FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte werden am Donnerstag im Plus erwartet. Positiv wertet Michael Hewson, Marktstratege bei CMC Markets, dass der chinesische Staatsfonds Aktien einiger der größten Banken des Landes gekauft hat. Dies werde an der Börse als richtiger Schritt der Regierung zur Stärkung des Vertrauens in den heimischen Kapitalmarkt gewertet. So wird der DAX am Morgen 0,5 Prozent höher bei 15.531 Punkten gesehen. Damit hat der Index innerhalb einer Woche rund 500 Punkte zugelegt. Die übergeordnet gute Stimmung wird weiterhin unterstützt durch fallende Renditen bei den Anleihen. In den USA fiel die Rendite der 10-jährigen Anleihen auf nunmehr 4,57 Prozent zurück, nachdem sie noch in der Vorwoche bis auf 4,85 Prozent gesprungen war.

Die Veröffentlichung des Fed-Protokolls vom Vorabend unterstützt die positive Sicht. Denn die FOMC-Mitglieder zeigten sich sehr unsicher über die weiteren Wirtschaftsaussichten in den USA. Dies sorgt für Entspannung an den Zinsmärkten, da daraus kein unmittelbarer Zwang zu weiteren Zinserhöhungen mehr abzulesen ist. Dazu kamen auch weitere Aussagen von Fed-Mitgliedern wie Christopher Waller. Er sagte, die erschwerten Finanzierungsbedingungen am Markt würden der Fed bereits einen Teil ihrer Arbeit abnehmen.

Mit Spannung wird auf die US-Verbraucherpreise (CPI) am frühen Donnerstagnachmittag gewartet, nachdem die Erzeugerpreise am Vortag leicht höher als erwartet ausfielen. Hier kommt es für die Marktstrategen der Helaba darauf an, dass sich der rückläufige Trend fortsetzt. Die Gesamtteuerungsrate sei seit dem zyklischen Hoch vom Juni letzten Jahres bei 9,1 Prozent deutlich zurückgekommen. In den letzten beiden Monaten stieg sie aber wieder auf zuletzt 3,7 Prozent. Die Inflation sei hartnäckiger als zunächst gedacht. Im September dürfte ein Basiseffekt seine Wirkung entfalten und die Jahresrate leicht drücken.


   Ericsson leichter mit Vonage-Abschreibung 

Mit Druck auf die Aktien von Ericsson rechnen Händler am Donnerstag, nachdem die ADR-Kurse an der Wall Street knapp 4 Prozent abgaben. Der schwedische Telekomausrüster muss eine überraschende Abschreibung auf seine Beteiligung an Vonage von 32 Milliarden Kronen (ca. 2,8 Milliarden Euro) vornehmen. Vonage war erst vergangenes Jahr gekauft worden. Mit viel höheren Kursverlusten rechnen Händler aber nicht, da es sich nur um eine Goodwill-Abschreibung handele. Sie sei nicht cash-wirksam. Dazu bekennt sich Ericsson zu Vonage und sieht es als Eckpfeiler der Unternehmensstrategie. Stützend auf die Ericsson-Aktien dürfte auch das Update zu den Zahlen zum dritten Quartal wirken: Hier wurde die EBITA-Marge ex Restrukturierung mit 7,3 Prozent im Rahmen der alten Prognose bekräftigt.

Givaudan hat im dritten Quartal einen Umsatzrückgang verzeichnet und will weiterhin wegen der gestiegenen Betriebskosten die Preise erhöhen. Der Schweizer Aromen- und Duftstoffhersteller erzielte einen Umsatz von 1,7 Milliarden Schweizer Franken nach 1,81 Milliarden Franken im Vorjahreszeitraum.

Etwas gemischt wird bei Nordex der Zwischenbericht zu den Aufträgen im dritten Quartal bewertet. "Die Auftragslage ist fraglos gut, aber die Preise ziehen noch nicht richtig mit", sagt ein Händler. Der Markt schaue stark darauf, ob die Aufträge sich mehr in Richtung der hochmargigen Turbinen verschieben. Im Quartal habe Nordex einen Rückgang im durchschnittlichen Verkaufspreis in Euro je Megawatt Leistung (ASP) vermeldet. Er ging infolge des Regionalmixes auf 0,79 nach 0,90 Millionen Euro je Megawatt im Vorjahr zurück. Aufs Jahr gerechnet verbesserte er sich aber auf 0,85 nach 0,82 Millionen Euro.


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DEVISEN               zuletzt        +/- %  Mi, 9:36 Uhr  Mo, 17:08   % YTD 
EUR/USD                1,0631        +0,1%        1,0609     1,0549   -0,7% 
EUR/JPY                158,53        +0,1%        157,91     156,70  +13,0% 
EUR/CHF                0,9562        -0,2%        0,9598     0,9567   -3,4% 
EUR/GBP                0,8630        +0,0%        0,8638     0,8634   -2,5% 
USD/JPY                149,10        -0,0%        148,84     148,55  +13,7% 
GBP/USD                1,2320        +0,1%        1,2282     1,2217   +1,9% 
USD/CNH (Offshore)     7,2985        -0,0%        7,2995     7,2972   +5,4% 
Bitcoin 
BTC/USD             26.858,53        +0,5%     27.052,05  27.497,21  +61,8% 
 
 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settlem.         +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               83,11        83,49         -0,5%      -0,38   +6,8% 
Brent/ICE               85,44        85,82         -0,4%      -0,38   +4,5% 
GAS                            VT-Settlem.                  +/- EUR 
Dutch TTF                0,00        39,30       -100,0%     -39,30  -51,4% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag         +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.879,54     1.874,30         +0,3%      +5,24   +3,1% 
Silber (Spot)           22,16        22,08         +0,4%      +0,08   -7,5% 
Platin (Spot)          896,13       890,00         +0,7%      +6,13  -16,1% 
Kupfer-Future            3,63         3,61         +0,4%      +0,01   -4,8% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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October 12, 2023 02:23 ET (06:23 GMT)