FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt hat am Freitag mit kräftigen Aufschlägen geschlossen. Stützend wirkte die Bekanntgabe eines sehr schwachen US-ISM-Index für das nicht-verarbeitende Gewerbe. Der Index ist im Dezember regelrecht abgestürzt auf 49,6 nach zuvor 56,5, und damit unter die Expansionsschwelle von 50. An den Börsen wurde die Nachricht positiv aufgenommen, sprechen sie doch für ein zukünftig weniger aggressives geldpolitisches Vorgehen der US-Notenbank. Ein überwiegend besser als erwartet ausgefallener US-Arbeitsmarktbericht hatte die Märkte zuvor noch kaum bewegt. Der DAX gewann 1,2 Prozent auf 14.610 Punkte.

Auch die fallenden Verbraucherpreise in der Eurozone, die am Vormittag veröffentlicht wurden, bewegten nicht. Diese sanken im Dezember gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent und lagen um 9,2 (November: 10,1) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen monatlichen Preisrückgang um 0,1 Prozent und eine Jahresteuerung von 9,7 Prozent prognostiziert. Die Kernverbraucherpreise stiegen allerdings um 0,6 Prozent auf Monats- und 5,2 (5,0) Prozent auf Jahressicht. Erwartet worden waren Anstiege um nur 0,4 und 5,1 Prozent. Die gestiegene Kernteuerung spricht für eine fortgesetzt falkenhafte Geldpolitik der EZB.


   Marder-Schützenpanzer-Lieferung an die Ukraine stützt Rheinmetall 

Rheinmetall reagierten derweil volatil auf die Bekanntgabe vorläufiger Zahlen für das abgelaufene Jahr. Mit 10 Prozent ist das organische Umsatzwachstum deutlich unter dem Ziel von 15 Prozent ausgefallen. Dagegen fiel die operative Marge mit 11,5 Prozent über dem Ziel von mehr als 11 Prozent aus. Rheinmetall schlossen 3,6 Prozent fester. Das Papier wurde indes hauptsächlich gestützt von der Entscheidung der deutschen Regierung, den Marder-Schützenpanzer an die Ukraine zu liefern.

Bei Mercedes sorge die Ankündigung, ähnlich wie Tesla ein globales Netz von Ladestationen aufzubauen, für keine größeren Kursbewegungen. Mercedes gewannen 0,1 Prozent und blieben damit hinter der Entwicklung am Gesamtmarkt zurück, was vermutlich aber nicht auf die Meldungslage zurückzuführen war. Die Analysten der Citi sehen kein Problem bei der Finanzierung der Mercedes-Pläne.


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INDEX          zuletzt  +/- %  +/- % YTD 
DAX          14.610,02  +1,2%     +4,93% 
DAX-Future   14.667,00  +1,2%     +5,31% 
XDAX         14.605,80  +1,1%     +5,31% 
MDAX         26.970,10  +1,1%     +7,38% 
TecDAX        3.027,72  +0,7%     +3,65% 
SDAX         12.498,45  +1,2%     +4,80% 
zuletzt      +/- Ticks 
Bund-Future     137,16    +95 
 
Index   Gewinner  Verlierer  unv.  Umsatz Mio Euro  Mio Aktien  Vortag 
DAX           33          7     0          2.880,5        56,4    61,8 
MDAX          44          6     0            484,0        26,7    41,8 
TecDAX        24          6     0            546,4        18,5    22,2 
SDAX          53         16     1            113,8         7,1     8,7 
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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January 06, 2023 11:44 ET (16:44 GMT)