Neuhausen (awp) - Der Industriekonzern SIG Combibloc hat im ersten Quartal 2022 den Umsatz klar gesteigert. Die Zahlen sind wegen einer geografischen Neuaufteilung und der Schliessung eines Werks im Vorjahr nur bedingt mit dem Vorjahresquartal vergleichbar. Die bisherigen Prognosen für das Gesamtjahr 2022 werden bestätigt.

Der Umsatz legte um gut 10 Prozent auf 496,7 Millionen Euro zu, wie der Verpackungsspezialist am Dienstag mitteilte. Währungsbereinigt ergab sich ein Plus von 6,0 Prozent.

Das Geschäft im Nahen Osten und Afrika (MEA) wird seit Ende Februar 2021 separat von demjenigen in Europa ausgewiesen. Deshalb sind die Quartalsumsätze nicht direkt vergleichbar. Auf vergleichbarer Basis zog der Umsatz in der wichtigsten Region Europa um 1 Prozent auf 175,5 Millionen Euro an.

Das Umsatzwachstum sei zu Beginn des Jahres durch das starke Ende des Jahres 2021 und durch die Rückkehr zur Büroarbeit beeinflusst worden, so SIG. Dadurch habe sich der Konsum von verpackten Getränken im eigenen Heim reduziert. Ab März habe sich indes das Wachstum wieder beschleunigt, wobei die Preiserhöhungen einen zunehmenden Beitrag geleistet hätten.

In der Region Mittlerer Osten und Afrika stieg der Umsatz ohne die Auswirkungen der erstmaligen Konsolidierung verschiedener Joint Ventures währungsbereinigt um 8,8 Prozent. Das Geschäft habe sich weiter von den negativen Auswirkungen der Covid-Beschränkungen erholt und von neu installierten Abfüllanlagen profitiert.

In der Region Asien-Pazifik erhöhte sich der Umsatz währungsbereinigt und bereinigt um den Verkauf des Papierwerks von Whakatane um 6,5 Prozent. Dabei hätten sowohl China als auch Südostasien ein robustes Wachstum verzeichnet.

Operatives Ergebnis steigt leicht

Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) erhöhte sich leicht auf 118,7 Millionen Euro. Die entsprechende Marge ging indes um gut 2 Prozentpunkte auf 23,9 Prozent zurück. SIG begründet dies mit einer ungewöhnlich hohen Marge im Vorjahr, dank eines starken Umsatzwachstums und positiven Effekten aus den Rohmaterialkosten.

Im ersten Quartal 2022 haben die günstigen Währungsentwicklungen, die Preiserhöhungen und die Konsolidierung der Joint Ventures in der Region Mittlerer Osten und Afrika die negativen Auswirkungen der höheren Rohmaterialpreise teilweise ausgeglichen. Derzeit seien mit den Kunden weitere Preisverhandlungen im Gang, so dass der Beitrag aus den höheren Preisen in den kommenden Quartalen zunehmen dürfte.

Der ausgewiesene Reingewinn verbesserte sich auf 53,1 von 2,9 Million Euro deutlich, was SIG auf die positive Entwicklung des operativen Gewinns zurückführt.

Für das Gesamtjahr bestätigt das Unternehmen die Prognose von März. Demnach wird mit einem währungsbereinigten Umsatzwachstum im Bereich von 22 bis 24 Prozent gerechnet sowie mit einer bereinigten EBITDA-Marge von rund 26 Prozent. Dies gilt unter der Voraussetzung, dass sich die Inputkosten und die Wechselkurse nicht wesentlich verändern.

Das Unternehmen geht aber auch davon aus, dass das Geschäft in Russland und der Ukraine durch den Krieg und die damit verbundenen Sanktionen beeinträchtigt wird. 2021 beliefen sich die Verkäufe in Russland und der Ukraine indes auf weniger als 2 Prozent des Gesamtumsatzes.

cf/kw