Zürich (awp) - Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom Wochenende:

UBS: Beim anstehenden Prozess in Frankreich will die Grossbank UBS laut der "NZZ am Sonntag" mit einem völkerrechtlichen Vertrag argumentieren. Konkret gehe es um das Zinsbesteuerungsabkommen von 2004, schrieb die Zeitung mit Verweis auf den UBS-Berater Peter Nobel. Ein UBS-Sprecher wollte auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP die Aussagen von Nobel nicht kommentieren. Ein Dementi gab es hingegen zu einem weiteren kolportierten Bestandteil der Verteidigungsstrategie. "Die Behauptung, wonach Europapolitiker im Prozess als Zeugen auftreten werden, ist falsch", so ein Sprecher der Bank. (NZZaS, S. 25, siehe auch separate Meldung)

NESTLÉ: Konzernchef Mark Schneider hat dem Unternehmen ehrgeizige Klimaziele verordnet, und ab diesem Jahr wird sich Umweltschutz auch auf seinen eigenen Lohn auswirken, wie die "SonntagsZeitung" berichtete. Laut dem neusten Vergütungsbericht würden ab 2021 für die Berechnung des kurzfristigen Bonus Umwelt- und soziale Kriterien angewendet. Details dazu werde Nestlé später im Jahr bekannt geben, sagte ein Sprecher der Zeitung. (SoZ, S. 40)

LINDT: Laut Definition im Lebensmittelrecht muss Schokolade Zucker enthalten. Deshalb nennt Lindt & Sprüngli seine neueste Schokolade ohne raffinierten Zucker auch nicht Schokolade, wie die "SonntagsZeitung" schreibt. "Aufgrund der aktuellen lebensmittelrechtlichen Definition von Schokolade bezeichnet das Unternehmen die neue Excellence Cacao Pur auf der Rückseite der Verpackung als Kakaoerzeugnis", sagte eine Sprecherin der Zeitung. (SoZ, S. 37)

ON: Der Schuhhersteller will gemäss einem Medienbericht lieber in den USA als in der Schweiz an die Börse. On habe sich offenbar für die USA entschieden, schrieb die "Finanz und Wirtschaft". Die Zeitung berief sich dabei auf verschiedene Personen aus dem Kapitalmarktumfeld. Offiziell schrieb On der "FuW" jedoch, es gebe dazu keine Entscheide. Das gleiche antwortete On-Sprecherin Vesna Stimac auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP: "Es gibt dazu keine Neuigkeiten von unserer Seite. On ist sehr stark auf Wachstum, Innovation und auf den Lauf-Boom fokussiert, den wir momentan erleben." (FuW, S. 1)

CO2-GESETZ: Immer mehr Unternehmen unterstützen laut einer Meldung vom "SonntagsBlick" das CO2-Gesetz. Sie schlössen sich damit Verbänden wie Economiesuisse, der Schweizerische Bankiervereinigung und dem Schweizerischen Baumeisterverband an. Die Zeitung schreibt, Swiss Re, Ikea, Siemens, Helvetia, Mobiliar, BASF, PwC und die Ammann Group befürworteten die Klima-Vorlage. Auch Pharmariese Novartis unterstütze das Gesetz. Novartis-Verwaltungsratspräsident Jörg Reinhardt sagte gegenüber dem Blatt: "Das Gesetz ist ein Kompromiss, der von Unternehmen aller Grössenordnungen umsetzbar sein sollte." (SonntagsBlick)

POSTAUTO: Im Postauto-Skandal gibt es laut einem Bericht der "SonntagsZeitung" neue Ungereimtheiten. Das Bundesamt für Verkehr BAV habe bereits im Jahr 2013 die Absicht von Postauto gekannt, eine Holdingstruktur mit Transferpreisen einzuführen, hiess es. Das Blatt beruft sich dabei auf neue Dokumente. Spitzenbeamte des BAV und des Departements der damaligen Bundesrätin Doris Leuthard (Uvek) haben demnach von den Plänen der Post, den Postauto-Bereich in einer Holding zu organisieren, frühzeitig gewusst. Das Projekt Impresa sei somit kein Geheimprojekt zur Gewinnverschleierung gewesen, sondern eine über Jahre vorbereitete und innerhalb der Post sowie der Verwaltung breit diskutierte Neuorganisation des Postauto-Bereichs, hiess es weiter. (SoZ, S. 39)

STOMVERSORGER: Besitzer von Elektroautos schliessen ihre Wagen meist abends nach der Arbeit zu Hause ans Stromnetz an. "Das ist genau dann, wenn das Netz schon heute stark belastet ist", sagte Andreas Beer, Geschäftsführer des Vereins Smart Grid Schweiz, der "NZZ am Sonntag". Die Organisation, in der sich gut die Hälfte der Schweizer Stromversorger zusammengeschlossen hat, zeigt in einem Grundsatzpapier nun Gegenmassnahmen auf. Elektrofahrzeuge sollen künftig nicht "so schnell wie möglich", sondern nur "so schnell wie nötig" geladen werden. Sie schlägt dafür die Einführung von abgestuften Tarifen vor. Wenn die Besitzer damit einverstanden sind, dass das Auto erst bis am nächsten Morgen um 6 Uhr vollgeladen wird, bezahlen sie den Grundtarif. Wollen sie es sofort nach dem Einstecken am Abend vollladen, wird das Vierfache des Grundtarifs fällig, wie es im Papier heisst. (NZZaS, S. 23)

CORONA I: Die Schweiz prüft laut einer Meldung der "NZZ am Sonntag" die Weitergabe des Coronavirus-Impfstoffes von AstraZeneca. Die Zeitung beruft sich dabei auf Aussagen des Bundesamtes für Gesundheit BAG. "Die Schweiz ist in der heutigen Ausgangslage nicht auf die Dosen von AstraZeneca angewiesen", hiess es. "Noch ist unklar, was mit AstraZeneca passieren würde. Es gibt Überlegungen, den Stoff weiterzugeben", bestätigte die BAG-Vizedirektorin Nora Kronig dem Blatt. Ein Rücktritt vom Kaufvertrag sei zwar momentan keine Option. Falls der Coronavirus-Impfstoff jedoch bei der Zulassung durch Swissmedic durchfalle, würde dies allenfalls geprüft, sagte Kronig. Der Hersteller wisse aber davon offenbar noch nichts, schrieb das Blatt. AstraZeneca bereite sich auf die Auslieferung vor, hiess es von der Pharmafirma gegenüber der Zeitung. (NZZaS. S. 27)

CORONA II: Der Epidemiologe Marcel Salathé will laut einer Meldung der "SonntagsZeitung" von der Coronavirus-Taskforce des Bundes zurücktreten. Gemeinsam mit anderen Wissenschaftlern wolle er eine gemeinnützige Organisation gründen, hiess es. Als Ziel dieser neuen Institution wird Hilfe beim Aufholen des technologischen Rückstandes der Schweiz angegeben. Der während der Coronavirus-Pandemie bekanntgewordene Epidemiologe hatte immer wieder kritisiert, dass die Verwaltung während der Coronavirus-Pandemie in technologischer Hinsicht deutlich hinterherhinke. "Wir sind im Daten-Blindflug, statt mit schnellen IT-Systemen versuchen wir rasanten Entwicklungen mit Fax-Übermittlung beizukommen", sagte er nunmehr zur Begründung seiner Entscheide gegenüber dem Blatt. (SoZ, S. 6; siehe auch separate Meldung)

CORONA III: Bundespräsident Guy Parmelin hat sich in einem Interview für mögliche Privilegien für geimpfte Personen gegenüber Impfverweigerern ausgesprochen. Im öffentlichen Verkehr brauche es eine Maskenpflicht für Nichtgeimpfte, sagte der SVP-Bundesrat der "NZZ am Sonntag". Im öffentlichen Bereich müssten Massnahmen generell aber so milde wie möglich sein, erklärte der Wirtschaftsminister. "Ich gehe deshalb davon aus, dass auch ein negativer Test ausreicht, um Zutritt zu erhalten. Aber der Test muss vom gleichen Tag stammen." (NZZaS, S. 8; siehe auch separate Meldung)

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