Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Auf einen wenig veränderten Wochenstart richten sich Marktteilnehmer an den europäischen Aktienmärkten ein. Der DAX wird vorbörslich nahe am Freitagschluss von 18.175 Punkten errechnet. Weder von den US-Vorlagen noch von der Entwicklung in Asien kommen am Morgen nennenswerte Impulse. "Damit dürfte sich die in der vergangenen Woche eingeleitete Konsolidierung zunächst zeitlich ausdehnen, aber nicht unbedingt räumlich", wie ein Marktteilnehmer sagt. Gestützt werden könnte die Stimmung im Sitzungsverlauf vom Rücksetzer bei den Ölpreisen, über den Tag hinaus nun aber vor allem von der anstehenden Dividendensaison.

Ein Barrel der Nordseesorte Brent wird am Morgen knapp unter 90 Dollar je Barrel gehandelt, am Freitag waren es in der Spitze noch fast 92 Dollar. Zurückgeführt wird der Rücksetzer der Ölpreise am Markt unter anderem auf die neuen Verhandlungen im Gaza-Konflikt mit dem Teilrückzug des israelischen Militärs aus dem Süden des Gaza-Streifens.

Zwar könnten damit die Öl-Aktien nach dem Aufwärtsschub der vergangenen Wochen unter Druck geraten, heißt es am Markt. Andererseits könnten Papiere mit energieintensiver Produktion oder Titel aus dem Transport- und Luftfahrtgewerbe von den fallenden Ölpreisen profitieren. So hatten die Aktien der Fluglinien zuletzt unter dem teuren Öl gelitten, sie könnten nun Erholungspotenzial haben.

Besonders im Blick steht in der Branche der Reise- und Freizeit-Aktien am Montag die TUI-Aktie. Sie wechselt mit der Hauptnotierung von London nach Frankfurt und wird nun wieder im so genannten Prime Standard gehandelt. Damit könnte die Aktie über kurz oder lang auch in den MDAX zurückkehren.

Daneben sehen bei den Einzeltiteln Umstufungen im Blick. Die Analysten der Citigroup haben die Aktien von Zalando, Evonik und Wacker Chemie am Morgen auf die Kaufliste genommen.


   Anleihenmarkt noch ohne Anzeichen einer Erholung 

Gegen deutlicher oder nachhaltig steigende Kurse am Gesamtmarkt spricht, dass die Anleihen am Morgen noch keine Anzeichen einer Erholung zeigen. Das liegt auch daran, dass der starke US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag die Zinssenkungsspekulation weiter nach hinten verschoben hat. "Eine erste Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte wird nun erst für den September eingepreist; der Juni wird nur noch auf 50 Prozent taxiert", so Ulrich Stephan, Anlagestratege der Deutschen Bank. Infolgedessen seien die Renditen von US-Staatsanleihen spürbar gestiegen, der US-Dollar moderat.

"Bedeutender für die Marktakteure dürften aber die am Mittwoch folgenden Daten zur US-Verbraucherpreisentwicklung im März werden", so Stephan. Von anderer Seite heißt es, dann könnte am US-Anleihenmarkt der nächste Lackmustest anstehen: ein erster Anlauf der 10-jährigen Renditen in den USA an die Marke von 4,50 Prozent.

Mit Blick auf die Chartanalyse meint Marktanalyst Christoph Geyer, der DAX habe seinen kurzfristigen steilen Aufwärtstrend nun gebrochen. "Allerdings sollte die aktuelle Lage noch keine Trendwende darstellen, zumal die saisonale Phase noch nach oben zeigt", gibt er sich relativ gelassen.

Impulse könnten vor Handelsstart noch von der deutschen Industrieproduktion ausgehen sowie am Vormittag vom Sentix-Konjunkturindikator. Im Laufe der Woche dürften dann neben den US-Verbraucherpreisen die Sitzung der EZB und der Start der Berichtssaison für Impulse sorgen.


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DEVISEN          zuletzt        +/- %       0:00  Fr, 17:25   % YTD 
EUR/USD           1,0836        -0,0%     1,0838     1,0829   -1,9% 
EUR/JPY           164,49        +0,1%     164,30     164,14   +5,7% 
EUR/CHF           0,9788        +0,1%     0,9778     0,9751   +5,5% 
EUR/GBP           0,8578        -0,0%     0,8581     0,8580   -1,1% 
USD/JPY           151,80        +0,1%     151,60     151,56   +7,8% 
GBP/USD           1,2632        +0,0%     1,2632     1,2621   -0,7% 
USD/CNH           7,2476        -0,0%     7,2486     7,2521   +1,7% 
Bitcoin 
BTC/USD        69.774,57        +1,0%  69.076,63  67.753,41  +60,2% 
 
ROHOEL           zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          85,45        86,91      -1,7%      -1,46  +17,7% 
Brent/ICE          89,54        91,17      -1,8%      -1,63  +16,8% 
 
METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     2.334,34     2.329,66      +0,2%      +4,68  +13,2% 
Silber (Spot)      27,67        27,50      +0,7%      +0,18  +16,4% 
Platin (Spot)     930,34       929,44      +0,1%      +0,90   -6,2% 
Kupfer-Future       4,18         4,24      -1,4%      -0,06   +7,3% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
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DJG/hru

(END) Dow Jones Newswires

April 08, 2024 02:02 ET (06:02 GMT)