Von Steffen Gosenheimer

FRANKFURT (Dow Jones)--Den Börsianern in Europa steht zum Wochenausklang ein Tag bevor, der gespickt ist mit Einkaufsmanagerdaten. Je nachdem wie diese ausfallen, haben sie das Potenzial, die Märkte zu bewegen. Aus der EU, Großbritannien und den USA werden in Erstlesungen die jeweiligen Indizes für den Dienstleistungssektor gemeldet wie auch für das verarbeitende Gewerbe. Gerade vor dem Hintergrund der in dieser Woche wieder erfolgten Zinserhöhungen und Signale über den weiteren Zinskurs werden die Daten dahin abgeklopft werden, ob und wie sich der Zinserhöhungszyklus auf die konjunkturelle Lage durchschlägt.

Marktteilnehmer rechnen zunächst mit einem etwas leichteren Start. "Die Erholung scheint zunächst abgeschlossen", so ein Marktanalyst. Dabei sei der DAX zunächst am Widerstandsbereich um 15.300 Punkte gescheitert. Größerer Druck ist aber nicht in Sicht: Ölpreise und Anleiherenditen kommen etwas zurück bzw. bewegen sich kaum, und der Euro hat seinen Aufwärtsschub vom späten Mittwoch und frühen Donnerstag wieder beendet. "Damit spricht das Umfeld eher für den DAX", so der Marktanalyst.

Der DAX wird zum Start bei etwa 15.132 Punkten gesehen. Das entspricht einem Minus zum Xetra-Schluss am Donnerstag von einem halben Prozent. Auch der Euro-Stoxx-50 dürfte mit einem kleinen Minus starten.


   Tui erhöht Kapital - aber ohne Mordashov 

Unternehmensseitig steht Tui im Blick. Der Reisekonzern hat nun wie schon länger erwartet eine Kapitalerhöhung auf den Weg gebracht. Tui bietet für 3 bestehende Aktien 8 neue an, wobei je Aktie 5,55 Euro fällig werden. Der Kurs dürfte auch deswegen deutlicher nachgeben, weil mit Alexej Mordashov ein Großaktionär wegen internationaler Sanktionen im Zusammenhang mit dem Russland-Ukraine-Krieg von der Kapitalerhöhung ausgeschlossen werde, heißt es in einer ersten Reaktion aus dem Handel. Tui besorgt sich brutto 1,8 Milliarden Euro und will damit Staatshilfen zurückzahlen. Erste Indikationen sehen die Aktie rund 6 Prozent niedriger bei 15,05 Euro.

Mit steigenden Kursen wird derweil bei ABB gerechnet. Der Schweizer Industriekonzern kauft eigene Aktien für bis zu 1 Milliarde Dollar zurück und hat außerdem mitgeteilt, dass schon früher zurückgekaufte rund 82 Millionen Aktien vernichtet werden sollen.

Evotec werden rund 2 Prozent höher gesehen. Das Biotechnologieunternehmen hat eine Förderung von 6,6 Millionen Dollar von der Bill & Melinda Gates Foundation für die Wirkstoffforschung im Bereich Tuberkulose erhalten. Es ist bereits die zweite Förderung dieser Art.


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DEVISEN          zuletzt        +/- %   0:00 Uhr  Mi, 17:05   % YTD 
EUR/USD           1,0831        -0,0%     1,0832     1,0794   +1,2% 
EUR/JPY           141,23        -0,3%     141,72     143,15   +0,6% 
EUR/CHF           0,9937        +0,1%     1,0909     0,9964   +0,4% 
EUR/GBP           0,8822        +0,0%     0,8820     0,8822   -0,3% 
USD/JPY           130,38        -0,4%     130,84     132,64   -0,6% 
GBP/USD           1,2278        -0,0%     1,2281     1,2236   +1,5% 
USD/CNH           6,8498        +0,3%     6,8287     6,8786   -1,1% 
Bitcoin 
BTC/USD        28.289,66        +0,1%  28.259,76  28.678,29  +70,4% 
 
ROHÖL            zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          70,02        69,96      +0,1%      +0,06  -13,0% 
Brent/ICE          75,93        75,91      +0,0%      +0,02  -11,1% 
 
METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.987,32     1.991,99      -0,2%      -4,67   +9,0% 
Silber (Spot)      23,02        23,10      -0,4%      -0,08   -4,0% 
Platin (Spot)     986,35       987,98      -0,2%      -1,63   -7,7% 
Kupfer-Future       4,14         4,12      +0,3%      +0,01   +8,4% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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March 24, 2023 03:00 ET (07:00 GMT)