(Reuters) - Nach Ford und Stellantis hat auch der größte US-Autobauer General Motors Insidern zufolge eine vorläufige Einigung mit der Autogewerkschaft United Auto Workers (UAW) erzielt.

Nach der offiziellen Bekanntgabe des Tarifergebnisses werden die GM-Beschäftigten die Arbeit wieder aufnehmen, sagten zwei mit dem Vorgang Vertraute der Nachrichtenagentur Reuters am Montag. Details des Deals von UAW und GM waren zunächst nicht bekannt. Damit soll ein sechs Wochen langer Streik enden, den die UAW erstmals gleichzeitig gegen die drei großen Autokonzerne führte. Die Gewerkschaft handelte wegen der hohen Inflation rekordverdächtige Lohnerhöhungen und verbesserte Konditionen aus. Ein GM-Sprecher wollte sich dazu nicht äußern.

Stellantis stimmte einer Lohnerhöhung um 25 Prozent über eine Laufzeit von viereinhalb Jahren zu. Der Chrysler-Mutterkonzern sagte außerdem 19 Milliarden Euro an Investitionen in den USA und 5000 zusätzliche Arbeitsplätze zu. Stellantis konnte auch in Kanada einen Streik durch einen Tarifkompromiss abwenden. Bei Ford belaufen sich die Tariferhöhungen über die gesamte Vertragslaufzeit auf 33 Prozent. Für die Gewerkschaft ist es nach Einschätzung von Experten ein wichtiger Erfolg, nachdem die UAW nach der Finanzkrise 2008 große Zugeständnisse gemacht hatte und die Löhne über lange Zeit stagnierten. Die Einigung muss noch die Zustimmung der UAW-Basis finden.

Fast 50.000 der knapp 150.000 Gewerkschaftsmitglieder bei den drei Autokonzernen ließen die Arbeit in Montagewerken und Ersatzteil-Lieferzentren ruhen. Mangels Nachschub oder Abnehmern waren auch weitere Fabriken oder Zulieferer betroffen. Der Arbeitskampf kostete die "Detroit Three" und ihre Zulieferer Milliarden. Die Unternehmen befürchten, durch steigende Arbeitskosten im Konkurrenzkampf mit Tesla oder Toyota, die keine Tarife mit der UAW aushandeln, benachteiligt zu werden.

(Bericht von David Shepardson, Joseph White, Shivansh Tiwary, geschrieben von Ilona Wissenbach. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)