NEW YORK (Dow Jones)--Angesichts anstehender US-Konjunkturdaten dürfte die Wall Street mit einem Plus in den Freitag starten. In den vergangenen Tagen waren Erholungsversuche immer wieder gescheitert. Es droht die schwächste Handelswoche seit rund einem Jahr. Der Markt befinde sich in einem Spannungsfeld zwischen steigender Inflation und der Sorge um eine Abschwächung der Konjunktur-Erholung, heißt es. So ist die Inflation in der Eurozone auf ein 13-Jahreshoch gestiegen. Der Future auf den S&P-500 erhöht sich um 0,3 Prozent. Auf Wochensicht steht für den S&P-500 bereits ein Minus von 3,3 Prozent zu Buche.

Für einen Impuls könnten jetzt anstehende US-Konjunkturdaten sorgen. Die Blicke sind dabei vor allem auf den ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe für September gerichtet, der erst nach der Startglocke veröffentlicht wird. Er und der ISM-Service-Index am Dienstag sind die letzten großen Wirtschaftsdaten mit einer Job-Komponente, die einen Vorgeschmack auf den monatlichen US-Arbeitsmarktbericht am kommenden Freitag geben.

Die Einigung auf einen US-Übergangshaushalt stützt weiterhin nur bedingt. Dies hatte auch am Vortag nur für eine kurzzeitige Erholung gesorgt. Denn immer noch gibt es keine Einigung über eine geplante Anhebung der Schuldenobergrenze, womit den USA ab Mitte Oktober weiterhin die Zahlungsunfähigkeit droht.

Leichte Entspannung kommt vom Anleihemarkt, wo die Renditen etwas zurückkommen. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen liegt bei 1,49 Prozent und damit drei Basispunkte unter dem Niveau vom Vorabend.


   US-Daten könnten Richtung vorgeben 

Zum Wochenausklang richtet sich der Blick der Investoren auf die anstehenden Konjunkturdaten aus den USA. Die persönlichen Einkommen und Ausgaben für August fielen dabei im Rahmen der Erwartungen aus.

Nach der Eröffnung folgen neben dem ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe noch der Index der Verbraucherstimmung der Uni Michigan für September und der Markit-Einkaufsmanger-Index für September, jeweils in zweiter Lesung. Dazu kommen die Bauausgaben für den August.


   Dollar gibt leicht nach 

Der Dollar gibt einen Teil der jüngsten Gewinne ab, der Dollar-Index fällt um 0,2 Prozent. Der - wenn auch vorerst beigelegte - Streit um die Schuldenobergrenze der USA könnte die US-Währung davon abhalten, noch weiter zu steigen, meint Commerzbank-Devisenanalystin Antje Praefcke. Die Fed-Sitzung vergangene Woche sei aber klar positiv für den Dollar, schließlich könnte der "Lift Off" schon 2022 kommen.

Stützend wirkten ferner Aussagen von Fed-Vertretern in den vergangenen Tagen, die auf ein baldiges Zurückfahren der Anleihekäufe und sogar eine Reduzierung der Bilanz der Fed drängten. Der Euro reagierte kaum auf die stark gestiegene Inflation in der Eurozone. Mit dem leicht schwächelnden Dollar klettert er jedoch wieder über die Marke von 1,16 Dollar.

Die Ölpreise geben nach. Der Blick ist hier auf das Treffen der Opec+ am Montag gerichtet. Aus informierten Kreisen verlautete im Vorfeld, dass eine höhere Ölförderung vereinbart werden könnte. Derzeit gilt die Regel, wonach die Gesamtproduktion monatlich um 400.000 Barrel pro Tag gesteigert wird.

Der Goldpreis kann seine kräftigen Vortagesgewinne behaupten. Analysten verweisen darauf, dass die Ungewissheit über die Konjunkturerholung und die Politik der US-Notenbank inmitten erhöhter Inflationssorgen ein gutes Umfeld für Gold und andere Edelmetalle schafft. Dies gelte selbst dann, wenn die Fed wie geplant ihre monatlichen Anleihekäufe zurückfahren wird.


   Positive Covid-Studie beflügelt Merck-Aktie 

Für die Aktie von Merck & Co geht es vorbörslich um 9,0 Prozent aufwärts, nachdem ein neues Arzneimittel zur Behandlung von Covid-19 in einer laufenden Phase-III-Studie sehr ermutigende Zwischenergebnisse gezeigt hat.

Die Aktie von AMC Entertainment steigt um 4,0 Prozent. Das Unternehmen hat den Rückkauf von Schuldverschreibungen bekannt gegeben, was die jährliche Zinsbelastung senken wird. Die Papiere von Jefferies Financial Group verbessern sich um 2,6 Prozent. Vor allem aufgrund des starken Investmentbankings steigerte das Unternehmen Einnahmen und Gewinn im dritten Geschäftsquartal deutlich.


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US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  0,28        0,4          0,28           16,4 
5 Jahre                  0,96       -0,1          0,96           60,3 
7 Jahre                  1,29        0,8          1,28           64,3 
10 Jahre                 1,49        0,8          1,49           57,6 
30 Jahre                 2,06        1,6          2,04           41,1 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %  Fr, 8:10 Uhr  Do, 17:05 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,1601      +0,2%        1,1580         1,1586   -5,0% 
EUR/JPY                128,87      -0,0%        128,82         129,27   +2,2% 
EUR/CHF                1,0782      -0,1%        1,0791         1,0809   -0,3% 
EUR/GBP                0,8575      -0,2%        0,8604         0,8590   -4,0% 
USD/JPY                111,09      -0,2%        111,23         111,57   +7,6% 
GBP/USD                1,3530      +0,4%        1,3459         1,3489   -1,0% 
USD/CNH (Offshore)     6,4352      -0,2%        6,4520         6,4537   -1,0% 
Bitcoin 
BTC/USD             47.452,76      +8,4%     43.953,76      43.122,01  +63,3% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               74,36      75,03         -0,9%          -0,67  +55,4% 
Brent/ICE               77,90      78,31         -0,5%          -0,41  +53,6% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.754,34   1.756,88         -0,1%          -2,54   -7,6% 
Silber (Spot)           22,37      22,18         +0,9%          +0,20  -15,2% 
Platin (Spot)          973,05     967,85         +0,5%          +5,20   -9,1% 
Kupfer-Future            4,15       4,09         +1,6%          +0,07  +17,9% 
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October 01, 2021 08:59 ET (12:59 GMT)