Während der Konzern in allen wichtigen Märkten Anteile gewinnen konnte, verlief das Geschäft bei der US-Tochter Russell Stover rückläufig, teilte der für seine Goldhasen und Lindor-Kugeln bekannte Konzern vom Zürichsee am Dienstag mit.

Die strategische Neuausrichtung bei Russell Stover, die Lindt & Sprüngli 2014 für mehr als eine Milliarde Dollar übernommen hatte, benötige aber mehr Zeit als ursprünglich angenommen. Im zweiten Halbjahr werde das Umsatzwachstum der Gruppe stärker ausfallen als im ersten, im Gesamtjahr aber wegen der schwierigen Marklage in Nordamerika leicht unter dem des Vorjahrs bleiben. Die Betriebsgewinnmarge werde höher erwartet.

"Wir sind positiv, dass wir mit unserem Premiumangebot die richtigen Produkte haben, um der Entwicklung (in Nordamerika) zu begegnen," sagte Konzernchef Dieter Weisskopf zu Reuters. Lindt-Produkte würden nicht als Kalorien-Riegel gekauft. "Wir sind nicht für Kunden, die Gesundheit suchen. Wir sind für Kunden, die sich etwas gönnen wollen." Insgesamt verbuchte Lindt & Sprüngli im ersten Halbjahr einen Umsatzzuwachs um 3,1 Prozent auf 1,55 Milliarden Franken. Der Gewinn stieg um 5,7 Prozent auf 76,3 Millionen Franken. Damit enttäuschte das Unternehmen die Analysten.

An seinen Zielen hält der Konzern fest: Mittel- bis langfristig soll die Gruppe organisch um sechs bis acht Prozent jährlich wachsen und die Betriebsgewinnmarge um 20 bis 40 Basispunkte gesteigert werden. An der Börse kamen die Nachrichten nicht gut an: Der Kurs des Partizipationsscheins verlor 1,6 Prozent. Russell Stover entwickle sich zum zweiten Jahr hintereinander schlechter und zeige keine Margenverbesserung. "Dies lässt die Frage aufkommen, ob die teure Übernahme der richtige strategische Schritt gewesen ist", sagte Andreas von Arx von Baader Helvea. Russel Stover hat laut Patrik Schwendimann von der Zürcher Kantonalbank (ZKB) ein sonst süßes Ergebnis stark versalzen.