FRANKFURT (Dow Jones)--Mit einem etwas leichteren Start an Europas Börsen rechnen Händler am Freitag. Hier könnten Gewinnmitnahmen vor dem Wochenende einsetzen. Den DAX sehen Broker am Morgen um die 16.350er-Marke. Nachdem am Vortag noch US-Notenbank und EZB für gute Stimmung an den Börsen gesorgt hatten, droht am Freitag ein Stimmungsknick durch Japans Notenbank (BoJ).

Diese hat zwar den Leitzins und die Zielrendite der zehnjährigen Staatsanleihen unverändert belassen. Allerdings teilte die BoJ auch mit, dass sie die bisherige Obergrenze der Zehnjahresrendite von 0,5 Prozent flexibler handhaben wolle. Da sich internationale Marktteilnehmer gern im billigen Yen verschulden, hatte die Aussicht auf eventuell höhere Kosten Aufwertungsdruck beim Yen, Abgaben im Nikkei sowie steigende Renditen an den Anleihemärkten zur Folge. 


   Spekulanten lösen Positionen auf

Schon am Donnerstag hatten Spekulationen über eine Lockerung des Zinsdeckels der BoJ zu einem Ausverkauf am US-Anleihemarkt geführt, da das in Yen geliehene Geld regelmäßig in höherverzinsliche US-Anleihen angelegt wird. Damit wurden im Gegenzug die US-Renditen nach oben getrieben, was wiederum die Aktien belastete. Die US-Aktienmärkte beendeten darauf nach 13 Handelstagen die Gewinnserie im Dow-Jones-Index. 


   Konjunktur und Unternehmen im Fokus

Der Markt muss sich zudem mit einer Flut von Unternehmenszahlen aus Europa herumschlagen. Zu den Highlights zählen Eon, Kering und L'Oreal. Dazu stehen wichtige Konjunkturdaten wie zum BIP oder der Inflationsentwicklung in Europa an.

Eon hat starke Halbjahreszahlen vorgelegt und die Prognose angehoben. Der Versorger erwartet nun ein bereinigtes Konzern-EBITDA von 8,6 bis 8,8 Milliarden Euro. Zuvor hatte die Prognose noch bei 7,8 bis 8,0 Milliarden Euro gelegen. Der Markt hatte laut der Citigroup 8,1 Milliarden Euro erwartet. Allerdings, merken die Analysten kritisch an, sei nur ein kleiner Teil der EBITDA-Erhöhung von 800 Millionen Euro ins kommende Jahr übertragbar, bemängeln also die fehlende Nachhaltigkeit.

Beim Luxushersteller Kering überzeugen die Daten nicht ganz. Der Umsatz auf vergleichbarer Basis entsprach zwar mit 5,06 Milliarden Euro der Markterwartung. Nicht überzeugen konnte allerdings der Umsatzanstieg von 1 Prozent der Problemsparte Gucci. Wie Bernstein anmerkt, hatte die Konsenserwartung für die Tochter bei 4 Prozent gelegen.

Evotec werden schwach erwartet. Denn wegen des Cyberangriffs im April mussten die Prognosen für das laufende Jahr massiv gesenkt werden. Im Mai waren die Ziele noch bestätigt worden. Evotec erwartet nun einen Konzernumsatz zwischen 750 und 790 Millionen Euro, zuvor waren 820 bis 840 Millionen Euro avisiert worden.

L'Oreal hat bessere Zweitquartalszahlen als erwartet vorgelegt. Das organische Umsatzwachstum von L'Oreal ist mit 13,7 Prozent laut der Citigroup über der Konsensschätzung von 11,9 Prozent ausgefallen.

Beim Autozulieferer Valeo sind die Halbjahreszahlen im Rahmen der Erwartungen ausgefallen. Das bereinigte EBIT von 363 Millionen Euro entspreche in etwa der Konsensschätzung, so die Citigroup.

Positiv werten Händler die Nachrichtenlage rund um Air France-KLM. So habe die Airline am Morgen besser als erwartete Zahlen zum zweiten Quartal vorgelegt. Die Analystenschätzungen wurden bei Gewinn und Umsatz übertroffen. Der operative Gewinn sprang um 90 Prozent auf 733 Millionen Euro, während Analysten nur um die 650 Millionen erwartet hatten. Dazu wird mit Apollo Global Management über den Einstieg in das Vielfliegerprogramm verhandelt, was eine Finanzspritze von 1,5 Milliarden Euro bringen könnte. 


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DEVISEN               zuletzt        +/- %  Do, 8:29 Uhr  Mi, 17:34 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,0962        -0,1%        1,1091         1,1074   +2,4% 
EUR/JPY                152,67        -0,3%        155,47         155,47   +8,8% 
EUR/CHF                0,9542        +0,0%        0,9545         0,9552   -3,6% 
EUR/GBP                0,8585        +0,1%        0,8563         0,8567   -3,0% 
USD/JPY                138,94        -0,4%        140,20         140,39   +6,0% 
GBP/USD                1,2779        -0,1%        1,2945         1,2927   +5,7% 
USD/CNH (Offshore)     7,1563        -0,2%        7,1381         7,1487   +3,3% 
Bitcoin 
BTC/USD             29.191,94        +0,0%     29.459,95      29.320,34  +75,9% 
 
 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               79,75        80,09         -0,4%          -0,34   +1,1% 
Brent/ICE               83,86        84,24         -0,5%          -0,38   +0,8% 
GAS                            VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF                0,00        28,43       -100,0%         -28,43  -64,8% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.951,63     1.944,87         +0,3%          +6,76   +7,0% 
Silber (Spot)           24,23        24,15         +0,3%          +0,08   +1,1% 
Platin (Spot)          943,50       940,50         +0,3%          +3,00  -11,7% 
Kupfer-Future            3,88         3,88         +0,2%          +0,01   +1,8% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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July 28, 2023 02:16 ET (06:16 GMT)