Frankfurt (awp/awp/sda/reu) - Studienergebnisse des US-Pharmakonzerns Eli Lilly schüren Hoffnung bei der Entwicklung eines Medikaments gegen Alzheimer. In einer klinischen Studie der Phase-2 führte der Antikörper Donanemab bei Patienten mit früher symptomatischer Alzheimer-Krankheit zu einer signifikanten Verlangsamung der Abnahme der kognitiven Leistung, wie der US-Konzern am Montag mitteilte.

Im Vergleich zu einem Scheinmedikament (Placebo) verlangsamte sich der Leistungsrückgang um fast ein Drittel. An der Studie nahmen 272 Patienten teil. Eli Lilly will das Mittel nun in einer weiteren Studie mit 500 Patienten erproben.

Donanemab zielt auf einen Typ Beta-Amyloid namens N3pG ab, von dem Eli Lilly glaubt, dass es durch den Antikörper schnell beseitigt werden kann. Beta-Amyloid ist eine der beiden charakteristischen Eiweissablagerungen für die Alzheimer-Krankheit. Der US-Konzern gehört zu den wenigen grossen Arzneimittelherstellern, die sich noch - auf der bislang erfolglosen Suche - nach einem Alzheimer-Medikament befinden. Die Aktien von Eli Lilly stiegen in den USA nach Bekanntgabe der Studienergebnisse um mehr als zwölf Prozent.

Bislang gibt es keine wirksame Therapie für die schnell fortschreitende Demenzerkrankung, bei der sich im Gehirn der Betroffenen Eiweissklumpen ansammeln, die die Nervenzellen schädigen. Zahlreiche Pharmakonzerne mussten in diesem Forschungsfeld bereits Misserfolge verkraften. Gegenwärtige Medikamente können lediglich die Symptome lindern. Weltweit leiden nahezu 50 Millionen Menschen an einer Demenz und jährlich werden zehn Millionen neue Erkrankungen diagnostiziert. Alzheimer ist die häufigste Form der Erkrankung.