FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktie von Rheinmetall hat am Dienstagnachmittag erstmals die Marke von 300 Euro geknackt. Der extrem gute Lauf setzt sich mit Beginn des neuen Jahres damit fort. Unterstützung kam durch positive Studien der Bank of America (BofA) und JPMorgan.

Als Spitzenwert im Dax legte das Papier des Rüstungsunternehmens und Autozulieferers zuletzt um 4,5 Prozent auf 300 Euro zu. Kurz zuvor war es sogar bis auf 300,10 Euro gesprungen. Im vergangenen Jahr hatte das Kursplus bei insgesamt etwas mehr als 54 Prozent gelegen, womit Rheinmetall die stärkste Aktie im Dax gewesen war - und dies, nachdem sich der Kurs bereits 2022 verdoppelt hatte.

Analyst David Perry von JPMorgan bekräftigte nun sein "Overweight"-Urteil samt einem Kursziel von 420 Euro und verwies auf die drei im Dezember gemeldeten Exportaufträge im Wert von 900 Millionen Euro. Sie trügen dazu bei, die sehr optimistischen Umsatz- und Ergebnisziele (Ebita) des Konzerns für 2026 zu untermauern.

BofA-Analyst Benjamin Heelan, der die Aktie mit "Buy" und einem Kursziel von 410 Euro bewertet, sieht für die gesamte europäische Rüstungs - und Luftfahrtbranche zahlreiche Chancen für eine höhere Bewertung. Die Branche befinde sich im stärksten Wachstumszyklus seit einem Jahrzehnt.

Rheinmetall nehme allerdings wegen seiner beiden unterschiedlichen Sparten eine besondere Stellung ein. Mit reinen Luft-, Raumfahrt- und Rüstungsunternehmen oder reinen Automobil-Unternehmen sei der Konzern nicht vergleichbar. Der Bereich Verteidigung jedoch sei sehr stark und dürfte erst ab 2026 eine Wachstumsnormalisierung erleben. Der Automobil-Bereich dürfte indes auch künftig weiterhin unterdurchschnittlich abschneiden, schrieb Heelan.

Aufrüstung ist seit dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine gefragt. Hinzu kommt der Gaza-Krieg. Westliche Länder stecken aktuell mehr Geld in die Verteidigung. Während des Kapitalmarkttages im November hatte Rheinmetall-Chef Armin Papperger daher auch sehr optimistische Wachstumsziele für die kommenden Jahre ausgegeben, die deutlich über den Schätzungen der Analysten gelegen hatten./ck/ajx/he