klassifizieren. Für Staaten bewertet das Rating die Effektivität der Regierung bei der Reduktion von Treibhausgasemissionen und der Anpassung an Klimari- siken. Das Rating wird nach Investitionsvolumen gewichtet. Im Jahr 2023 konnten wir eine Verbesserung des Ratings um 4 Prozent im Vergleich zu 2022 erreichen, hervorgerufen teils durch unsere Anlageentscheidungen und teils durch die interne Risikomanagementverbesserung der Unternehmen, in die wir investiert haben.

2022 2023

Carbon Risk Rating

50,2

52,4

ESG-Performance-Score

Der ESG-Performance-Score überwacht das ESG-Profil unse- rer Investitionen und reicht von 0 bis 100, wobei über 50 als "Prime" gilt und eine überdurchschnittliche ESG-Performance anzeigt. Der Score setzt sich aus branchenspezifischen und branchenunabhängigen Indikatoren zusammen, die je nach Branche unterschiedlich gewichtet sind. Die Themen umfassen den Umgang mit Lieferant:innen, den Standard der Corporate Governance im Unternehmen sowie ökologische Aspekte. Der Score wird nach Investitionsvolumen gewich- tet. Unser ESG-Performance-Score blieb 2023 im Vergleich zu 2022 relativ stabil auf dem ISS-Prime-Niveau von 51,6.

2022 2023

ESG Performance Score

51,3

51,6

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Nichtfinanzieller Bericht

Absolute finanzierte Emissionen

Die absoluten finanzierten Emissionen geben eine Indikation zu jenen CO2e-Emissionen, die wir durch unsere Investitio- nen in Unternehmen und Länder finanzieren. Die Kennzahl wird berechnet, indem wir unsere Eigentumsquote an einem Unternehmen mit seinen Scope-1- und Scope-2-Emissionen multiplizieren. Diese Daten beziehen wir von ISS. Die Finanz- emissionen von ­UNIQA sind im Vergleich zu 2022 um 7 Pro- zent gestiegen, liegen aber immer noch um 21 Prozent unter dem Niveau von 2021. Dabei hat sich der Anteil von Unter- nehmen, die sich SBTi-Emissionsreduktionsziele gesetzt ha- ben, an den insgesamt von UNIQA­ finanzierten Emissionen im Jahr 2023 auf 31 Prozent (gegenüber 24 Prozent im Jahr 2022) erhöht. Aus diesem Grund erwarten wir für die Zu- kunft einen Rückgang der finanzierten Emissionen unseres Unternehmensportfolios.

2022

2023

Finanzierte Emissionen aus Unter-

nehmensinvestitionen* [t CO2 e]

383.746

409.714

Anteil der finanzierten Emissionen

aus Unternehmensinvestitionen mit

von der SBTi genehmigten Zielen*

24 %

31%2)

  • Die Abdeckung für die finanzierten Emissionen aus unseren
    Investitionen­in börsennotierte Unternehmen, Unternehmensanleihen (exkl. besicherte Schuldverschreibungen) und Unternehmenskredite belief sich 2023 auf 77 Prozent.

Für Staatsanleihen haben wir 2023 im Einklang mit unserer NZAOA-Mitgliedschaft begonnen, weitere länderspezifische Emissionen nach der PCAF-Methodologie3) zu beobachten. Das Monitoring soll in weiterer Folge für das NZAOA-Reporting verwendet werden, zudem soll eine Kennzahl als Basis für zukünftige Ziele daraus abgeleitet werden. Für das Jahr 2023 berichten wir erstmals die absoluten finanzierten Emis- sionen aus Staatsanleihen.

Investiertes

CO₂-Emissionen

2023

Volumen

(Scope 1)

(EUR)

[t CO₂e]4)

Finanzierte Emissionen aus

Staatsanleihen

6.029.700.423

2.088.428

Die Abdeckung der gesamten finanzierten Emissionen für das Jahr 2023 aus unseren Investitionen in börsennotier- te Unternehmen, Unternehmensanleihen (exkl. besicherte Schuldverschreibungen), Unternehmenskredite und Staats- anleihen beträgt 47 Prozent. In naher Zukunft planen wir, diese Abdeckung durch Engagements in anderen Assetklas- sen zu erhöhen.

  1. Die Vergütung des Vorstands für 2023 ist unter anderem an die SBTi-Quote gekoppelt.
  2. PCAF-Methodologie:(Investitionsposition in Staatsanleihen (EUR)/Kaufkraftbereinigtes BIP (EUR)
    • Scope-1-Produktionsemissionendes Landes [t CO₂e])
  3. Die Daten werden aus der Datenbank des UNFCCC (Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen) erhoben. Die Daten decken 100 Prozent der Direktinvestitionen in Staatsanleihen ab.

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(Konsolidierter) Nichtfinanzieller Bericht 2023

Sustainable Investments

Die UNIQA­ Group finanziert Emittenten, die einen Beitrag zur Emissionsreduktion oder zu Sozialprojekten leisten. Da- bei orientieren wir uns je nach Assetklasse an folgenden Nachhaltigkeitsdefinitionen: Green, Social und Sustainability Bonds gemäß International Capital Market Association (ICMA) Principles. Fonds werden gemäß Artikel 9 (dunkel- grüne Fonds) der EU-Offenlegungsverordnung (SFDR) in unsere Sustainable Investments aufgenommen und stellen damit Investitionen mit der Verfolgung eines Nachhaltig- keitsziels nach der Definition der SFDR dar. Darüber hinaus werden qualifizierte Investitionen in Infrastrukturprojekte in unsere Sustainable Investments aufgenommen. Die Sustainable -Investment-Strategie ist im UNIQA­ Group Responsible Investment Standard festgehalten. Getätigte Investi- tionen werden regelmäßig vom Risk Management überprüft. Die Sustainable Investments von ­UNIQA sind von 2021 bis 2023 um 67 Prozent auf 2,17 Milliarden Euro angestiegen. Wir konnten damit unser Ziel von 2 Milliarden Euro für 2025 bereits ein Jahr früher übertreffen. Dieses Ziel wurde zuvor im Jahr 2021 unter Einbeziehung der Investitionen in Artikel 8 Fonds festgelegt. Aufgrund unserer strengeren Neuklassi- fizierung dessen, was wir als Sustainable Investments defi- nieren, sind diese Fonds jedoch nicht mehr enthalten. Den- noch haben wir unser Ziel erreicht, vor allem aufgrund des deutlichen Anstiegs unserer Investitionen in Green Bonds, die sich seit 2021 mehr als verdoppelt haben. Darüber hinaus hat sich auch der Anteil nachhaltiger Anlagen an unserem Gesamtportfolio im Jahr 2023 mit 10 Prozent nahezu verdop- pelt. 2022 betrugen unsere Sustainable Investments unter Einbeziehung von Artikel 8 Fonds 1,7 Milliarden Euro. Nach- dem Artikel 8 Fonds aus unserer Definition für Sustainable Investments herausgenommen wurden, beträgt der Wert für 2022 1,46 Milliarden Euro.

Principal Adverse Impact

Im Rahmen der EU-Offenlegungsverordnung (SFDR) über- wachen wir die vielfältigen Kriterien der negativen Aus- wirkungen einzelner Emittenten auf die Umwelt und die Gesellschaft - diese werden als "Principal Adverse Impacts" bezeichnet - und wir berichten diese Indikatoren seit Mitte 2023 erstmals für die Veranlagung. Ein Schwerpunkt liegt auf der jährlichen Reduzierung von CO2e-Emissionen. Eben- so werden aber auch soziale Belange wie Verstöße gegen die Prinzipien des UN Global Compact und die Leitsätze der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Ent- wicklung (OECD) für multinationale Unternehmen von uns beobachtet. Wir tätigen keine neuen Investitionen in Unter- nehmen mit solchen Verstößen. Weiters finanzieren wir kei- ne Unternehmen, die an der Herstellung oder dem Verkauf von Antipersonenminen, Streumunition oder chemischen und biologischen Waffen beteiligt sind. Zudem finanzieren wir keine Länder ohne Steuerkooperation mit der EU und tä- tigen keine Investitionen in deren Staatsanleihen.

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UNIQA Insurance Group AG published this content on 08 April 2024 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 11 April 2024 07:10:04 UTC.