NEW YORK (Dow Jones)--Bis zum Montagmittag (Ortszeit New York) bauen die Aktien an der Wall Street ihre Kursgewinne kräftig aus. Frische Mittelzuflüsse zum Monatsbeginn dürften stützend auf die Börsen wirken, heißt es. Zudem gilt das vierte Quartal als saisonal stark, und der schwache September hat einiges an Risiken eingepreist.

Der Dow-Jones-Index gewinnt 2,1 Prozent. Für den S&P-500 geht es um 1,9 Prozent aufwärts, während der Nasdaq-Composite um 1,4 Prozent zulegt.

Teilnehmer sind dennoch skeptisch, ob der positive Trend andauern wird. Denn die Börsianer blicken sorgenvoll auf die Straffungspolitik der Notenbanken zur Bekämpfung der hohen Inflation. Höhere Kreditkosten schaden der Wirtschaft und beeinträchtigen die Unternehmensgewinne. Richard Hunter, Leiter des Bereichs Märkte bei Interactive Investor, erinnert daran, dass Vertreter der Federal Reserve unlängst die Absicht bekräftigt hätten, die Zinssätze längere Zeit hoch zu halten, um die Inflation wieder auf das 2-Prozent-Ziel der Fed zu drücken. Die jüngsten Daten zeigten, dass der Preisdruck hartnäckig sei.

Die am Montag veröffentlichten Konjunkturdaten enttäuschten überwiegend. Die Bauausgaben gingen im August stärker zurück als erwartet. Der von S&P Global erhobene Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe zeugte zwar von einer Belebung der Aktivität in der US-Industrie im September, sein von ISM ermitteltes Pendant fiel dagegen überraschend schwach aus. Besonders die Beschäftigungskomponente zeigte einen deutlichen Rückgang zum Vormonat. Der Arbeitsmarkt scheine zusehends unter den Zinserhöhungen der US-Notenbank zu leiden, hieß es dazu aus dem Handel.


   Tesla nach Auslieferungszahlen schwach 

Den stärksten Sektor stellen die Energiewerte, die im Windschatten des kräftig steigenden Ölpreises um durchschnittlich 5,2 Prozent zulegen.

Am übrigen Markt verbilligt sich die Tesla-Aktie um 8 Prozent. Die Fahrzeugauslieferungen des Unternehmens stiegen zwar im vergangenen Quartal auf ein Rekordniveau, doch blieb die Zahl hinter den Prognosen der Wall Street zurück.

Dagegen steigerte General Motors (GM) den Absatz im dritten Quartal um 24,3 Prozent und berichtete von einer besseren Lage bei den Lagerbeständen. Die Aktie verbessert sich um 2,3 Prozent.

Intel treibt den Börsengang seiner Fahrassistenz-Tochter Mobileye voran. Das in Israel ansässige Unternehmen reichte bei der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC nach eigenen Angaben am Freitag einen Antrag für eine Börsennotierung ein. Für die Intel-Aktie geht es um 3,8 Prozent nach oben.

Ein Vertrag mit der Hotelkette Hilton (+0,9%) gibt der Peloton-Aktie (+5,4%) Auftrieb. Der Hersteller von Fitnessgeräten wird die US-Hotels des Konzerns mit seinen Fahrrädern ausstatten.

Der Dollar kommt nach dem enttäuschenden ISM-Index leicht zurück. Der Dollarindex sinkt um 0,4 Prozent. Sein Status als sicherer Hafen und die straffe Geldpolitik der US-Notenbank stützen übergeordnet den Greenback.


   Ölpreise ziehen an 

Für die Ölpreise geht es kräftig nach oben. Die Preise für WTI und Brent steigen um bis zu etwa 4 Prozent. Die Opec+ zieht wegen der deutlich gefallenen Ölpreise offenbar die drastischste Produktionskürzung seit Beginn der Corona-Pandemie in Erwägung. Beim Treffen am 5. Oktober werde eine Reduzierung der Förderquoten um mehr als 1 Million Barrel pro Tag anvisiert, sagten mit den Plänen vertraute Personen.

Am Anleihemarkt wird gekauft, nachdem die Renditen im September steil nach oben gelaufen waren. Nun geht es in die Gegenrichtung, zumal nach dem schwachen ISM-Index erhalten die Festverzinslichen Zulauf. Die Zehnjahresrendite reduziert sich um rund 23 Basispunkte auf 3,60 Prozent.


=== 
INDEX                 zuletzt        +/- %     absolut      +/- % YTD 
DJIA                29.335,42        +2,1%      609,91         -19,3% 
S&P-500              3.653,98        +1,9%       68,36         -23,3% 
Nasdaq-Comp.        10.720,09        +1,4%      144,47         -31,5% 
Nasdaq-100          11.123,41        +1,4%      152,19         -31,8% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,08        -19,4        4,27          335,1 
5 Jahre                  3,83        -25,8        4,09          257,2 
7 Jahre                  3,72        -26,8        3,98          227,6 
10 Jahre                 3,60        -22,6        3,83          209,1 
30 Jahre                 3,65        -12,4        3,77          175,1 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %    Mo, 8:14  Fr, 17:13 Uhr    % YTD 
EUR/USD                0,9822        +0,3%      0,9824         0,9803   -13,6% 
EUR/JPY                141,81        +0,0%      142,28         141,78    +8,4% 
EUR/CHF                0,9740        +0,8%      0,9665         1,0185    -6,1% 
EUR/GBP                0,8695        -0,7%      0,8723         0,8781    +3,5% 
USD/JPY                144,39        -0,2%      144,85         144,61   +25,4% 
GBP/USD                1,1296        +1,0%      1,1260         1,1165   -16,5% 
USD/CNH (Offshore)     7,1017        -0,4%      7,1417         7,1281   +11,8% 
Bitcoin 
BTC/USD             19.382,58        +0,9%   19.234,20      20.133,61   -58,1% 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settlem.       +/- %        +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex               82,79        79,49       +4,2%          +3,30   +17,6% 
Brent/ICE               88,19        85,14       +3,6%          +3,05   +19,9% 
GAS                            VT-Settlem.                    +/- EUR 
Dutch TTF              169,03       188,80      -10,5%         -19,78  +186,8% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag       +/- %        +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)          1.692,24     1.660,53       +1,9%         +31,71    -7,5% 
Silber (Spot)           20,49        19,03       +7,7%          +1,46   -12,1% 
Platin (Spot)          901,33       864,55       +4,3%         +36,78    -7,1% 
Kupfer-Future            3,42         3,44       -0,7%          -0,02   -22,8% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/cln/jhe

(END) Dow Jones Newswires

October 03, 2022 12:03 ET (16:03 GMT)