FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem jüngsten Abverkauf sind Europas Börsen mit Aufschlägen in die neue Woche gestartet. Um mehr als eine technische Gegenbewegung handelt es sich zunächst nicht. Mit den Notenbanksitzungen der Vorwoche habe man die wichtigsten Ereignisse des Jahres hinter sich gebracht, heißt es im Handel. Der falkenhafte Ton dürfte noch einige Zeit nachklingen und zu Portfolioanpassungen führen. Der DAX legt im frühen Geschäft um 0,6 Prozent auf 13.973 Punkte zu, bleibt damit aber unter der psychologisch wichtigen Marke von 14.000. Für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,7 Prozent auf 3.830 Stellen nach oben.


   Der Ifo-Index wird leicht höher erwartet 

Mit dem Ifo-Geschäftsklimaindex stehen noch einmal wichtige Fundamentaldaten an. Hier erhofft sich der Markt eine Bestätigung, dass es in der Wirtschaft nicht ganz so schlecht läuft, wie zunächst befürchtet. Zumindest eine Abbremsung der rezessiven Tendenzen wolle man sehen, heißt es am Markt. Entsprechend werden sämtliche Komponenten des Ifo-Index etwas höher erwartet. Für den Gesamtindex liegt die Prognose bei 87,4 Punkten nach 86,3.

Sollten größere Abweichungen ausbleiben, die ansonsten noch Handlungsbedarf schaffen würden, dürften viele Investmentprofis ihre Bücher für das Jahr schließen. Die Liquidität in Richtung Heilig Abend dürfte immer weiter nachlassen.

Im DAX wird die Porsche AG zum ersten Mal gehandelt, dafür steigen Puma in den MDAX ab. Dort wird auch Verbio neu aufgenommen, während Varta ihren Platz räumen müssen. VW geben im frühen Handel um mehr als 10 Prozent nach - der Autobauer schüttet eine Sonderdividende von 19,06 Euro an die Anleger aus.

Aktien von Prosieben (+4,1%) sind gesucht. Nach Händlerangaben dürften hier Trader eine Meldung an die Bundeswettbewerbsbehörde BWB aus Österreich missverstanden haben, wonach die MFE-Holding den "Erwerb von faktischer alleiniger Kontrolle an ProSiebenSat.1 Media SE" angemeldet habe. "Das ist nur eine formell notwendige Meldung nach der letzten Anteilsaufstockung", meint ein Händler. Ein Übernahmeinteresse dürfe daraus nicht abgeleitet werden.


   Totalausfall des Schützenpanzers Puma 

Rheinmetall geben angesichts der Nachrichten über den Totalausfall des Schützenpanzers Puma um 2 Prozent nach. Bei einer Schießübung in Norddeutschland waren sämtliche 18 beteiligten Fahrzeuge ausgefallen. "Das ist absolut keine Werbung, wenn man sich damit gerade um einen Großauftrag in Australien bewirbt", kommentierte ein Händler. Gerade die Panzerkäufe von Polen in Südkorea hätten aufgezeigt, dass sich auch Landfahrzeuge mittlerweile einer globalen Konkurrenz stellen müssten. Dazu kommen auch landesinterne Forderungen wie von den Grünen, weitere Puma-Käufe der Bundeswehr zu überdenken.


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Aktienindex              zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           3.829,77        +0,7%       25,75     -10,9% 
Stoxx-50                3.680,31        +0,6%       22,87      -3,6% 
DAX                    13.977,75        +0,6%       84,68     -12,0% 
MDAX                   25.082,89        +0,5%      119,89     -28,6% 
TecDAX                  2.951,34        +0,7%       19,52     -24,7% 
SDAX                   11.823,01        +0,5%       61,88     -28,0% 
FTSE                    7.362,22        +0,4%       30,10      -0,7% 
CAC                     6.502,80        +0,8%       50,17      -9,1% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,16                    +0,01      +2,34 
US-Zehnjahresrendite        3,51                    +0,02      +2,00 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %    Mo, 8:10  Fr, 17:07   % YTD 
EUR/USD                   1,0635        +0,4%      1,0636     1,0621   -6,5% 
EUR/JPY                   144,50        +0,2%      144,50     145,17  +10,4% 
EUR/CHF                   0,9890        +0,0%      0,9907     1,0726   -4,7% 
EUR/GBP                   0,8712        +0,0%      0,8724     0,8735   +3,7% 
USD/JPY                   135,93        -0,2%      135,85     136,63  +18,1% 
GBP/USD                   1,2206        +0,3%      1,2192     1,2163   -9,8% 
USD/CNH (Offshore)        6,9784        -0,0%      6,9787     6,9830   +9,8% 
Bitcoin 
BTC/USD                16.720,83        -0,3%   16.746,44  16.956,18  -63,8% 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  74,21        74,29       -0,1%      -0,08   +7,1% 
Brent/ICE                  78,99        79,04       -0,1%      -0,05   +9,0% 
GAS                               VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF                 111,00       115,45       -3,9%      -4,45  +80,3% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.795,93     1.793,08       +0,2%      +2,86   -1,8% 
Silber (Spot)              23,34        23,22       +0,5%      +0,12   +0,1% 
Platin (Spot)           1.007,45       994,00       +1,4%     +13,45   +3,8% 
Kupfer-Future               3,77         3,76       +0,2%      +0,01  -14,5% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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December 19, 2022 03:28 ET (08:28 GMT)