Zug (awp) - Das Industrieunternehmen Medmix, das Ende September 2021 vom Sulzer-Konzern abgespalten und an die Börse gebracht wurde, ist im ersten Semester trotz der Geschäftsaufgabe in Polen gewachsen. Auch der Gewinn hat gegenüber dem Vorjahr zugelegt.

Der Umsatz legte um 9,8 Prozent auf 250,6 Millionen Franken zu, wie der Spezialist für Verabreichungsgeräte und solche zum Auftragen von Flüssigkeiten am Donnerstag mitteilte. Werden die Währungseffekt ausgeklammert, lag das Wachstum gar leicht über 10 Prozent. Beide Divisionen, Healthcare Business und Consumer & Industrial, haben zu diesem Wachstum beigetragen.

Von der Situation in Polen abgesehen, wo Medmix auf Geheiss der Regierung die Produktion wegen der Beteiligung von Viktor Vekselberg einstellen musste, sei das Momentum über das gesamte Portfolio exzellent gewesen. Die Division Healthcare Business habe dabei gar zweistellig zugelegt.

Der operative Gewinn (adjustierter EBITDA) legte dabei um 3,8 Prozent auf 60,1 Millionen Franken unterproportional zu, während die entsprechende Marge um 1,4 Prozentpunkte auf 24,0 Prozent zurückging. Diesen Rückgang begründet Medmix insbesondere mit der zeitlichen Verzögerung bei der Weitergabe höherer Preise an die Kunden.

Der Reingewinn hat in der Folge um 4,8 Prozent auf 23,8 Millionen Franken angezogen. Die Vergleichbarkeit mit den Vorjahreszahlen ist insofern nur bedingt gegeben, da dies die ersten Halbjahreszahlen als eigenständiges Unternehmen sind.

Prognose für operative Marge reduziert

Für das Geschäftsjahr 2022 prognostiziert Medmix einen Umsatz im Bereich von 460 bis 470 Millionen Franken. Dies käme einem Wachstum von 8 bis 10 Prozent gleich, allerdings bereinigt um den negativen Effekt von 30 bis 40 Millionen Franken durch die Schliessung der Aktivitäten in Polen.

Weiter wird eine EBITDA-Marge von 24 Prozent in Aussicht gestellt, nachdem diese Prognose noch im Februar bei 26 Prozent gelegen hatte. Die geringere Marge reflektiere einerseits das Worst-Case-Szenario für Polen, das hiesse eine definitive Schliessung des Werks, sowie die Verzögerungen bei der Weitergabe der Inflation.

Die Mittelfristprognosen bleiben indes bestehen. So strebt Medmix ein durchschnittliches jährliches Wachstum im Bereich von 8 bis 10 Prozent an sowie eine um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA-Marge von 30 Prozent.

Medmix ist unterteilt in die Hauptbereiche Healthcare mit den Untersegmenten Dental, Drug Delivery und Surgery sowie Consumer and Industrial mit den Untersegmenten Industrie und Beauty. Das Segment Healthcare trug im ersten Semester 41 Prozent zum Umsatz bei, während Industrie und Beauty zusammen 59 Prozent ausmachten. Der Umsatzanteil von Healthcare soll in naher Zukunft auf mindestens 50 Prozent ansteigen.

cf/rw