Der Manager soll auch in den drei vergangenen Geschäftsjahren sein Einkommen zu niedrig angegeben haben. Zudem warfen die Strafverfolger Ghosn am Freitag nun auch schweren Vertrauensbruch vor. Dabei geht es seinem Anwalt zufolge um die vorübergehende Übertragung von Verlusten aus persönlichen Anlagen an den japanischen Autobauer im Jahr 2008. Ghosn sitzt bereits seit dem 19. November in Untersuchungshaft, weil er seine Einkünfte in den fünf Jahren bis 2015 nicht vollständig angegeben haben soll. Er hatte die Vorwürfe bei seiner ersten Anhörung vor Gericht am Dienstag zurückgewiesen.

Am Mittwoch hatte das Gericht seinen Antrag auf Freilassung abgelehnt. Es bestünden Fluchtgefahr und das Risiko, dass Ghosn Beweismittel vernichten könnte, hieß es zur Begründung. Seit Ghosn festgenommen wurde, wankt die Auto-Allianz von Renault, Nissan und Mitsubishi. Der Manager war die treibende Kraft hinter dem Bündnis. Während Ghosn wegen des Finanzskandals bei Nissan und Mitsubishi seiner Ämter enthoben wurde, muss er seinen Chefposten bei Renault bisher dagegen nur ruhen lassen.