Der amerikanische Messenger-Dienst Slack wirft Microsoft den Missbrauch seiner Marktmacht vor.

Slack forderte deshalb die EU-Kommission am Mittwoch auf, ein Wettbewerbsverfahren gegen Microsoft einzuleiten. Slack konkurriert mit dem Messenger-Dienst Teams von Microsoft. Der Technologieriese habe Teams in seine Bürosoftware Office eingebunden und verhindere es, die Kommunikationssoftware zu löschen, erklärte Slack. Das erinnere an alte Verhaltensmuster als Microsoft seinen Webbrowser Internet Explorer und das Betriebssystem Windows bündelte, um konkurrierende Browser vom Markt zu verdrängen. Dieses Vorgehen handelte Microsoft Wettbewerbsverfahren ein, die fast zur Zerschlagung des Konzerns führte.

Die EU-Kommission, die Microsoft wegen diverser Wettbewerbsverstöße in der Vergangenheit zu 2,2 Milliarden Euro Schadenersatz verdonnert hatte, bestätigte den Eingang der Beschwerde. Diese werde im Rahmen der üblichen Prozeduren bewertet. Von Microsoft war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

In der Corona-Pandemie hat die Nutzung von Kommunikationsplattformen wie Teams, Slack oder Zoom erheblich zugenommen. Da viele Menschen von zuhause aus arbeiten, nutzen sie für Besprechungen mit den Kollegen verstärkt die Messenger-Dienste, die neben Chats auch Audio- und Videoanrufe und -konferenzen ermöglichen.