Kilchberg (awp) - Lindt&Sprüngli (L&S) hat im vergangenen Geschäftsjahr 2016 die Verkäufe deutlich gesteigert. Im zweiten Halbjahr wuchs der Premiumschokoladen-Hersteller dabei klar schneller als im ersten Semester, wobei er laut eigenen Angaben weitere Marktanteile gewonnen hat. Unter dem Strich wird ein EBIT im Rahmen der strategischen Zielsetzung und eine überproportionale Gewinnsteigerung erwartet.

Der Gruppen-Umsatz stieg im Berichtsjahr um 6,8% auf 3,90 Mrd CHF. Organisch waren es +6,0%, womit der Konzern knapp im Rahmen des eigenen, strategischen Zielwertes von 6-8% blieb. Der leichte positive Währungseffekt von 0,8% ist vor allem auf den stärkeren US-Dollar zurückzuführen. Das organische Wachstum der Gruppe ohne die vor einiger Zeit akquirierte US-Gesellschaft Russell Stover lag bei +7,4%, wie es in einer Mitteilung vom Dienstag heisst.

Das Wachstum hat sich im zweiten Halbjahr deutlich beschleunigt. Während der Konzern im ersten Semester lediglich um 4,4% zulegte, waren es im zweiten 7,0%. Abverkäufe an Weihnachten seien von den Kunden generell als positiv bewertet worden und hätten deutlich über dem Vorjahr gelegen, so die Begründung von Lindt.

Mit den vorgelegten Zahlen hat Lindt die Analysten-Prognosen (AWP-Konsens) beim Umsatz genau getroffen, beim organischen Wachstum dagegen um 0,3% Prozentpunkte übertroffen.

Der Konzern bezeichnet das Ergebnis als "sehr erfreulich", dies vor allem vor dem Hintergrund eines anhaltend schwierigen Marktumfelds, generell verhaltener Konsumentenstimmung, hohen Rohstoffpreisen und zunehmendem Preisdruck der Handelspartner. Es sei einmal mehr gelungen, schneller als der Gesamtschokolademarkt zu wachsen, "wichtige Marktanteile" zu gewinnen und den Umsatz innerhalb der strategischen Zielsetzung zu steigern, so die Mitteilung.

STARKES WACHSTUM IN MEISTEN SEGMENTEN

Im Marktsegment Europa erzielte Lindt ein organisches Wachstum von 7,4%. Dazu beigetragen hätten vor allem Deutschland, Frankreich und Grossbritannien, wie es heisst. Alle diese seien überdurchschnittlich gewachsen und hätten die Marktanteile ausbauen können. In der Region Nafta belief sich das Wachstum insgesamt auf 3,4%. Zwar habe sich die allgemeine Wirtschaftslage etwas stabilisiert, der nord-amerikanische Schokoladen-Markt sei 2016 allerdings erstmals seit Jahren rückläufig gewesen.

Dies habe sich auch auf Lindt&Sprüngli ausgewirkt, was ein verlangsamtes Umsatzwachstum in Nordamerika zur Folge gehabt habe. Anpassungen im Produktportfolio und der Promotionsstrategie von Russell Stover hätten sich zudem negativ auf den Umsatz ausgewirkt. Sie sind laut Mitteilung aber die "langfristige Basis für ein gesundes zukünftiges profitables Wachstum".

Der Bereich "Rest der Welt" legte derweil mit einem organischen Wachstum von 10,2% deutlich zu. Das Geschäft in den hier zusammengefassten Ländermärkten wachse überdurchschnittlich schnell und dynamisch, heisst es dazu. Besonders hervorzuheben seien die Ergebnisse von Japan und Brasilien. Die geografische Expansionsstrategie der Vorjahre beginne sich auszuzahlen.

"Global Retail" verzeichnete den Angaben zufolge 2016 "erneut ein starkes zweistelliges Wachstum". Mit insgesamt rund 60 neuen Shops und Chocolate Cafés - vor allem in Europa, Kanada, Brasilien und Japan - sei das eigene Ladennetz auf über 370 Lokalitäten gewachsen.

EBIT-MARGE IM RAHMEN DER ZIELSETZUNGEN

Noch keine genauen Details gibt es derzeit zu den Gewinnzahlen, sie werden erst am 7. März publiziert. Der Konzern erwartet aber eine Verbesserung der Betriebsgewinnmarge innerhalb der strategischen Zielsetzung (+20 bis 40 BP p.a.), wie es heisst. Aufgrund einer tieferen Steuerrate werde sich der Reingewinn dabei überproportional erhöhen.

Vorbörslich legen die L&S PS in einem stabilen Gesamtmarkt rund 2,5% zu.

uh/dm