DETROIT (awp international) - Der Chef des Autokonzerns Fiat Chrysler , Sergio Marchionne, hat einen Zusammenhang zwischen der jüngst angekündigten Milliarden-Investition seines Unternehmens in den USA und den Forderungen des künftigen Präsidenten Donald Trump dementiert.

Es sei Zufall gewesen, dass die Entscheidung zeitlich mit Trumps Tweets zusammengefallen sei, sagte Marchionne am Montag bei der US-Automesse in Detroit. "Ich kann daran nichts Ungewöhnliches erkennen", meinte er. Der Beschluss sei lange vorher gefallen, es habe keine Gespräche mit Trump oder seinem Team gegeben.

Fiat Chrysler hatte am Vorabend angekündigt, eine Milliarde Dollar in zwei bestehende US-Werke zu investieren und so rund 2000 Arbeitsplätze zu schaffen. Trump hatte zuvor für Wirbel gesorgt, indem er grosse Autohersteller wie General Motors und Toyota heftig für Produktionspläne im Niedriglohn-Nachbarland Mexiko kritisierte und ihnen auf Twitter mit hohen Strafzöllen drohte. Am vergangenen Dienstag hatte der US-Autobauer Ford nach Kritik von Trump überraschend Pläne für ein Werk in Mexiko gestrichen.

Marchionne kündigte bei der Autoshow an, sich mit Trump arrangieren zu wollen: "Wir werden uns anpassen müssen, uns bleibt nichts anderes übrig." Die Branche brauche zunächst Klarheit. "Wir sind nicht diejenigen, die die Regeln machen." Dafür müsse man sich allerdings durchaus umgewöhnen, räumte Marchionne ein: "Wir hatten noch nie zuvor einen twitternden Präsidenten."

Trump hatte sich am Morgen in einem Tweet bei Fiat Chrysler für die Entscheidung bedankt, die US-Werke auszubauen. Über die positive Reaktion habe er sich gefreut, sagte Marchionne./hbr/DP/das