Westinghouse Electric Company und acht europäische Konsortiumspartner gaben heute bekannt, dass sie 2 Mio. Euro (2.240.400 US-Dollar) an Fördermitteln von der Europäische Union (EU) erhalten haben, damit sie die Kernbrennstoffversorgung für Reaktoren russischer Bauart mit Standort in der EU sichern. Fünf EU-Mitgliedsstaaten (Bulgarien, die Tschechische Republik, Finnland, Ungarn und die Slowakei) betreiben insgesamt 18 Reaktoren dieses Typs, wobei diese Länder gegenwärtig ganz von der Versorgung durch russische Brennstoffhersteller abhängig sind. Von diesen Reaktoren wird bis zu 52 Prozent der gesamten Stromversorgung in den betroffenen Mitgliedstaaten bereitgestellt. Die Fördermittel der EU sind dafür bestimmt, kurz- bis mittelfristig eine Diversifizierung der Kernbrennstoffquellen zu erreichen, wobei die umfassende Erfüllung der internationalen Normen für nukleare Sicherheit gewährleistet sein muss. Kernenergie macht 55 Prozent der kohlenstoffemissionsarmen Stromerzeugung in der EU aus.

„Die Entscheidung der EU, dieses Projekt zu fördern, ist von großer Bedeutung“, so Yves Brachet, President, Europe, Middle East and Africa Region bei Westinghouse. „Sie macht deutlich, dass es der EU wirklich ernst damit ist, durch Maßnahmen zur Diversifizierung ihrer Kernbrennstoffquellen ihre Energiesicherheit zu verbessern. Gegenwärtig sind alle russischen Reaktoren in der EU auf russischen Kernbrennstoff angewiesen. Mit dem Projekt wird ein Beitrag zu Stärkung und Sicherung der europäischen Versorgung mit diesem Brennstoff geleistet“, so Brachet.

Die Fördermittel der EU stammen aus dem Euratom-Forschungs- und Ausbildungsprogramm, das Teil von Horizon 2020, dem Forschungs- und Innovationsprogramm der EU, ist. Das als ESSANUF (European Supply of Safe Nuclear Fuel) bekannte Programm konzentriert sich auf die Lizenzierung von alternativen Kernbrennstoffen für in der EU betriebene Druckwasserreaktoren russischer Bauart (WWER).

Westinghouse übernimmt dabei die Rolle des Projektkoordinators. Die Konsortiumspartner von Westinghouse: VUJE, ÚJV Řež, Lappeenranta University of Technology (LUT), National Nuclear Laboratory (NNL), NucleoCon, National Science Center Kharkov Institute of Physics and Technology (NSC KIPT), Institute for Transuranium Elements of the Joint Research Centre of the European Commission (JRC-ITU) und Enusa Industrias Avanzadas (ENUSA).

Alle Partner verfügen über Spitzenkompetenzen in den von ihnen gewählten Gebieten: Westinghouse (Schweden und Großbritannien), ENUSA (Spanien) und NNL (Großbritannien) verfügen über beträchtliche Erfahrung in der Entwicklung, Lizensierung und Herstellung von Westinghouse WWER-440-Brennstoff, die durch Erfahrungen mit dem Betrieb des Loviisa-Kernkraftwerks in Finnland ergänzt werden. VUJE (Slowakei), ÚJV Řež (Tschechische Republik), LUT (Finnland) und NSC KIPT (Ukraine) verfügen über umfangreiche Kenntnisse in Sachen Sicherheitsanalyse, Lizensierung und Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden in den jeweiligen Ländern. JRC-ITU (EU) und NucleoCon (Slowakei) sind Experten auf dem Gebiet der Entwicklung und Anpassung des TRANS-URANUS-Codes, der im Rahmen des Lizensierungsprozesse für Druckwasserreaktoren bei der Fehleranalyse üblicherweise verwendet wird und gemeinhin verfügbar ist.

Zurzeit gibt es 131 Kernkraftwerke in der EU, von denen mehr als 60 Prozent auf der Westinghouse-Technologie basieren (US- oder europäisches Design). Fünf Mitgliedstaaten (Bulgarien, die Tschechische Republik, Finnland, Ungarn und die Slowakei) betreiben russische Reaktoren (vier Reaktoren vom Typ WWER-1000 und 14 vom Typ WWER-440).

Westinghouse versorgte zusammen mit ENUSA das Loviisa-Kraftwerk (Finnland) von 2001 bis 2007 mit WWER-440-Brennstoff aus seiner Brennstoffherstellungsanlage in Preston, Großbritannien. Nach einem erfolgreichen Brennstoffkonzeptions- und LTA (Lead Test Assembly)-Programm erfolgte die Versorgung in jährlichen Brennstoffbeladungsmengen. Der Brennstoff funktionierte einwandfrei und erfüllt alle behördlichen Auflagen auf dem höchsten Sicherheitsniveau. Seit 2008 wird der gesamte Brennstoff für das Loviisa-Kernkraftwerk von Russland geliefert.

Westinghouse ist ein globaler Anbieter von Kernbrennstoff für Druckwasserreaktoren (DWR), einschließlich WWER-Reaktoren russischer Bauart, sowie Siedewasserreaktoren (SWR) und fortgeschrittene gasgekühlte Reaktoren (AGR). Westinghouse liefert zurzeit Kernbrennstoff an 143 Anlagen weltweit, darunter 65 in Europa. Das Unternehmen besitzt 10 weltweite Standorte zur Herstellung von Kernbrennstoff, darunter zwei Standorte in Europa: Springfields Fuels Limited in Preston (Großbritannien) und Westinghouse Electric Sweden in Västerås. Westinghouse ist der größte Anbieter von nuklearen Brennstoffen in Europa und zudem einziger Hersteller anderer Brennelemente für WWER-Reaktoren. Im Dezember 2014 haben Westinghouse und Energoatom, der Kernkraftwerksbetreiber der Ukraine, eine Vertragsverlängerung über die Bereitstellung von Brennstoffen für seine WWER-1000-Reaktoren beschlossen. Der Brennstoff wird von Westinghouse Electric Sweden geliefert.

Westinghouse Electric Company, eine Konzerngesellschaft der Toshiba Corporation (TKY:6502), ist ein weltweit zukunftsweisendes Kernenergie-Unternehmen und führender Anbieter von Produkten und Technologien im Bereich Kernenergie für Versorgungsunternehmen in der ganzen Welt. 1957 lieferte Westinghouse den weltweit ersten Druckwasserreaktor in Shippingport, Pennsylvania (USA). Heute bildet die Westinghouse-Technologie die Grundlage für etwa die Hälfte aller weltweit in Betrieb befindlichen Kernkraftwerke, davon mehr als 50 Prozent in Europa.

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