FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Aktienmärkte sind am Freitag schwach in den Handel gestartet. Marktteilnehmer gehen von einer Fortsetzung der hohen Volatilität an den Börsen aus. "Die Konsequenzen der Fed-Aussagen sind noch lange nicht eingepreist und die Portfolioanpassungen dürften noch einige Tage dauern", so ein Händler. Über allem stehe das Thema "Inflation" und mit welcher Preismacht und Margenstärke sich die Unternehmen dem entgegenstellen können. Daneben kann die Ukraine-Krise jederzeit für Bewegung sorgen.

Der DAX verliert 1,2 Prozent auf 15.335 Punkte, der Euro-Stoxx-50 reduziert sich um 1,0 Prozent auf 4.143 Punkte.


   BIP-Zahlen aus Europa 

Darüber hinaus stehen Konjunkturdaten im Blick. Aus Europa werden die Zahlen zum BIP im vierten Quartal veröffentlicht. Bereits vermeldet wurden Wachstumszahlen aus Spanien - diese fielen über den Erwartungen aus. Auch in Frankreich wuchs die Wirtschaft stärker als prognostiziert. Derweil sind die Importpreise in Deutschland im Dezember deutlich verhaltener gestiegen als erwartet. Von einer Entspannung an der Inflationsfront kann aber keine Rede sein.

Für LVMH geht es nach ausgezeichneten Zahlen vom Vorabend um 1,9 Prozent nach oben. Umsatz und Gewinn sprangen deutlich an. "Die Corona-Delle wurde mehr als ausgebügelt", sagt ein Händler. So lag der Umsatz im vierten Quartal 2021 um 22 Prozent über denen aus dem Vor-Corona-Vergleichsjahr 2019. Gesucht waren vor allem die Marken Louis Vuitton und Dior. "Dazu werden Luxusgüteraktien wegen ihrer Pricing Power immer attraktiver auch als Inflations-Hedge", so der Händler.

Um 1,0 Prozent aufwärts geht es für die Aktien von Unicredit nach ihren Zahlen. Insgesamt seien sie besser als erwartet ausgefallen dank höherer Umsätze und geringerer Kosten, heißt es von der Citi. Auch gebe es erste Anzeichen für eine Optimierung der risikogewichteten Anlagen (RWA) als Folge der neuen Strategie. Dies dürfte für bessere Renditen mit der Zeit sorgen. Die Einstufung der Aktie mit "Buy" wird bestätigt.

Mit einem Minus von 7,4 Prozent zeigen sich dagegen Henkel. Der Konzern hat neue strategische Ziele angekündigt, einen geplanten Umbau des Unternehmens, dazu die Zahlen für 2021 vorgezogen und einen Aktienrückkauf von 1 Milliarde Euro angekündigt. Negativ scheine die Margenprognose zu sein, "aber insgesamt ist das zuviel auf einmal, um es in einem Kurs einzupreisen", sagt ein Händler. Die Bedeutung der einzelnen Themen dürfte abschließend erst nach der Analystenkonferenz am frühen Mittag feststehen.

Sehr gut kommen die endgültigen Zahlen von H&M (+4,8%) an. Vor allem der Margenanstieg im fiskalischen vierten Quartal bis Ende November sei herausragend, heißt es. Die Bruttomarge sprang auf 55,2 nach zuvor 52,1 Prozent an, gleichzeitig stieg der Umsatz um 11 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Der Gewinn legte daher stärker zu um 14 Prozent. Der Ausblick sei zudem zuversichtlich und es solle einen 3-Milliarden-Kronen-Aktienrückkauf geben. "Was will man mehr", sagt ein Händler.


   Givaudan mit Margenproblemen 

Mit Abgaben von 5,4 Prozent reagieren Givaudan auf die Geschäftszahlen. Wie Jefferies anmerkt, hat das EBITDA die Schätzung klar verfehlt, wofür vor allem der Bereich Duftstoffe verantwortlich sei. Baader führt derweil an, dass die Kosten im zweiten Halbjahr stärker als erwartet gestiegen seien, was eine Indikation für ein mögliches Margenproblem 2022 sein könnte. Im Gefolge geht es am deutschen Aktienmarkt für die Symrise-Aktie um 2,6 Prozent nach unten.


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Aktienindex              zuletzt      +/- %     absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.142,71      -1,0%      -42,26          -3,6% 
Stoxx-50                3.743,39      -0,8%      -29,16          -2,0% 
DAX                    15.334,97      -1,2%     -189,30          -3,5% 
MDAX                   33.032,97      -0,6%     -193,62          -6,0% 
TecDAX                  3.406,27      -0,2%       -5,60         -13,1% 
SDAX                   14.841,70      -1,1%     -169,43          -9,6% 
FTSE                    7.506,82      -0,6%      -47,49          +2,3% 
CAC                     6.980,09      -0,6%      -43,71          -2,4% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,06                  +0,00          +0,12 
US-Zehnjahresrendite        1,83                  +0,02          +0,32 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %    Fr, 8:18  Do, 17:30 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,1125      -0,2%      1,1137         1,1152   -2,2% 
EUR/JPY                   128,56      +0,0%      128,69         128,73   -1,8% 
EUR/CHF                   1,0364      -0,1%      1,0371         1,0383   -0,1% 
EUR/GBP                   0,8318      -0,1%      0,8315         0,8325   -1,0% 
USD/JPY                   115,56      +0,2%      115,40         115,43   +0,4% 
GBP/USD                   1,3374      -0,1%      1,3411         1,3397   -1,2% 
USD/CNH (Offshore)        6,3703      +0,0%      6,3700         6,3702   +0,3% 
Bitcoin 
BTC/USD                36.566,14      -0,4%   37.467,90      36.437,40  -20,9% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settl.       +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  86,96      86,61       +0,4%           0,35  +16,1% 
Brent/ICE                  89,87      89,34       +0,6%           0,53  +15,3% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag       +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.793,55   1.798,08       -0,3%          -4,53   -2,0% 
Silber (Spot)              22,61      22,77       -0,7%          -0,16   -3,0% 
Platin (Spot)           1.015,03   1.026,81       -1,1%         -11,79   +4,6% 
Kupfer-Future               4,38       4,42       -1,0%          -0,04   -1,9% 
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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January 28, 2022 03:51 ET (08:51 GMT)