FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Die Aktien des Rüstungs- und Autozulieferkonzerns Rheinmetall sind am Mittwoch so teuer gewesen wie seit über einem Jahr nicht mehr. In der Spitze kosteten die MDax-Papiere am frühen Nachmittag 111,60 Euro - zuletzt war das Mitte Juni 2018 der Fall. Von ihrem bisherigen Höchststand bei 119,35 Euro Anfang April vergangenen Jahres waren sie damit noch rund sechseinhalb Prozent entfernt.
Zuletzt verzeichneten die Aktien ein Plus von rund zweieinhalb Prozent auf 111,20 Euro. Mit Blick auf die Kursentwicklung seit Jahresbeginn zählt Rheinmetall noch knapp zu den Top10-Kandidaten im Index für mittelgroße Werte. Im ersten Halbjahr konnte der Konzern sein schwächelndes Autogeschäft wegen der wachsenden internationalen Nachfrage nach Waffen und Munition mehr als ausgleichen. Den Umsatz steigerte das Düsseldorfer Unternehmen in dem Zeitraum im Vorjahresvergleich um über zwei Prozent, den Nettogewinn sogar um fast ein Fünftel./kro/fba
Die Rheinmetall AG ist auf Konzipierung, Produktion und Vertrieb von Ausrüstungselementen, Komponenten und Lösungen für die Verteidigungs- und Zivilindustrien spezialisiert. Der Umsatz ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- Fahrzeugsysteme (35,1 %): vielseitig einsetzbare Rad- und Kettenfahrzeuge (taktische Militärfahrzeuge, Unterstützungsfahrzeuge, Logistik- und Spezialfahrzeuge);
- Sonden und Aktuatoren (20,5 %): Aktuatoren, Anlagen zur Abgasrückführung, Drosselventile, Abgasklappen für Elektromotoren, Magnetventile, Pumpen usw. zum Einsatz in Wärmemanagement- und Fluidmanagementanwendungen in den Bereichen Mobilität und Industrie;
- Waffen- und Munitionssysteme (19,5 %): Maschinenkanonen für Land-, Luft- und Seefahrzeuge, Waffen mit glattem Lauf, Artilleriesysteme, intelligente Geschosse, Hochenergielaser usw.;
- Elektronische Lösungen (13 %): Sonden und Vernetzungssysteme, Lösungen zum Schutz im Cyberspace, Luftabwehrsysteme, Radarsysteme, Lösungen zur technischen Dokumentation, integrierte elektronische Systeme, Drohnen und automatisierte Roboter zu Lande, Schulungs- und Simulationslösungen;
- Motorkomponenten und -systeme (11,6 %);
- sonstige (0,3 %).
Ende 2022 verfügte die Gruppe über weltweit 132 Produktionsstandorte.
Die geografische Verteilung des Umsatzes sieht aus wie folgt: Deutschland (29,5 %), Europa (35,7 %), Asien und Naher Osten (16,3 %), Nord- und Südamerika (9 %) und sonstige (9,5 %).