TOKIO/HONGKONG (Dow Jones)--Überwiegend mit Abgaben haben die ostasiatischen Börsen zu Wochenbeginn den Handel beendet. Weiter waren es vor allem Konjunktursorgen, die für Zurückhaltung bei Anlegern sorgten. Dazu kamen negative Vorgaben von der Wall Street, wo zusätzlich die Befürchtungen vor steigenden Zinsen und deren negative Auswirkungen auf die globale Wirtschaft das Sentiment belastet hatten.

US-Notenbankpräsident Jerome Powell hatte betont, dass in diesem Jahr mit weiteren Zinserhöhungen zu rechnen sei, da die Inflation in den USA weiter klar über der Fed-Zielmarke von 2 Prozent liege. Zudem hatten in der vergangenen Woche diverse Notenbanken die Zinsen erhöht - die Bank of England sogar stärker als erwartet. Auch das erhoffte Konjunkturpaket in China, zur Stimulierung der dortigen Wirtschaft, ist bislang ausgeblieben. Die Entwicklungen in Russland vom Wochenende belasteten dagegen kaum.


   Schanghai gibt weiter nach - S&P senkt China-BIP-Prognose 2023 

Im chinesischen Kernland ging es für den Schanghai-Composite um 1,5 Prozent nach unten. Hier wurde erstmals seit vergangenem Mittwoch wieder gehandelt. Damit setzte sich die jüngste Verluststrecke fort. Die CICC-Analysten erwarten, dass die anhaltenden Unsicherheiten vor dem Hintergrund der vorherrschenden globalen Rezessionssorgen und geopolitischen Risiken zunehmen würden; sie warnten vor einer erhöhten Volatilität. Der Hang-Seng-Index in Hongkong verlor im späten Handel 0,4 Prozent.

S&P hat derweil die Prognose für das chinesische Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im Jahr 2023 von 5,5 auf 5,2 Prozent gesenkt und begründete dies mit den jüngst enttäuschenden Daten. "Das Hauptrisiko für das chinesische Wachstum besteht darin, dass der Aufschwung angesichts des schwachen Verbrauchervertrauens und des Immobilienmarktes weiter an Fahrt verliert", hieß es. Das Fehlen größerer politischer Anreize werde dieses Risiko noch verstärken, warnte die Ratingagentur. Auch zunehmende geopolitische Spannungen seien ein langfristiges Risiko für China, ebenso wie die sich daraus ergebenden Auswirkungen auf die wirtschaftlichen und finanziellen Beziehungen Chinas zu den Industrieländern.

Auch in Tokio zeigte sich der Nikkei-225 vor dem Hintergrund der Rezessionssorgen mit leichten Abgaben und reduzierte sich um 0,3 Prozent auf 32.699 Punkte. Mit der Aussicht auf weiter steigende Zinsen zeigten sich vor allem die zinssensiblen Technologiewerte mit Abgaben. Die Aktien der Internetbank Rakuten gaben um 2,5 Prozent nach und für die Sony-Papiere ging es 0,2 Prozent nach unten.


   Börse in Sydney erneut mit negativen Vorzeichen 

Der S&P/ASX-200 schloss mit einem Minus von 0,3 Prozent und verzeichnete damit bereits den vierten Handelstag in Folge einen Abschlag. Seit Jahresbeginn liegt der Index nur noch 0,6 Prozent im Plus. Vor allem die Verluste bei den Banken- und Minenwerten zogen den Markt nach unten, hieß es. Der Bankensektor fiel um 0,5 Prozent. Für die Papiere der Minenbetreiber Fortescue, BHP und Rio Tinto ging es jeweils um 0,3 Prozent abwärts.

Der Kospi in Südkorea legte nach anfänglichen Verlusten dagegen um 0,5 Prozent zu. Gesucht waren Aktien aus dem Versorger-, Bau- und Stahlsektor. Dagegen standen die Werte aus dem Energiesektor unter Abgabedruck. Nach Ankündigung einer Kapitalerhöhung fielen die Titel des Energieunternehmens SK Innovation um 6,1 Prozent. Im Sog ging es für die Aktien des Windanlagenherstellers CS Wind 4,2 Prozent nach unten.


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Index (Börse)            zuletzt        +/- %      % YTD          Ende 
S&P/ASX 200 (Sydney)    7.078,70        -0,3%      +0,6%         08:00 
Nikkei-225 (Tokio)     32.698,81        -0,3%     +25,6%         08:00 
Kospi (Seoul)           2.582,20        +0,5%     +15,5%         08:00 
Schanghai-Comp.         3.150,62        -1,5%      +2,0%         09:00 
Hang-Seng (Hongk.)     18.811,49        -0,4%      -4,4%         10:00 
Straits-Times (Sing.)   3.194,41        +0,1%      -1,8%         11:00 
KLCI (Malaysia)         1.391,23        +0,0%      -7,0%         11:00 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %      00:00  Fr, 9:37 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,0900        -0,0%     1,0901        1,0866   +1,8% 
EUR/JPY                   155,88        -0,5%     156,59        155,31  +11,1% 
EUR/GBP                   0,8558        -0,2%     0,8574        0,8556   -3,3% 
GBP/USD                   1,2735        +0,2%     1,2714        1,2701   +5,3% 
USD/JPY                   142,99        -0,4%     143,64        142,85   +9,1% 
USD/KRW                 1.308,81        +0,9%   1.308,81      1.308,06   +3,7% 
USD/CNY                   7,2363        +0,8%     7,1795        7,1795   +4,9% 
USD/CNH                   7,2394        +0,3%     7,2143        7,2128   +4,5% 
USD/HKD                   7,8294        -0,0%     7,8298        7,8297   +0,3% 
AUD/USD                   0,6674        -0,0%     0,6675        0,6692   -2,1% 
NZD/USD                   0,6156        +0,3%     0,6140        0,6141   -3,1% 
Bitcoin 
BTC/USD                30.332,56        -0,4%  30.450,27     29.982,85  +82,7% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.      +/- %       +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  69,64        69,16      +0,7%         +0,48  -12,3% 
Brent/ICE                  74,40        73,85      +0,7%         +0,55  -11,2% 
GAS                               VT-Settlem.                  +/- EUR 
Dutch TTF                  36,95        32,51     +13,7%         +4,44  -67,9% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag      +/- %       +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.928,44     1.920,80      +0,4%         +7,64   +5,7% 
Silber (Spot)              22,78        22,44      +1,5%         +0,34   -5,0% 
Platin (Spot)             932,65       921,23      +1,2%        +11,43  -12,7% 
Kupfer-Future               3,80         3,80      -0,0%         -0,00   -0,4% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
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June 26, 2023 03:57 ET (07:57 GMT)