Frankfurt (Reuters) - Wichtige Termine im Wochenkalender und trübe Nachrichten aus China halten die Anleger an der Wall Street auf Trab.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte am Montag 0,04 Prozent im Plus. Der breiter gefasste S&P 500 legte 0,44 Prozent zu. Der Index der Technologiebörse Nasdaq lag 0,76 Prozent im Plus. Der Dollar war als sicherer Hafen gefragt. Der Dollar-Index, der aus einem Korb von sechs Währungen berechnet wird, legte um 0,19 Prozent zu.

Die Investoren warteten vor allem auf die Veröffentlichung der Mitschriften der letzten Sitzung der US-Notenbank Fed am Mittwoch, sagte Tina Teng, Analystin beim Broker CMC Markets. Im Rampenlicht stünden ebenfalls die am Dienstag anstehenden Daten zu den US-Einzelhandelsumsätzen. "Aber auch die Quartalsergebnisse der großen Einzelhändler wie Home Depot und Walmart könnten uns zeigen, wie es um die Stimmung der US-Verbraucher bestellt ist", sagte die Expertin.

Die Stimmung drückten auch Sorgen um den Zustand der chinesischen Wirtschaft. Der in Bedrängnis geratene chinesische Immobilien-Riese Country Garden ließ den Handel mit einem Teil seiner Anleihen stoppen. "Eine Krise im chinesischen Immobiliensektor ist eine Geschichte, die der Markt schon einmal gehört hat und die in der Regel nicht mit einem glücklichen Ende für Aktien einhergeht", sagte Russ Mould, ein Manager beim Brokerhaus AJ Bell.

CHINA-SORGEN DRÜCKEN ÖLPREIS - RUBEL AUF 1,5-JAHRES-TIEF

Die Sorgen um die chinesische Wirtschaft drückten die Ölpreise. Die Nordsee-Sorte Brent und die leichte US-Sorte WTI verbilligten sich um jeweils rund ein Prozent auf 86,09 beziehungsweise 82,36 Dollar pro Barrel (159 Liter). "Der Ölmarkt widersetzt sich den Erwartungen einer Korrektur, weil sich die Investoren auf den wirtschaftlichen Optimismus in den USA konzentriert haben. Dabei haben sie den immer stärker werdenden Gegenwind in China außer Acht gelassen", sagte Vandana Hari, Gründerin des singapurischen Ölmarktanalysehauses Vanda Insights.

Im Fokus stand auch Russland. Dort bereitete zum einen die Geopolitik den Anlegern Sorgen: Ein russisches Kriegsschiff gab am Sonntag Warnschüsse auf einen Frachter im Schwarzen Meer ab. Gleichzeitig durchbrach die russische Währung bei ihrer Talfahrt trotz Gegenmaßnahmen der russischen Behörden eine weitere Marke. Der Rubel verlor 1,8 Prozent auf 97,66 gegenüber dem Dollar.

Der Stahlkonzern US Steel hat ein Übernahmeangebot des Rivalen Cleveland-Cliffs zurückgewiesen und seine Aktie damit auf Aufwärtskurs geschickt. Die US-Steel-Aktie gewann 32,5 Prozent. Cleveland-Cliffs hatte angeboten, den Konkurrenten für 7,3 Milliarden Dollar zu kaufen. Dies entspricht einem Aufschlag von 43 Prozent auf den Schlusskurs vom Freitag.

Tesla rutschten um 1,6 Prozent ab. Der E-Autobauer legt im selbst angezettelten Preiskampf auf dem wichtigen Elektroautomarkt in China nach und senkt die Preise für bestimmte Versionen seines Model Y zum 14. August um jeweils knapp 2000 Dollar (14.000 Yuan).

(Bericht von Zuzanna Szymanska, bearbeitet Jörn Poltz. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)