Zürich (awp) - Die Aktien von Kudelski zählen am Freitag zu den grössten Gewinnern. Der Verschlüsselungs- und Zugangsspezialist stellt für 2020 einen besseren EBITDA als in seiner eigenen Prognose angepeilt in Aussicht. Die Coronakrise habe doch nicht so starke Auswirkungen wie befürchtet gehabt und zudem hätten die Kostenmassnahmen Erfolge gezeigt, hiess es zur Begründung. Auch der Cashflow wurde als stark bezeichnet.

Gegen 9.15 Uhr klettern die Titel um 14,3 Prozent auf 4,28 Franken. Allerdings sind die Aktien bislang auch eine klare Erholung von den Tiefs zu Anfang der Corona-Krise eher schuldig geblieben. Somit besteht ein gewisser Nachholbedarf. Der Gesamtmarkt gemessen am SPI steht aktuell mit 0,18 Prozent im Minus.

Für die ZKB sind die Eckdaten nicht ganz so leicht einzuschätzen, da weder der Umfang des besseren EBITDA noch die Höhe eines positiven Einmaleffekts der Pensionskassenbilanzierung bekannt sei. Insgesamt dürfte Kudelski mit dem Resultat aber einen Schritt in die richtige Richtung gemacht haben, um die hohe Schuldenquote abbauen zu können. Auf die hohe Verschuldung zielt auch die Bank Vontobel ab. Entsprechend sei immerhin zu begrüssen, dass auch der Cashflow für 2020 vom Unternehmen stark erwartet werde.

Die UBS erinnert zudem daran, dass die jetzt wohl übertroffene Guidance erst im Sommer auf 45 bis 55 Millionen US-Dollar revidiert worden war - vor einem Jahr hatte Kudelski beim EBITDA noch 70 bis 90 Millionen Dollar angepeilt. Nach vielen negativen Gewinnwarnungen sei dies nun die erste positive Überraschung. Um es genauer einschätzen zu können, will auch die Grossbank auf mehr Details warten.

dm/tt