MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die IG Metall hat für Mittwoch in zehn bayerischen Betrieben zu ganztägigen Warnstreiks aufgerufen - darunter beim Lastwagenhersteller MAN in München und Nürnberg, beim Autozulieferer ZF in Passau und bei Linde in Aschaffenburg. Die jeweiligen Belegschaften hätten mit überwältigender Mehrheit für die 24-Stunden-Warnstreiks in ihren Unternehmen gestimmt, teilte die Gewerkschaft am Dienstag mit. Die IG Metall zahlt ihren Mitgliedern für die ganztägigen Aktionen Streikgeld.

Bayerns IG-Metall-Chef Jürgen Wechsler kündigte an, die ganztägigen Warnstreiks am Donnerstag und Freitag auszuweiten. Erst von Samstag an sei die IG Metall dann wieder zu Tarifverhandlungen mit den Arbeitgebern bereit, sagte ein Sprecher. Parallel dazu werde aber in ganz Deutschland eine Urabstimmung über unbefristete flächendeckende Streiks vorbereitet.

Die IG Metall fordert für die 3,9 Millionen Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Deutschland zum einen 6 Prozent mehr Geld für zwölf Monate Laufzeit, zum anderen das Recht für jeden Beschäftigten, seine Arbeitszeit von 35 auf 28 Stunden pro Woche zu verkürzen - bei teilweisem Lohnausgleich. Die Arbeitgeber lehnen einen Lohnausgleich entscheiden ab und haben bei 27 Monaten fast 7 Prozent mehr Lohn angeboten - aufs Jahr gerechnet also rund 3 Prozent.

Den Anfang bei den ganztägigen Warnstreiks in Bayern macht das MAN-Stammwerk in München, wo die Produktion ab Mitternacht vollständig ruhen soll. Um 8.00 Uhr morgens wollen MAN-Betriebsratschef Saki Stimoniaris und der Münchner IG-Metall-Chef Horst Lischka zu den Streikenden sprechen, Wechsler will schon um 6.30 Uhr bei den MAN-Beschäftigten in Nürnberg reden.

In der bayerischen Metall- und Elektroindustrie arbeiten rund 835 000 Beschäftigte, davon jedoch nur 475 000 in tarifgebundenen Betrieben./rol/DP/zb

Unternehmen im Artikel: MAN, Linde Group (The)