(Wiederholung)

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte werden am Dienstag zunächst leicht im Plus erwartet. So wird der DAX rund 0,3 Prozent höher bei 15.854 Punkten gesehen, auch der Euro-Stoxx-50 sollte etwas fester in den Tag starten. Die Vorgaben geben keine klare Richtung vor, wobei die Schwäche der Technologietitel an der Wall Street schon beachtlich war. Ansonsten sind die Umsätze aktuell recht dünn, in Folge ist jüngst die Dynamik aus dem Markt gewichen. "Die Märkte sind weiter hin- und hergerissen zwischen Konjunktursorgen und Hoffnung auf ein Zins-Top", kommentiert ein Händler.

Aktuell schienen wieder Sorgen über Inflation und Zinserhöhungen die Oberhand zu gewinnen, wie das Kursminus der US-Technologieaktien vom Vorabend zeige. Dazu sind in Japan die Verbraucherpreise wieder gestiegen. Etwas im Fokus stünden daher am Dienstag Aussagen vom Notenbanker-Treffen in Portugal. In den USA werden wichtige Konjunkturindikatoren veröffentlicht, so das Verbrauchervertrauen und vor allem die Neubauverkäufe. Trotz US-Zinsen für Immobilienkredite um 6,80 Prozent habe es zuletzt ein Anspringen der Hypothekenanträge gegeben, so dass das Überraschungspotenzial bei den US-Immobiliendaten hoch sei. Dazu kommen die US-Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter. In Europa stehen hingegen kaum wichtige Daten an.


   Brent hält sich oberhalb 74 Dollar 

Der Preis für Öl am Terminmarkt präsentiert sich stabil, was nach Einschätzung von Michael Hewson, Marktstratege bei CMC Markets, vor allem auf die Ungewissheit über die Ereignisse vom Wochenende in Russland als wichtigem Öl- und Gasproduzenten zurückzuführen sei. Die Aussicht, dass es zu Lieferunterbrechungen kommen könnte, wenn sich die geopolitische Lage dort weiter verschlechtere, könnte zu einigen vorsichtigen Käufen führen. Die Krise scheine zwar schnell vorübergegangen zu sein, aber die Tatsache, dass sie überhaupt stattgefunden habe, sei ein kleiner Weckruf und habe einige Bedenken hinsichtlich der künftigen langfristigen politischen Stabilität in Russland geweckt.


   Kering kauft Parfümhersteller Creed 

Der Gucci-Eigentümer Kering kauft den für den Herrenduft Aventus bekannten Luxusparfümhersteller Creed. Damit will der Luxusgigant in den schnell wachsenden Sektor für Kosmetik und Düfte expandieren. Kering übernimmt Creed von einem Private-Equity-Vehikel von Blackrock. Konditionen des Deals wurden nicht bekannt. Creed erzielte im zurückliegenden Geschäftsjahr mehr als 250 Millionen Euro Umsatz. Der Parfümeur verfügt über ein weltweites Netz von rund 1.400 Verkaufsstellen. Die Übernahme ist ein wichtiger Schritt für die Ambitionen von Kering, eine neue Schönheitssparte aufzubauen. Modekonzerne wie Kering haben ihre Marken für Schönheitsprodukte bisher in der Regel an Dritte lizenziert, anstatt selbst ein Kosmetikgeschäft zu betreiben. Kering versucht nun, in eine Branche vorzudringen, die für die Verbraucher ein Tor zum Luxusgütermarkt darstellt.

Fallende Kurse erwarten Händler dagegen bei Hamborner Reid. Das Immobilienunternehmen hat die Prognose für den Nettoinventarwert (NAV) kräftig gesenkt. Nach einem "leichten NAV-Rückgang" wird nun mit einem Bewertungsminus von 7 bis 12 Prozent gerechnet. "Das ist zinsinduziert und überrascht gerade in der Branche der Büro-Immobilien nicht mehr wirklich", kommentiert ein Händler. Allerdings überrasche der Umfang. Bei Lang & Schwarz verliert der Kurs vorbörslich 1,6 Prozent.

Leicht positiv für die Aktien des Labordienstleisters Synlab werten Händler den Verkauf des schweizerischen Geschäfts. Trotz einer Umsatzerwartung von rund 50 Millionen Euro für das Schweiz-Geschäft bestätigte Synlab die Umsatzprognose für 2023. Der Verkauf erhöhe die bereinigte EBITDA-Marge und werde die bereinigte Nettoverschuldung um rund 154 Millionen Euro reduzieren, heißt es.


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DEVISEN          zuletzt        +/- %       0:00  Mo, 18:40   % YTD 
EUR/USD           1,0919        +0,1%     1,0907     1,0900   +2,0% 
EUR/JPY           156,78        +0,2%     156,49     156,49  +11,7% 
EUR/CHF           0,9781        +0,1%     0,9771     0,9760   -1,2% 
EUR/GBP           0,8577        -0,0%     0,8581     0,8574   -3,1% 
USD/JPY           143,61        +0,1%     143,47     143,57   +9,5% 
GBP/USD           1,2731        +0,2%     1,2712     1,2713   +5,3% 
USD/CNH           7,2176        -0,4%     7,2435     7,2446   +4,1% 
Bitcoin 
BTC/USD        30.306,28        +0,5%  30.168,70  30.245,68  +82,6% 
 
ROHÖL            zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          70,08        69,37      +1,0%      +0,71  -11,7% 
Brent/ICE          74,69        74,18      +0,7%      +0,51  -10,8% 
 
METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.925,07     1.923,31      +0,1%      +1,76   +5,6% 
Silber (Spot)      23,00        22,83      +0,8%      +0,18   -4,0% 
Platin (Spot)     935,35       929,00      +0,7%      +6,35  -12,4% 
Kupfer-Future       3,81         3,78      +0,7%      +0,03   -0,2% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

DJG/thl/flf

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June 27, 2023 02:05 ET (06:05 GMT)