NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen sind zur Wochenmitte mit Abschlägen aus dem Handel gegangen. Im Fokus stand weiter die Zinspolitik der US-Notenbank. Die Aktie des Einzelhändlers Target stand nach Vorlage von Geschäftszahlen unter kräftigem Abgabedruck.

Der Dow-Jones-Index schloss 0,1 Prozent niedriger bei 33.554 Punkte, der S&P-500 notierte 0,8 Prozent tiefer. Für den Nasdaq-Composite ging es um 1,5 Prozent nach unten. Dabei gab es insgesamt 1.102 (Dienstag: 2.428) Kursgewinner und 2.069 (777) -verlierer. Unverändert schlossen 96 (112) Titel.

Mit dem Raketeneinschlag im Nato-Land Polen stand nun der Ukraine-Krieg wieder stärker im Fokus. Auch wenn die Rakete laut polnischen Angaben "höchstwahrscheinlich" aus der Ukraine stammen soll, sorgten die Entwicklungen für leichte Verunsicherung. Übergeordnet stützten jedoch weiter die Hoffnungen auf ein moderateres Zinserhöhungstempo durch die US-Notenbank - was am Vortag durch die Erzeugerpreise nochmals geschürt wurde.

Die Präsidentin der Federal Reserve von San Francisco, Mary Daly, sieht die Zinsen weiter steigen. Der Leitzins der Fed müsse möglicherweise noch über 5 Prozent steigen, um die Inflation zu bekämpfen. Ein Zins zwischen 4,75 Prozent und 5,25 Prozent sei "ein vernünftiger Stand, über den man nachdenken kann", sagte sie dem Fernsehsender CNBC. Daly ergänzte, die Notenbank plane, den Zins auf einem hohen Niveau zu halten, bis es Fortschritte bei der Inflation gebe.

Keine größere Reaktion ruften die US-Einzelhandelsdaten hervor. Diese sind im Oktober um 1,3 Prozent gestiegen, und damit etwas stärker als die erwarteten 1,2 Prozent. Die Importpreise sind derweil im Oktober um 0,2 Prozent gefallen, und damit weniger stark als die prognostizierten minus 0,4 Prozent. Die Daten dürften keine Neueinschätzung am Markt zum wahrscheinlichen US-Zinspfad auslösen, hieß es. Die meisten Beobachter gehen davon aus, dass die Fed im Dezember die Zinsen um 50 Basispunkte anheben wird.

Die Industrieproduktion ist im Oktober gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent gefallen, während Analysten mit einem Anstieg in gleichem Umfang gerechnet hatten. Zudem wurde der Vormonat nach unten revidiert. Die Lagerbestände sind im September um 0,4 Prozent gestiegen, etwas weniger als erwartet.


   Dollar etwas leichter - Anleiherenditen geben weiter nach 

Am Devisenmarkt gab der Dollar etwas nach. Der Dollar-Index verlor 0,2 Prozent. Belastet wurde der Dollar weiter von der Aussicht auf ein niedrigeres Tempo der US-Notenbank bei den anstehenden Zinserhöhungen.

Die Ölpreise zeigten sich mit Abgaben. Der Preis für die Sorte Brent fiel um 1,2 Prozent, der WTI-Preis um 1,9 Prozent. "Die Sorgen um die Ölnachfrage belasten nach wie vor die Ölpreise", so Stephen Innes, Managing Partner bei SPI Asset Management. "Die Opec hat ihre Prognosen für das Nachfragewachstum in den Jahren 2022 und 2023 in ihrem Monatsbericht um 100.000 Barrel pro Tag gesenkt, vor allem wegen der geringeren chinesischen Nachfrage", ergänzte der Teilnehmer. Dies gilt trotz der Möglichkeit, dass China bald die Corona-Beschränkungen weiter lockern könnte. Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der vergangenen Woche indessen stärker als erwartet verringert.

Am Anleihemarkt gaben die Renditen nach und bauten damit die Vortagesverluste aus. Für die Rendite zehnjähriger Papiere ging es um 9,0 Basispunkte auf 3,68 Prozent nach unten.

Der Goldpreis zeigte sich nach den Vortagesgewinnen etwas leichter. Der Preis für die Feinunze notierte 0,3 Prozent niedriger.


   Target enttäuscht mit Zahlen und Ausblick - Aktie knickt ein 

Die Aktie des US-Einzelhändlers Target brach um 13,1 Prozent ein, nachdem das Unternehmen im dritten Quartal deutlich weniger verdient hat als erwartet und für das laufende Quartal einen Umsatzrückgang prognostiziert hat.

Der Halbleiterhersteller Micron (-6,7%) fährt seine DRAM- und NAND-Wafer-Produktion deutlich zurück. Der Konzern geht davon aus, dass die Produktion von DRAM- und NAND-Wafern im laufenden Quartal um etwa 20 Prozent niedriger ausfallen wird als im Vorquartal. Zur Begründung verwies Micron auf das derzeitige von nachlassender Nachfrage geprägte Marktumfeld und kündigte an, die Kapitalkosten weiter senken zu wollen.

Amazon (-1,8%) entlässt Mitarbeiter in der Verwaltung. Der Konzern will damit nach eigenen Angaben Kosten sparen. Der Konzern nannte keine Zahl, aber eine informierte Person sagte, dass rund 10.000 Stellen gestrichen werden könnten, darunter sowohl im Handelsgeschäft als auch in der Sparte für technische Geräte und im Personalbereich.

Zudem waren die Blicke auf die Quartalszahlen von Nvidia und Cisco gerichtet, die allerdings erst nach der Schlussglocke veröffentlicht werden. Während Nvidia 4,5 Prozent einbüßten, fielen Cisco im Vorfeld um 1,1 Prozent.


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INDEX                 zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
DJIA                33.553,83        -0,1%      -39,09      -7,7% 
S&P-500              3.958,80        -0,8%      -32,93     -16,9% 
Nasdaq-Comp.        11.183,66        -1,5%     -174,75     -28,5% 
Nasdaq-100          11.699,09        -1,4%     -172,06     -28,3% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,35         +1,3        4,34      362,3 
5 Jahre                  3,85         -4,9        3,90      258,7 
7 Jahre                  3,77         -7,6        3,84      232,8 
10 Jahre                 3,68         -9,0        3,77      217,3 
30 Jahre                 3,84        -12,4        3,96      193,8 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %    Mi, 8:29  Di, 17:14   % YTD 
EUR/USD                1,0398        +0,5%      1,0385     1,0381   -8,6% 
EUR/JPY                144,98        +0,6%      145,17     144,43  +10,8% 
EUR/CHF                0,9820        +0,5%      0,9808     1,0585   -5,4% 
EUR/GBP                0,8725        +0,1%      0,8759     0,8731   +3,8% 
USD/JPY                139,45        +0,1%      139,77     139,11  +21,1% 
GBP/USD                1,1915        +0,4%      1,1854     1,1886  -11,9% 
USD/CNH (Offshore)     7,1070        +0,8%      7,0823     7,0475  +11,8% 
Bitcoin 
BTC/USD             16.565,47        -1,7%   16.849,73  16.984,50  -64,2% 
 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               85,29        86,92       -1,9%      -1,63  +22,1% 
Brent/ICE               92,76        93,86       -1,2%      -1,10  +26,4% 
GAS                            VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF              106,65       124,10      -14,1%     -17,45  +85,7% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.774,11     1.778,70       -0,3%      -4,59   -3,0% 
Silber (Spot)           21,45        21,63       -0,8%      -0,17   -8,0% 
Platin (Spot)        1.008,83     1.018,35       -0,9%      -9,53   +4,0% 
Kupfer-Future            3,75         3,82       -1,8%      -0,07  -14,9% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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November 16, 2022 16:13 ET (21:13 GMT)