NEW YORK (Dow Jones)--Die drohende Kriegsgefahr in Europa bleibt auch am Montag das Hauptthema an der Wall Street. Die jüngste Meldung bringt etwas Entspannung in den ansonsten angespannten Markt. Der russische Außenminister Sergei Lawrow wird mit Aussagen zitiert, wonach Russland konkrete Vorschläge zur Deeskalation der Krise vorlegen werde. Russland sehe Möglichkeiten, um im Rahmen der Verhandlungen Fortschritte zu machen. Am Freitag hatte die Zuspitzung in der Ukraine-Krise Aktien und Anleiherenditen kräftig gedrückt. Nach den Lawrow-Aussagen haben die Futures auf die Aktienindizes ins Plus gedreht.

Dennoch fürchten Anleger eine Invasion Russlands in die Ukraine; die USA haben davor gewarnt, dass dies jederzeit der Fall sein könnte. Diplomatische Bemühungen verliefen am Wochenende im Sande. Am Freitag ging es mit Öl, Gold und Dollar steil aufwärts, hier kommt es nun zu Gegenbewegungen.

Die Ukraine-Krise erwischt den Aktienmarkt zu einem Zeitpunkt, da er wegen der Zinswende ohnehin unter Druck steht, die durch die hohe Inflation forciert wird. Die Möglichkeit eines Kriegs in Europa hat sich bereits in den vergangenen Wochen als zusätzlicher Unsicherheitsfaktor erwiesen. Moskau bestreitet zwar, in die Ukraine einmarschieren zu wollen, doch hat Russland seine militärische Aufrüstung beschleunigt und Streitkräfte auf drei Seiten des Landes positioniert. Dazu gehören einige der bestausgebildeten Bataillone Russlands und Raketen, die Ziele in der gesamten Ukraine treffen könnten.

Die USA und ihre Verbündeten ziehen ihr diplomatisches Personal aus Kiew ab. Auch die Unternehmen treffen Vorsichtsmaßnahmen. Die niederländische Fluggesellschaft KLM zum Beispiel hat den Flugbetrieb im ukrainischen Luftraum eingestellt.

Mit den Lawrow-Äußerungen haben die Anleiherenditen nach dem Absturz am Freitag ins Plus gedreht. Die Zehnjahresrendite steigt 1,5 Basispunkte auf 1,96 Prozent. Der Dollar gibt größere Tagesgewinne wieder ab, der Dollarindex steigt nur noch um 0,1 Prozent.

Bei Gold kommt es zu kleineren Gewinnmitnahmen, der Preis war am Freitag nach oben geschossen.


   Lockheed mit gescheiterter Akquisition im Plus 

Lockheed Martin legen 0,6 Prozent zu. Der Konzern gab am Sonntag bekannt, dass sie ihre Pläne zum Kauf von Aerojet Rocketdyne Holdings Inc. aufgegeben hat. Die Bundeskartellbehörde hatte im vergangenen Monat geklagt, um das geplante 4,4 Milliarden Dollar schwere Geschäft zu verhindern. Lockheed Martin, das nach Umsatz größte Verteidigungsunternehmen der Welt, hatte gehofft, das Know-how von Aerojet beim Bau von Raketenmotoren für seine eigenen Raketen- und Raumfahrtsysteme zu nutzen.

Nike fallen um 3,2 Prozent. Mehrere unabhängige Einzelhändler haben dem Wall Street Journal mitgeteilt, dass Nike und andere globale Sneakerfirmen die Lieferung wichtiger Schuhdesigns verzögert haben, da die Branche weiterhin mit Produktions- und Versandkomplikationen durch die Covid-19-Pandemie zu kämpfen hat.

Cisco Systems hat informierten Kreisen zufolge ein Übernahmeangebot für Splunk gemacht. 20 Milliarden Dollar will Cisco für das Softwareunternehmen berappen, es wäre die größte Cisco-Akquisition überhaupt. Splunk verteuern sich um 8,7 Prozent, Cisco geben 0,7 Prozent nach.

Blackstone verlieren 2,6 Prozent. Crown Resorts, einer der größten australischen Casinobetreiber, hat der Übernahme durch den Private-Equity-Giganten für 6,3 Milliarden Dollar zugestimmt.


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US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  1,55       +3,8          1,51           82,0 
5 Jahre                  1,87       +0,9          1,87           61,5 
7 Jahre                  1,96       +1,4          1,95           51,9 
10 Jahre                 1,96       +1,5          1,94           44,6 
30 Jahre                 2,26       +0,5          2,25           35,5 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %  Mo, 8:04 Uhr  Fr, 17:08 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,1330      -0,1%        1,1339         1,1402   -0,4% 
EUR/JPY                130,83      -0,1%        130,78         132,12   -0,0% 
EUR/CHF                1,0481      -0,1%        1,0495         1,0550   +1,0% 
EUR/GBP                0,8371      +0,1%        0,8381         0,8382   -0,4% 
USD/JPY                115,47      +0,0%        115,35         115,88   +0,3% 
GBP/USD                1,3536      -0,1%        1,3530         1,3604   +0,0% 
USD/CNH (Offshore)     6,3577      -0,1%        6,3674         6,3587   +0,1% 
Bitcoin 
BTC/USD             42.645,76      +0,6%     42.160,30      43.608,29   -7,8% 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               92,20      93,10         -1,0%          -0,90  +23,1% 
Brent/ICE               93,70      94,44         -0,8%          -0,74  +20,9% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.854,70   1.858,65         -0,2%          -3,95   +1,4% 
Silber (Spot)           23,73      23,57         +0,7%          +0,16   +1,8% 
Platin (Spot)        1.029,40   1.029,44         -0,0%          -0,04   +6,1% 
Kupfer-Future            4,49       4,51         -0,5%          -0,02   +0,5% 
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February 14, 2022 08:17 ET (13:17 GMT)