Von Suzanne Kapner

NEW YORK (Dow Jones)--Gucci-Chef Marco Bizzarri verlässt das Unternehmen im Rahmen einer Umstrukturierung des Managements beim Mutterkonzern Kering. Im Zuge dessen werden bei Kering, dem Luxuskonglomerat, dem das Modehaus Gucci und andere Marken gehören, zwei andere Führungskräfte aufsteigen. Dies teilte Kering am Dienstagabend mit. Am Mittwoch gewann die Kering-Aktie im frühen Handel knapp 6 Prozent. Gucci ist das größte Label von Kering und trägt den Löwenanteil zu Umsatz und Gewinn des französischen Konglomerats bei, das von dem Milliardär Francois-Henri Pinault geleitet und kontrolliert wird.

Bizzarri, seit 2015 an der Spitze von Gucci, wird laut Mitteilung im September zurücktreten. Während seiner Amtszeit sorgte Bizzarri für eine Renaissance bei dem Label, das nach dem Weggang des Designers Tom Ford im Jahr 2004 Probleme hatte, wieder in Schwung zu kommen. Gemeinsam mit Kreativdirektor Alessandro Michele, der im vergangenen Jahr das Unternehmen verließ, rückte er Gucci mit schicken Boheme-Looks wieder ins Rampenlicht. Die Marke hat jedoch nach der Pandemie an Dynamik verloren und es seitdem nicht geschafft, sich zu erholen.

Am Dienstagabend gab Pinault bekannt, dass er zwei weitere Führungskräfte zu seinen stellvertretenden CEOs bei Kering befördert. Dabei handelt es sich um Francesca Bellettini, die weiterhin als CEO von Yves Saint Laurent fungieren wird, und Jean-Marc Duplaix, seit einem Jahrzehnt Finanzchef von Kering. Alle Marken-CEOs werden nun an Bellettini berichten, sagte Pinault. Ein weiterer Kering-Manager, Jean-François Palus, wird für eine Übergangszeit den Posten des Gucci-CEO übernehmen.

"Wir bauen eine robustere Organisation auf, um das Wachstum des globalen Luxusmarktes voll auszuschöpfen", sagte Pinault. "Ich bin zuversichtlich, dass die Veränderungen, die wir heute ankündigen, Kering auf einen Weg bringen werden, der langfristig zu Erfolg und profitablem Wachstum führt."

Kering, zu dessen Marken Yves Saint Laurent, Balenciaga und Alexander McQueen gehören, hat dank seines gut betuchten Kundenstamms eine Art Postpandemie-Boom erlebt. Diese Kundschaft hat sich in einer Zeit von Inflationsdruck als widerstandsfähiger erwiesen. Guccis jüngstes Umsatzwachstum blieb jedoch hinter dem einiger großer Konkurrenten wie Louis Vuitton und Dior zurück, die beide zu LVMH gehören. Anfang 2023 ernannte Gucci einen neuen Kreativdirektor, Sabato De Sarno, der die traditionsreiche italienische Marke wiederbeleben soll.

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July 19, 2023 04:00 ET (08:00 GMT)