München (Reuters) - Günther Fielmann ist tot.

Der Gründer und langjährige Vorstandschef der gleichnamigen Optikerkette sei am Mittwoch im Alter von 84 Jahren "im Kreise seiner Familie friedlich eingeschlafen", teilte das Unternehmen am Freitag mit. Fielmann hatte 1972 seine erste Augenoptik-Filiale in Cuxhaven eröffnet. Heute hat das Unternehmen mehr als 1000 Niederlassungen, 23.800 Mitarbeiter erwirtschaften im Jahr mehr als zwei Milliarden Euro Umsatz. An der Börse ist Fielmann fast vier Milliarden Euro wert.

Mit seinem Geschäftsmodell, das auf günstige Brillen setzte, läutete Fielmann den Abschied von der unmodischen "Kassenbrille" für gesetzlich Versicherte ein. Dabei legte er sich mit seinen oft als provokativ empfundenen Werbeaktionen mit der gesamten Brillenzunft an. "Die Demokratisierung der Brillenmode ist die historische Leistung unseres Unternehmensgründers", erklärte Fielmann.

Günther Fielmann arbeitete 47 Jahre für sein Unternehmen. 1994 ging die Fielmann AG an die Börse. Erst 2019, kurz nach seinem 80. Geburtstag, übergab er den alleinigen Vorstandsvorsitz an seinen Sohn Marc, der über acht Jahre schrittweise immer mehr Verantwortung übertragen bekommen hatte. Gut 72 Prozent der Aktien liegen weiterhin bei der Familie, 2012 überführte Günther Fielmann die Mehrheit an der Fielmann AG an eine Familienstiftung. In Mitteleuropa sieht sich Fielmann als Marktführer, weltweit als Nummer drei der augenoptischen Industrie.

(Bericht von Alexander Hübner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)