Zug (awp) - Der Immobilienkonzern Swiss Prime Site hat im vergangenen Geschäftsjahr operativ erneut gut gearbeitet. Allerdings beeinflussten Sonderfaktoren das Ergebnis. Zu den weiteren Aussichten äussert sich die Gesellschaft positiv.

Der grösste börsenkotierte Schweizer Immobilienkonzern hat 2023 den Mietertrag um 1,3 Prozent auf 438,3 Millionen Franken gesteigert. Grund dafür sind Indexierungen, erfolgreiche Neuvermietungen sowie eine weitere Senkung des Leerstands. Die Nachfrage nach modernen, zentral gelegenen Bürogebäuden sei nach wie vor stark, sagte Konzernchef René Zahnd an der Bilanzmedienkonferenz am Donnerstag in Zürich.

Bei Swiss Prime Site Solutions, dem Asset Management Bereich von SPS, ging der Ertrag derweil um 4,4 Prozent auf 49,7 Millionen Franken zurück. Zahlreiche institutionelle Anleger hätten kaum Neuinvestitionen getätigt. Dennoch stieg das verwaltete Vermögen um satte neun Prozent 8,4 Milliarden Franken. Das Ziel sei, bis 2025 zehn Milliarden zu erreichen.

Insgesamt ergibt sich ein Betriebsertrag von 658,6 Millionen Franken (+1,9%).

Hoher Gewinn aus Wincasa-Verkauf

Der Gewinn vor Neubewertungen belief sich auf 459,8 Millionen Franken nach 300,6 Millionen im Vorjahr. Dabei wirkte sich vor allem der Verkauf von Wincasa für knapp 150 Millionen Franken sehr positiv aus.

Die Abwertungen betrugen 250,5 Millionen Franken nach +169,7 Millionen im Jahr zuvor. Der Rückgang erklärt sich vor allem mit den gestiegenen Diskontsätzen.

Der Gewinn aus fortgeführten Bereichen beläuft sich auf 86,7 Millionen Franken (Vorjahr 397,1 Mio). Auf konsolidierter Basis, das heisst inklusive Verkaufsgewinn von Wincasa, kam dieser bei 236,0 Millionen Franken zu liegen.

Der Wert des gesamten Portfolios belief sich unverändert auf rund 13,1 Milliarden Franken. Die Leerstandsquote ging derweil auf 4,0 von 4,3 Prozent zurück und soll im laufenden Jahr unter die Schwelle von 4,0 Prozent sinken.

SPS steht auf soliden Beinen, wie auch das das Kreditrating "A3" der Ratingagentur Moody's zeigt. Die Eigenkapitalbasis ist bei einer Finanzierungsquote des Immobilienportfolios (Loan- to-Value, LTV) von 39,8 Prozent (38,8%) stark.

Kaum Sorgen macht sich der CEO um Globus. Die Retailgruppe ist Mieterin von SPS-Immobilien in Genf, Lausanne und Luzern. Die Immobilien, in denen Globus Mieter sei, könnten sehr gut weitervermietet werden. "Ich bin diesbezüglich sehr, sehr optimistisch", sagte Zahnd. Zudem habe Globus die Miete für das erste Quartal bereits bezahlt. An der mitten in Zürich gelegenen Immobilie von Globus, die zur Hälfte der zusammengebrochenen Signa Gruppe gehöre, habe SPS allerdings kein Interesse. SPS wolle den Retailbereich reduzieren.

Optimistischer Ausblick

Für 2024 ist Swiss Prime Site optimistisch gestimmt. Die neu an die Mietenden übergebenen Flächen würden zum einem höheren Mietertrag beitragen. Zudem will SPS im Rahmen der Capital Recycling Strategie weitere Liegenschaften verkaufen, um ohne zusätzliches Fremdkapital zu wachsen und den LTV nachhaltig unter 40 Prozent zu halten.

Konkret erwartet Swiss Prime Site 2024 eine Steigerung des konsolidierten FFO I auf 4,10 bis 4,15 Franken pro Aktie (2023: 4,05). Zudem sollen die Assets under Management bei Swiss Prime Site Solutions auf über neun Milliarden Franken steigen.

pre/rw