BERLIN (Dow Jones)--Seit der Corona-Pandemie ist laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) die Zahl der Beschäftigten beim Luft- und Bodenpersonal um rund 7.200 Fachkräfte zurückgegangen. Damit betrug der Rückgang zwischen 2019 und 2021 rund 4 Prozent. In der Folge häufen sich an deutschen Flughafen wegen Personalmangels Verspätungen, Ausfälle und stundenlanges Warten auf Check-In und Sicherheitskontrollen.

Allein bei Servicekräften habe es einen Rückgang von 6.000 Beschäftigten gegeben, dazu kommen 1.200 Bodenkräfte im technischen Luftverkehrsbetrieb. Dabei reichen die Reserven auf dem Arbeitsmarkt dem Institut zufolge nicht, um die Lücke beim Luft- und Bodenpersonal auszugleichen. Zwar habe Bundesverkehrsminister Volker Wissing angekündigt, 2.000 Leiharbeiter aus der Türkei anwerben zu wollen. Dies dürfte laut IW aber kaum ausreichen, um den Beschäftigungsrückgang der letzten Jahre zu kompensieren.

"Der reibungslose Start in den Sommerurlaub dürfte für viele eine unrealistische Hoffnung bleiben", sagte IW-Ökonom Alexander Burstedde. "Mittelfristig muss die Branche daran arbeiten, als Arbeitgeber wieder attraktiver zu werden, sichere Perspektiven zu bieten und Karrierewege aufzuzeigen. Sonst werden sich Fachkräfte auch künftig anders umschauen."

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DJG/aat/smh

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June 22, 2022 05:16 ET (09:16 GMT)