NEW YORK (Dow Jones)--Die Aktien an der Wall Street bauen ihre Startgewinne bis zum Donnerstagmittag Ortszeit noch aus. Nach der schwachen Tendenz am Mittwoch - unter anderem mit einem 30-Monatstief beim Nasdaq-Composite - verzeichnet der Markt eine Erholungsbewegung. Die gesunkenen Kurse locken Gelegenheitskäufer an. So steigen Walt Disney zum Beispiel um 4,5 Prozent, nachdem sie am Vortag auf dem tiefsten Niveau seit 2014 notiert hatten.

Der Dow-Jones-Index gewinnt 1,1 Prozent auf 33.236 Punkte, für den S&P-500 geht es um 1,7 Prozent auf 3.849 Zähler und die Nasdaq-Indizes verbessern sich um 2,6 Prozent. Die Anleihen tendieren in engen Grenzen uneinheitlich, die Zehnjahresrendite sinkt um 3 Basispunkte auf 3,85 Prozent.

Das Geschäft verläuft trotz der Aufschläge am vorletzten Handelstag des Jahres ruhig, weil viele Teilnehmer rund um Weihnachten und Silvester dem Handel fern bleiben. Dazu ist es konjunkturseitig sehr ruhig. Der wöchentliche Arbeitsmarktbericht ist weitestgehend im Rahmen der Erwartung ausgefallen.

Für Zuversicht und Verunsicherung zugleich sorgt der Blick auf die Corona-Entwicklung in China. Einerseits könnte nach den umfangreichen Lockerungen der lange verfolgten Null-Covid-Politik die Wiederaufnahme des Reiseverkehrs nach und aus China der Weltwirtschaft einen Schub verleihen. Zugleich könnte aber eine steigende Nachfrage die Preise für Energie und andere Rohstoffe in die Höhe treiben und die Inflation anheizen, was wiederum einen längeren Zinserhöhungszyklus zur Folge haben könnte.

Dazu kommt, dass die schnelle Ausbreitung der Corona-Infektionsfälle in China das Potenzial für neue Varianten erhöht. So haben einige Länder damit begonnen oder angekündigt, die Einreise von Menschen aus China an Bedingungen wie negative Corona-Tests zu knüpfen. Dazu könnten die erhöhten Infektionsfälle die weiter nicht rund laufenden Lieferketten in China beeinträchtigen.


   Lockheed Martin wehrt sich 

Am Aktienmarkt sorgt ein Rüstungsgeschäft für Gesprächsstoff. Lockheed Martin hat Beschwerde gegen die Vergabe eines Auftrags an den Konkurrenten Textron eingelegt. Der Auftrag für den Bau einer neuen Hubschrauberflotte wird auf bis zu 80 Milliarden Dollar geschätzt. Bis zu einer Entscheidungsfindung, ob der Auftrag möglicherweise sogar neu ausgeschrieben wird, kann es Monate dauern. Lockheed (+0,7%) liegen im Plus, Textron (+1,3%) ebenso.

Derweil geht der Energieriese Exxon (+0,5%) juristisch gegen die von der EU beschlossene Übergewinnsteuer vor, weil sie damit ihre gesetzgeberischen Kompetenzen überschreite.

Cal-Maine Foods fallen um rund 15 Prozent. Gute Quartalszahlen des Eierproduzenten waren vor allem auf höhere Preise zurückzuführen, während zugleich die Produktionskosten stark stiegen.

Hyzon Motors gewinnen dagegen 18 Prozent. Eine Tochter des Unternehmens investiert gemeinsam mit einer Sparte von Chevron in "saubere" Kraftstoffe.

Tesla können sich nachrichtenlos nach der Talfahrt der vergangenen Tage und Wochen und nach einem Stabilisierungansatz am Vortag um 8,5 Prozent erholen.


   Dollar und Öl geben nach 

Der Dollar ist angesichts der wieder gestiegenen Risikofreude nicht gefragt, der Dollar-Index verliert 0,5 Prozent.

Die Ölpreise geben nach, gedrückt von Nachfragesorgen im Covid-gebeutelten China. Etwas gebremst wird der Rückgang vom schwächelnden Dollar.


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INDEX                 zuletzt        +/- %     absolut      +/- % YTD 
DJIA                33.235,60        +1,1%      359,89          -8,5% 
S&P-500              3.849,23        +1,7%       66,01         -19,2% 
Nasdaq-Comp.        10.477,62        +2,6%      264,33         -33,0% 
Nasdaq-100          10.954,15        +2,6%      274,81         -32,9% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit     Rendite  Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre         4,39      +4,6        4,35      366,4 
5 Jahre         3,97      +0,4        3,97      271,4 
7 Jahre         3,95      -1,8        3,96      250,6 
10 Jahre        3,85      -3,0        3,88      234,1 
30 Jahre        3,93      -3,9        3,97      203,4 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %    Do, 8:04  Mi, 17:22 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,0668        +0,5%      1,0614         1,0622   -6,2% 
EUR/JPY                142,08        -0,4%      141,97         142,62   +8,6% 
EUR/CHF                0,9846        -0,0%      0,9855         1,0786   -5,1% 
EUR/GBP                0,8841        +0,1%      0,8827         0,8827   +5,2% 
USD/JPY                133,18        -0,9%      133,79         134,24  +15,7% 
GBP/USD                1,2067        +0,4%      1,2025         1,2032  -10,8% 
USD/CNH (Offshore)     6,9781        -0,3%      6,9703         6,9923   +9,8% 
Bitcoin 
BTC/USD             16.633,31        +0,8%   16.567,47      16.594,34  -64,0% 
 
 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settlem.       +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               77,96        78,96       -1,3%          -1,00  +13,4% 
Brent/ICE               82,20        83,26       -1,3%          -1,06  +13,5% 
GAS                            VT-Settlem.                    +/- EUR 
Dutch TTF               82,75        81,35       +1,7%          +1,40  +28,4% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag       +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.814,29     1.802,60       +0,6%         +11,69   -0,8% 
Silber (Spot)           23,96        23,55       +1,7%          +0,41   +2,8% 
Platin (Spot)        1.046,75     1.011,00       +3,5%         +35,75   +7,9% 
Kupfer-Future            3,82         3,84       -0,6%          -0,02  -13,0% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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December 29, 2022 12:07 ET (17:07 GMT)