Zürich (awp) - Die Anteilsscheine der beiden Pharmakonzerne Roche und Novartis werden am Montag eher mit Vorsicht behandelt. In einem insgesamt freundlichen Markt legen sie unterdurchschnittlich zu. Laut ersten Analystenkommentaren droht Roche im Kampf um Marktanteile in der Behandlung von Lungenkrebs auf die Rolle eines Nischenanbieters reduziert zu werden. Bei Novartis heisst es, dass auch die jüngsten Daten zum Brustkrebsmittel Kisqali nicht für eine erhöhte Nachfrage sorgen dürften.

Beide Pharmawerte starten zwar mit dem Markt im Plus, für die Genussscheine von Roche geht es dann aber bereits nach den ersten Minuten leicht ins Minus. Gegen 9.15 Uhr kosten die Papiere 215,65 Franken und damit 0,1 Prozent weniger. Novartis halten sich mit 0,2 Prozent knapp im Plus. Der Leitindex SMI steht zeitgleich um 0,4 Prozent höher.

Bei Roche hat vor allem die Phase-III-Studie IMpower131 viel Beachtung erhalten. In ihr wird das Immuntherapeutikum Tecentriq in Kombination mit einer Chemotherapie bei Patienten mit einer bestimmten Form von Lungenkrebs getestet. Der US-Konkurrent Merck wiederum hat eine ähnliche Studie mit seinem Keytruda durchgeführt und Daten vorgelegt. Analysten sind sich einig, dass der US-Konzern besser abgeschnitten hat, wie die Daten zeigen. Uneins sind sich die Experten, ob die Konsens-Schätzungen für Roches Tecentriq nun möglicherweise gesenkt werden.

Bei Novartis haben die jüngsten Daten zum Krebsmittel Kisqali zwar die Wirksamkeit erneut untermauert. Allerdings bleibt es laut JPMorgan-Analyst dabei, dass die Daten die allgemeine Wahrnehmung des Novartis-Onkologie-Auftritts kaum ändern werden. Und gerade für Kisqali bleibe die Tatsache, dass bei den behandelten Patienten eine erhöhte Überprüfung der Herzfunktionen nötig ist, ein Hemmschuh.

Zudem hatte der Konzern noch Daten zu seinem Medikament Tasigna präsentiert. Die zwei langfristig angelegten Studien der klinischen Phase II untersuchten die Wirkung von Tasigna bei der Behandlung von Patienten mit Philadelphia Chromosom-positiver chronischer myelodischer Leukämie (CML). Gemäss den Resultaten verzeichnete knapp die Hälfte der CML-Patienten nach Absetzen der Therapie mit Tasigna während knapp dreier Jahre keine Rückfälle.

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