NEW YORK (Dow Jones)--Nach den deutlichen Vortagesverlusten stabilisiert sich die Wall Street am Mittwoch. Der Erholungsansatz fällt aber kraftlos aus. Ein unerwartet starker Anstieg der US-Verbraucherpreise hatte Spekulationen auf baldige Zinssenkungen der Fed am Vortag einen Dämpfer verpasst. Am Zinsterminmarkt werden nun weniger Leitzinssenkungen eingepreist. Händler sind unsicher, inwieweit diese Erwartungen am Aktienmarkt eskomptiert sind. Hoffnung verbreitet der Leiter der Chicagoer Notenbankfiliale. Austan Goolsbee sieht in der unerwartet hartnäckigen Inflation nicht notwendigerweise ein Hindernis für eine Zinssenkung in den kommenden Monaten. Der Dow-Jones-Index stagniert gegen Mittag US-Ostküstenzeit bei 38.263 Punkten, S&P-500 und Nasdaq-Composite erhöhen sich um 0,3 bzw. 0,4 Prozent.

"Die Bullen am Markt haben darauf hingewiesen, dass der Rückschlag am Dienstag lediglich ein Vorwand war, um nach dem jüngst starken Anstieg einige Gewinne einzufahren, und dass der allgemeine Inflationspfad intakt bleibt, während gleichzeitig hervorgehoben wurde, dass die Berichtssaison größtenteils viel besser verläuft als erwartet", heißt es bei den Marktstategen von Interactive Investor. Wie die Deutsche Bank anmerkt, ist eine Zinssenkung in den USA im März an den Märkten nun praktisch ausgepreist. Eine Senkung um volle 25 Basispunkte erwarten die Geldmärkte nun erst für Juni.


   Dollar kommt leicht zurück 

Der Dollar kommt nach seinen kräftigen Vortagesgewinnen zurück, der Dollar-Index verliert 0,2 Prozent. Der Greenback hatte nach den US-Inflationsdaten parallel zu den Marktzinsen einen Sprung nach oben gemacht. Die stärker als erwartet ausgefallenen US-Inflationsdaten "sind kein gutes Zeichen für eine Zentralbank, die sich auf Zinssenkungen vorbereitet" und sollten den Weg für einen weiterhin starken Dollar ebnen, so Chefmarktanalyst Chris Turner von ING.

Nach dem steilen Anstieg der Renditen am Vortag kommen diese etwas zurück. Die Goolsbee-Äußerungen zeigten, dass kurzfristige Zinssenkungen nicht gänzlich vom Tisch seien, heißt es.

Nach stärker als erwartet gestiegenen US-Rohöllagerbeständen drehen die Erdölpreise ins Minus. Die Ölproduktion in den USA war in der Woche auf dem Niveau der Vorwoche geblieben.


   Lyft-Aktie mit Prognose im Fokus 

Unter den Einzelwerten schießen Lyft um 35,5 Prozent nach oben. Der Fahrdienstvermittler hatte einen enormen Anstieg der Gewinnmarge in Aussicht gestellt. Allerdings handelte es sich um einen Tippfehler, die Zahl enthielt eine Null zu viel. In der Pressemitteilung von Lyft hieß es, dass für eine der Gewinnmargen 2024 ein Anstieg um 500 Basispunkte - oder 5 Prozentpunkte - erwartet werde. Tatsächlich wird jedoch nur ein Anstieg um 50 Basispunkte erwartet, wie der Finanzvorstand klarstellte. Der Kurs stieg nachbörslich zunächst um mehr als 60 Prozent, als die Mitteilung nach dem Ende des regulären Handels veröffentlicht wurde.

Für die Wettbewerberpapiere von Uber geht es um 11,5 Prozent aufwärts. Der Fahrtenvermittler und Essenslieferdienst hat das erste Aktienrückkaufprogramm der Unternehmsgeschichte angekündigt. Das Unternehmen will demnach eigene Aktien im Wert von bis zu 7 Milliarden US-Dollar zurückkaufen.

Kraft Heinz verlieren 6,4 Prozent. Der Lebensmittelkonzern übertraf die Gewinnerwartungen für das vierte Quartal, blieb jedoch hinter den Umsatzerwartungen zurück. Zillow ziehen um 7 Prozent an. Gestützt wird der Titel nach soliden Viertquartalszahlen von optimistischen Aussagen zum Ausblick.


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INDEX                 zuletzt        +/- %       absolut  +/- % YTD 
DJIA                38.262,81        -0,0%         -9,94      +1,5% 
S&P-500              4.966,47        +0,3%         13,30      +4,1% 
Nasdaq-Comp.        15.719,59        +0,4%         64,00      +4,7% 
Nasdaq-100          17.660,12        +0,3%         59,70      +5,0% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit     Rendite  Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre         4,57      -8,4        4,66       15,4 
5 Jahre         4,25      -7,5        4,33       25,2 
7 Jahre         4,28      -5,2        4,33       30,7 
10 Jahre        4,26      -5,3        4,32       38,2 
30 Jahre        4,44      -1,9        4,46       47,4 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %  Mi, 7:40 Uhr  Di, 17:35   % YTD 
EUR/USD                1,0730        +0,2%        1,0718     1,0718   -2,9% 
EUR/JPY                161,56        +0,2%        161,28     161,55   +3,8% 
EUR/CHF                0,9500        -0,0%        0,9494     0,9507   +2,4% 
EUR/GBP                0,8544        +0,4%        0,8501     0,8504   -1,5% 
USD/JPY                150,58        -0,0%        150,48     150,73   +6,9% 
GBP/USD                1,2558        -0,3%        1,2608     1,2603   -1,3% 
USD/CNH (Offshore)     7,2246        -0,1%        7,2267     7,2262   +1,4% 
Bitcoin 
BTC/USD             51.724,35        +4,4%     49.641,14  48.750,93  +18,8% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.         +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               77,13        77,87         -1,0%      -0,74   +6,8% 
Brent/ICE               81,99        82,77         -0,9%      -0,78   +6,6% 
GAS                            VT-Settlem.                  +/- EUR 
Dutch TTF               24,97        25,43         -1,8%      -0,46  -20,9% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag         +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.992,61     1.993,23         -0,0%      -0,62   -3,4% 
Silber (Spot)           22,40        22,13         +1,2%      +0,27   -5,8% 
Platin (Spot)          894,95       874,50         +2,3%     +20,45   -9,8% 
Kupfer-Future            3,70         3,71         -0,3%      -0,01   -4,9% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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February 14, 2024 12:23 ET (17:23 GMT)