Zürich (awp) - Die Partizipationsscheine von Lindt & Sprüngli drehen am Dienstag im frühen Handel nach einem anfänglichen Plus leicht ins Minus. Der Premiumschokolade-Hersteller hat für 2023 Gewinnzahlen leicht über den Konsenserwartungen ausgewiesen und die Guidance für das laufende Jahr bestätigt. Weitere Preishöhungen können allerdings die künftigen Volumen belasten.

Bis um 9.55 Uhr verlieren Lindt & Sprüngli PS 0,1 Prozent auf 10'940 Franken zu, während der Gesamtmarkt (SPI) 0,2 Prozent im Minus steht. Bis dato hatten die Papiere im laufenden Jahr allerdings 8,5 Prozent zugelegt und bereits im Vorjahr 7 Prozent an Wert gewonnen.

Analysten heben in Kommentaren zu den Jahresergebnissen 2023 die starke globale Marktposition von Lindt & Sprüngli hervor. Diese erlaube es dem Schokoladehersteller Preiserhöhungen durchzusetzen, um den gestiegenen Kakaopreisen entgegenzuwirken. Gleichzeitig sehen sie angesichts des derzeit rekordhohen Kakaopreis weiterhin ein schwieriges Umfeld.

Das Unternehmen habe einmal mehr seine starke Preissetzungsmacht unter Beweis gestellt, heisst es bei der Bank Vontobel. Der zuständige Analyst erwartet, dass sich die starke Dynamik - trotz rekordhohem Kakaopreis - im laufenden Jahr 2024 fortsetzt. Denn Lindt & Sprüngli arbeite weiter daran, Prozesse in den Fabriken zu optimieren und effizienter zu werden, was wiederum erlaube, in die Marken zu investieren, schreibt er.

Auch die ZKB geht davon aus, dass das Unternehmen den stark gestiegenen Kakaopreis im Griff hat. Gleichzeitig drückten Preiserhöhung aber die Volumen, so der zuständige Experte. Aus seiner Sicht bleibt Lindt & Sprüngli "angesichts der einzigartigen globalen Positionierung im Premiumschokoladenmarkt" denn auch vor allem langfristig interessant. Dem neuen CEO Adalbert Lechner traut er zudem zu, bei den Analysten "dank seiner gewinnenden und zielorientierten Art" weiterhin gut anzukommen.

Deutlich negativer tönt es derweil bei Baader Helvea. Der zuständige Analyst erachtet die Guidance für das organische Wachstum von 6 bis 8 Prozent zwar als eher noch zu konservativ. Er verweist aber auf den negativen mathematischen Einfluss starker Preiserhöhungen auf die Margen. Zudem erachtet er die Bewertung der Aktien inzwischen als ausgereizt.

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