Tokio (Reuters) - Die Großaktionäre des japanischen Mischkonzerns Toshiba bringen sich für einen Bieterkampf von Finanzinvestoren in Stellung.

Die Hoffnung auf einen Wettstreit mit sich hochschaukelnden Angeboten ließ die Aktie am Freitag mehr als sechs Prozent in die Höhe steigen. Am Donnerstag hatte Großaktionär Effissimo Capital Management bekanntgegeben, seinen Toshiba-Anteil in Höhe von 9,9 Prozent an den US-Finanzinvestor Bain zu verkaufen, sollte dieser eine Offerte abgeben. Insidern zufolge ist Bain auch mit anderen Anteilseignern in Kontakt. Andere mit der Angelegenheit vertraute Personen sagten Reuters, auch andere Private-Equity-Firmen hätten Interesse an dem 146 Jahre alten Traditionsunternehmen.

Das Konglomerat, das von Speicherchips über Drucker bis hin zu Klimaanlagen zahlreiche Produkte anbietet, hangelt sich von Krise zu Krise, seit es 2015 in einen Bilanzierungsskandal geriet. Zwei Jahre später meldete die US-Atomsparte Insolvenz an und Toshiba sicherte sich von mehr als 30 ausländischen Investoren eine 5,4 Milliarden Dollar schwere Kapitalerhöhung. Damit kamen aber auch die aktivistischen Investoren an Bord. Die Spannungen mit ihnen beherrschen seither die Schlagzeilen. Die Hedgefonds streben einen Verkauf oder Minderheitsbeteiligungen von Finanzinvestoren an. Allerdings sind ihre Toshiba-Anteile nicht groß genug, um sich durchzusetzen. Das Management ringt inzwischen seit Monaten nach einer Strategie, die eine Mehrheit der Aktionäre überzeugen könnte. Erst vergangene Woche fielen zwei miteinander konkurrierende Pläne auf einer außerordentlichen Hauptversammlungen durch.