Zürich (awp) - Am Schweizer Aktienmarkt zeichnet sich am Donnerstag eine leicht freundliche Eröffnung ab. Für einen gewissen Rückenwind sorgen laut Händlern die Vorgaben aus Übersee, an der Wall Street ging die Rekordjagd zur Wochenmitte weiter. Eine sehr gut gelaufene Auktion zehnjähriger US-Staatsanleihen trug laut Beobachtern dazu bei. In Asien ziehen die Kurse überwiegend an. Dort markiert etwa der japanische Nikkei Indexstände wie seit 34 Jahren nicht mehr.

Treiber für den japanischen Leitindex sind Medienberichte, wonach der stellvertretende Gouverneur der BoJ, Shinichi Uchida, sagte, die Zentralbank werde die Zinssätze wahrscheinlich nicht aggressiv anheben, auch nicht nach Beendigung ihrer Negativzinspolitik. Dies passt zu den Aussagen von Vertretern wie Fed und EZB, die ebenfalls bekräftigen, keine aggressive Kehrtwende in ihrer derzeitigen Politik vornehmen zu wollen. Allerdings geht es bei Ihnen, anders als der BoJ, um Zinssenkungen. Derweil verstärken die jüngsten Daten aus China Besorgnis über Deflationsdruck und deuten darauf hin, dass die Konjunkturabschwächung noch nicht abgeschlossen sein könnte.

Der von der Bank Julius Bär vorbörslich berechnete SMI notiert gegen 08.15 Uhr um 0,19 Prozent höher auf 11'232,01 Punkten. Alle 20 SMI-Werte bis auf Zurich werden höher gestellt.

Mit +0,5 Prozent ziehen Swisscom unter den Blue Chips nach Zahlen am deutlichsten an. Der Telekomkonzern hat im vergangenen Jahr den Umsatz gehalten und etwas mehr verdient. Die Dividende bleibt konstant bei 22 Franken. Damit hat die Swisscom die Erwartungen von Analysten sowie ihre eigenen in etwa erreicht.

Die schwächere Notierung beim Versicherer Zurich (-0,6%) ist einer Abstufung durch HSBC geschuldet.

Es sind aber vor allem Werte aus der zweiten Reihe, die am Morgen mit ihren Zahlen im Rampenlicht stehen. So geben Leonteq (-0,8%) gegen den Trend nach. Der Finanzdienstleister hat im vergangenen Jahr wie bereits in Aussicht gestellt einen heftigen Ergebniseinbruch erlitten.

Die Bank Vontobel (+0,4%) hat im Geschäftsjahr 2023 dagegen nur leicht weniger verdient. Vor allem im Asset Management-Geschäft gingen die Einnahmen zurück, während das Institut in der Vermögensverwaltung für Privatkunden zulegen konnte. Die Bank legt nun ein neues Sparprogramm auf.

Der grösste börsenkotierte Schweizer Immobilienkonzern Swiss Prime Site (+0,3%) hat derweil 2023 operativ gut gearbeitet. Allerdings beeinflussten Sonderfaktoren das Ergebnis. Zu den weiteren Aussichten äussert sich der Immobilienkonzern positiv.

Am deutlichsten aber ziehen Rieter (+1,7%) an, nachdem der Spinnereimaschinenhersteller in China einen Patentstreit gewonnen hat.

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