Zürich (awp) - Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom Wochenende:

UBS: Die UBS solle das Schweiz-Geschäft der Credit Suisse ausgliedern. Dies wird von einigen Politikern seit Monaten gefordert. Die UBS hat diesen Schritt nun zwar geprüft, gemäss Informationen der "NZZ am Sonntag" inzwischen aber verworfen. Dieser Entscheid komme in der Politik nicht gut an. "Für den Finanzmarkt und die Schweizer Bankkunden wäre es ein Vorteil, wenn die UBS die CS Schweiz in die Unabhängigkeit entlassen würde", sagt SVP-Nationalrat Thomas Matter. Laut FDP-Ständerat Thierry Burkart würde eine Abspaltung die Risiken senken. Komme es nicht dazu, "wird der Regulierungsdruck der Politik nach meiner Einschätzung umso höher sein." Das sieht auch SP-Nationalrat Samuel Bendahan so: "Wenn nur eine Grossbank übrigbleibt, steigt der Bedarf für eine stärkere Regulierung", sagt er. Gleichzeitig stehe aber auch die Aufsicht in der Kritik. "Es ist offensichtlich, dass die Zusammenarbeit zwischen SNB und Finma nicht funktioniert hat", sagt Peter V. Kunz, Professor für Wirtschaftsrecht an der Universität Bern. Wissenschafter forderten nun Reformen, heisst es in dem Artikel. (NZZaS, S. 23 + 25)

NESTLÉ / MIGROS: Millionen von Alu-Kaffeekapseln landen im normalen Abfall - anstatt dass sie separat gesammelt und recycelt werden. Die Anzahl der in der Schweiz falsch entsorgten Alu-Kapseln bewege sich im zweistelligen Millionenbereich, schreibt die SonntagsZeitung. Dies könnte nun Firmen wie Nestlé oder die Migros bald in Schwierigkeiten bringen. Im Vergleich zu Pet-Flaschen und Glas ist bei Alukapseln die Recyclingquote mit 64 Prozent deutlich tiefer. Besonders Kapseln, respektive Pads, die in Büros verwendet würden, hätten eine tiefe Recyclingquote, heisst es. Bei den Nespresso-Pads betrage diese nur 30 Prozent. Die Alu-Kapseln gerieten daher zunehmend in den Fokus der Politik, da in der EU ein Gesetzesentwurf diskutiert werde, der sowohl Alu- als auch Plastikkapseln verbieten möchte. Die Kaffeefirmen kämpften gegen das Verbot, indem sie die Vorteile des Recyclings betonten. Falls jedoch weiterhin viele Alu-Kapseln im normalen Abfall landeten, verlören die Kaffeefirmen ein wichtiges Argument. Laut der "SonntagsZeitung" wollen sie in der Schweiz die Recyclingquote innerhalb von zwei Jahren auf 75 Prozent  erhöhen. Das mittelfristige Ziel ist sogar eine Recyclingquote von 82 Prozent, wie es bei Pet-Flaschen der Fall ist. (SoZ; S. 29-30, siehe auch separate Meldung)

BERGBAHNEN: Schweizer Bergbahnen investiren Millionen, um kaufkräftige Touristen aus Fernost in di Schweiz zu locken. Das Skifahren verliert derweil mehr und mehr an Bedeutung, wie es in einem Artiel der "NZZ am Sonntag" heisst. So haben etwa die Zermatter Bergbahnen 60 Millionen Franken in eine neue Gondel für "Premium-Kunden" investiert. Sie verbindet das Walliser Bergdorf mit dem italienischen Kurort Cervinia und soll dem Artikel zufolge insbesondere Asiaten und Reisende aus Übersee anlocken, die bereit sind, für die Überfahrt tief in die Tasche zu greifen. Auch andere Bergbahnbetriebe wie die Jungfraubahnen setzten zunehmen auf das Fernostgeschäft, heisst es weiter. Immer mehr an Bedeutung verliere derweil Ski-Geschäft. "Skifahren ist definitiv kein Wachstumstreiber mehr", sagt der Luzerner Tourismusprofessor Jürg Stettler. (NZZaS, S. 12)

TCS: Der TCS warnt vor einer versteckte Benzinpreis-Erhöhung durch den Bundesrat. Dieser will nämlich den Anteil erneuerbarer Treibstoffe in Benzin und Diesel erhöhen. So steht es im Entwurf für das revidierte CO2-Gesetz. Am Montag debattiert die Umweltkommission des Ständerates darüber. Nun warnt Peter Goetschi, Präsident des Verkehrsverbandes TCS, in der SonntagsZeitung: "Mit dem Gesetzesentwurf plant der Bundesrat eine versteckte Benzinpreiserhöhung." Die vorgesehene Pflicht zur Beimischung von bis zu 10 Prozent erneuerbaren Treibstoffen ­könne "Autofahren signifikant teurer machen", sagt Goetschi. Er verweist auf Berechnungen des Verbands der Treibstoffimporteure. Dieser prognostiziert eine Preiserhöhung von 10 bis 12 Rappen pro Liter Benzin und Diesel, weil die Beschaffungskosten für Biotreibstoffe "rund doppelt so hoch" seien wie für fossile. Goetschi betont, dass der TCS die Klimaziele unterstütze. So habe man der Klimaschutzvorlage zugestimmt. Doch mit der neuen Treibstoffklausel geht der Bundesrat nach Ansicht des Verbandes deutlich zu weit: Ohne Preisschild und ohne Deckel sei der Plan der ­Regierung "nicht akzeptabel". Treibstoff müsse für alle erschwinglich bleiben. Goetschi erinnert daran, dass der Bundesrat nach der Ablehnung des CO2-Gesetzes vor zwei Jahren ver­sprochen habe, "beim nächsten Anlauf auf Preiserhöhungen zu verzichten". (SoZ; S. 5)

CORONA: Der Bund muss 140 Millionen Masken vernichten. Tonnen von Schutzmaterial erreichten in den nächsten Monaten das Verfallsdatum, heisst es in einem Artisl der "SonntagsZeitung". Zurzeit lagerten bei der Armeeapotheke 6,7 Millionen Masken vom Typ FFP-2 und 133 Millionen Hygienemasken, die 2023 ihr Verfalldatum erreichten. "Leider kann nicht ausgeschlossen werden, dass ein grosser Teil des nicht mehr verwendbaren Pandemieschutzmaterials der thermischen Verwertung wird zugeführt werden müssen", sagt VBS-Sprecherin Delphine Schwab-Allemand gegenüber der Zeitung. "Thermische Verwertung" bedeutet schlicht: Die Masken werden verbrannt - in der Kehrichtverbrennung oder in Verbrennungsöfen der Zementindustrie. Zwar fänden im Hintergrund Bestrebungen statt, alternative Verwendungen für die überzähligen Schutzmasken zu finden, heisst es beim VBS. Diese würden in den nächsten Wochen noch intensiviert. Doch man geht beim Bund offensichtlich davon aus, dass sich wohl kein Käufer finden wird. Denn eine Plattform, die dazu gedacht war, überzähliges Schutzmaterial vor dem Ablauf des Verfalldatums zu verkaufen, wurde inzwischen mangels Nachfrage geschlossen. (SoZ, S. 7, siehe auch separate Meldung)

jl