FRANKFURT (Dow Jones)--Unsere Auswahl an Ereignissen aus der Finanz- und Wirtschaftswelt, die in der Woche im Fokus stehen werden (Angaben in Ortszeit Deutschland):


1. Deutsches BIP sinkt im 4. Quartal um 0,3 Prozent 

Die deutsche Wirtschaft dürfte im vierten Quartal geschrumpft sein. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte prognostizieren, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal um 0,3 Prozent gesunken ist. Das entspricht der vom Statistischen Bundesamt (Destatis) anlässlich der BIP-Veröffentlichung für 2023 abgegebenen Schätzung - und wer wollte da widersprechen? Normalerweise sind die Prognosen der Wiesbadener Statistiker recht treffsicher. Bleibt es dabei, geht das BIP mit einem statistischen Unterhang ins neue Jahr, was einen Rückgang im Jahresdurchschnitt 2024 wahrscheinlicher machen würde.

>>> Dienstag, 30.01.2024; 10:00


2. Budgetdebatten werden hitzig 

Unter dem Eindruck von Bauernprotesten und wachsender politischer Unruhe werden Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) in der Bundestags-Haushaltswoche ihre Pläne für dieses Jahr verteidigen. Wenn Lindner den mühsam ausverhandelten Haushaltsplan für 2024 am Dienstag einbringt, dürfte sich die Debatte auf die umstrittenen Sparbeschlüsse der Koalition richten, die nach dem Haushaltsurteil des Bundesverfassungsgerichts nötig wurden. Bei der traditionellen Generaldebatte am Mittwoch ist dann eine hitzige Diskussion über die allgemeine Regierungspolitik zu erwarten. Zwar hat Scholz jüngst auch eigene Fehler eingeräumt, Oppositionsführer Friedrich Merz (CDU) dürfte den Kanzler aber dennoch zu nichts Geringerem als seinem Rücktritt auffordern.

>>> Dienstag, 30.01.2024; 10:00 Haushaltsdebatte

>>> Mittwoch, 31.01.2024; 12:00 Generaldebatte


3. Euroraum-Wirtschaft schrumpft im 4. Quartal 

Die Wirtschaft des Euroraums dürfte im vierten Quartal sein. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte prognostizierten, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal um 0,1 Prozent gesunken ist. Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) äußerte am Donnerstag allerdings die Ansicht, dass das BIP stagniert hat. Grob gesagt dürften das verarbeitende Gewerbe die Wirtschaft gebremst haben, während der Dienstleistungssektor stützend wirkte. Entsprechend könnten die BIP-Veränderungsraten in den industriell geprägten Volkswirtschaften Deutschlands und Italiens negativ gewesen sein, während für Spanien ein kleiner BIP-Zuwachs zu erwarten ist.

>>> Dienstag, 30.01.2024; 11:00


4. Deutsche HVPI-Teuerung sinkt im Januar - Basiseffekt 

Der Inflationsdruck in Deutschland dürfte im Januar nach dem Anstieg im Dezember wieder zurückgegangen sein. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte erwarten, dass der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) mit einer Jahresrate von 3,4 (Dezember: 3,8) Prozent gestiegen ist. Für den nationalen Index wird ein Rückgang der Jahresteuerung auf 2,9 (3,7) Prozent prognostiziert. Grund ist, dass ein einmalig im Dezember wirkender Basiseffekt durch die Übernahme von Vorauszahlungen für Gas- und Heizungsabschlagszahlungen im Dezember 2022 wieder wegfällt. Als ersten von sechs Bundesländern veröffentlicht am Mittwoch (7.30 Uhr) Nordrhein-Westfalen seine Daten.

>>> Mittwoch, 31.01.2024; 14:00


5. Fed erwägt Abschwächung ihrer quantitativen Straffung 

Obwohl die Federal Reserve die Zinsen nicht mehr erhöht, strafft sie die Geldpolitik stillschweigend über einen anderen Kanal: Sie reduziert ihre 7,7 Billionen Dollar schweren Bestände an Anleihen und anderen Vermögenswerten um rund 80 Milliarden Dollar pro Monat. Das könnte sich nun ändern. Die US-Notenbanker werden bei ihrer anstehenden Sitzung Überlegungen zur Abschwächung, aber nicht zur Beendigung dieser sogenannten quantitativen Straffung anstellen. Dies könnte erhebliche Auswirkungen auf die Finanzmärkte haben. Die Fed kann ihre Bestände verringern, indem sie Anleihen verkauft oder, wie sie es bisher bevorzugt hat, Anleihen fällig werden lässt und ihre Bilanz "ablaufen" lässt, ohne neue Anleihen zu kaufen. Der Abfluss erhöht das Angebot an Anleihen, das die Anleger absorbieren müssen, wodurch die langfristigen Zinssätze unter Aufwärtsdruck geraten. Eine Verlangsamung des Abflusses verringert diesen Aufwärtsdruck. Es wird allgemein erwartet, dass die Fed ihren Leitzins nicht antastet. An den Terminmärkten ist ein stabiles Zinsniveau zu 97 Prozent eingepreist. Die Fed hat seit März 2022 einen aggressiven Kampf gegen die Inflation geführt und den Leitzins von nahe null auf eine Spanne von 5,00 bis 5,25 Prozent angehoben. Zinssenkungen werden von den Marktteilnehmern ab Mai oder Juni erwartet.

>>> Mittwoch, 31. Januar 2024; 20:00


(Es folgt Teil 2 für Donnerstag/Freitag)


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January 26, 2024 09:37 ET (14:37 GMT)