Zürich (awp) - Die Aktien von Kudelski stehen am Mittwoch in anziehenden Gesamtmarkt stark unter Druck. Die auf Sicherheitslösungen im TV-Markt und im Internet spezialisierte Gruppe steckt in einem tiefgreifenden Umbau und hat die Anleger mit den Ergebnissen für 2017 und auch mit dem Ausblick für 2018 enttäuscht. Kudelski bezahlt auch weniger Dividende.

Bis um 09.50 Uhr verliert die Kudelski-Aktie bei hohen Handelsvolumen 6,8% auf 11,2834 CHF, während der Gesamtmarkt gemessen am SPI um 0,7% zulegen kann. Seit Jahresbeginn büssen die Titel des Westschweizer Technologieunternehmens nun rund 6% ein nachdem sie bereits im vergangenen Jahr um knapp einen Drittel eingebrochen waren.

Kudelski habe mit den Ergebnissen die Markterwartungen verfehlt, insbesondere wenn man die Verluste aus dem nicht-fortgeführten Geschäft miteinbeziehe, heisst es in einem Kommentar der Bank Vontobel. Besonders schwach sei aber auch der Ausblick auf das laufende Jahr. Hier hatte Analyst Michael Foeth auf Umsatzwachstum und eine deutlichere EBIT-Steigerung gehofft, während das Management lediglich einen Umsatz auf dem Niveau von 2017 in Aussicht stellt.

Die Gruppe befinde sich mitten in einer Transformations- und Restrukturierungsphase, womit 2018 ein Übergangsjahr werde, fasst Reto Amstalden von BaaderHelvea zusammen. Der Ausblick für das laufende Jahr dürfte am unteren Ende liegen, von dem was am Markt erwartet worden sei. Dabei sollte Kudelski in Sachen Profitabilität den Boden finden, ehe 2019 wieder mit Ergebnisverbesserungen zu rechnen sei.

Mit Blick auf eine Steigerung der Profitabilität belässt Amstalden das Rating für Kudelski auf "Buy" mit einem Kursziel von 17 CHF. Zur Zurückhaltung mahnt derweil Vontobel-Analyst Foeth. Es sei im Security-Geschäft im laufenden Jahr mit weiteren Verlusten zu rechnen und der Weg, der die Gruppe zurück zu Erfolg führen soll, sei derzeit noch nicht klar ersichtlich. Foeth bestätigt so die "Hold"-Einschätzung und überprüft derweil das Kursziel von aktuell noch 12,40 CHF.

Die ZKB stuft den Titel gar auf "Untergewichten" von zuvor "Marktgewichten" ab. Kudelski habe wegen weit höherer Kosten als erwartet, die für den Aufbau der Neugeschäfte bezahlt wurden, und einem starken Rückgang im Kerngeschäft die Erwartungen nicht erfüllt, heisst es. Und auch die Guidance weiss Analyst Andreas Müller nicht zu überzeugen.

mk/rw