Von Jürgen Hesse
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Bilanz der Deutschen Telekom hat im ersten Quartal letztmalig von einem günstigen Basiseffekt profitiert, dank der Übernahme des US-Telekomanbieters Sprint. Der Zukauf erfolgte zum 1. April, im Vorjahreszeitraum waren die Zahlen des vormaligen Wettbewerbers noch nicht enthalten. Es stechen also beeindruckende Wachstumszahlen ins Auge, erst der genauere Blick am Mittwoch zeigt die organische Expansion, die aber auch grundsolide daherkommen sollte.
Die Ergebnisse der US-Tochter T-Mobile sind bereits bekannt. Der Umsatz war auf 19,8 Milliarden US-Dollar von 11,1 Milliarden im Vorjahr gestiegen. Das Unternehmen verdiente im Quartal mit 933 Millionen Dollar allerdings weniger als im Vorjahreszeitraum, als der Gewinn 951 Millionen Dollar betragen hatte. Auch von der Währungsseite droht Gegenwind. In der Vergangenheit sorgte oft der schwache Euro dafür, dass die in Dollar erzielten Umsätze bei der Umrechnung noch einmal für ein optisch höheres Wachstum sorgten. Das wird im ersten Quartal anders gewesen sein, hat doch der Euro in den jüngsten Monaten deutlich an Wert gewonnen.
Dafür verläuft die Übernahme erfolgreicher als gedacht. Die im April vollzogene Fusion mit Sprint soll insgesamt Synergien von 43 Milliarden Dollar schaffen und auf annualisierter Basis 6 Milliarden Dollar an Einsparungen bringen. Erreicht werden soll dies durch die Kombination aus Kostenvermeidung und der Senkung von Aufwendungen. Inzwischen traut sich T-Mobile sogar Synergien von 2,8 bis 3,1 Milliarden Dollar in diesem Jahr zu. Bisher hatte der Mobilfunkanbieter 2,7 bis 3,0 Milliarden prognostiziert.
Auch das Europa-Geschäft sollte einen guten Beitrag leisten, dass die Telekom im Quartal insgesamt solide dasteht.
Im Blick steht der Ausblick auf das laufende Jahr. T-Mobile hat bereits angekündigt, das bereinigte EBITDA (Core) werde 2021 bei 22,8 bis 23,2 statt 22,6 bis 23,1 Milliarden Dollar gesehen. Die Telekom selbst hat für den Konzern bislang ein bereinigtes operatives Ergebnis ohne Leasingaufwendungen (EBITDA AL) von rund 37 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Der Free Cashflow AL soll auf rund 8 Milliarden Euro steigen, der Umsatz soll wachsen.
Nachfolgend eine Auswertung der Prognosen von Analysten zum ersten Quartal und Gesamtjahr 2021:
=== . PROG PROG PROG 1. Quartal 2021 1Q21 ggVj Zahl 1Q20 Umsatz 25.595 +28% 17 19.943 EBITDA AL bereinigt 8.848 +35% 17 6.544 Erg nach Steuern/Dritten berein. 1.248 -3% 15 1.284 Ergebnis nach Steuern/Dritten 887 -3% 14 916 Free Cashflow AL 1.808 +40% 14 1.287 Umsatz Deutschland 5.857 +0,5% 16 5.830 Umsatz USA 15.864 +56% 16 10.157 Umsatz Europa 2.724 -1% 17 2.759 Umsatz Systemgeschäft 1.013 -5% 17 1.066 Umsatz Group Development 737 +4% 17 708 Umsatz GHS 621 -2% 17 634 EBITDA AL bereinigt Deutschland 2.282 +2% 17 2.241 EBITDA AL bereinigt USA 5.422 +72% 17 3.160 EBITDA AL bereinigt Europa 930 -1% 17 936 EBITDA AL bereinigt Systemgeschäft 57 +16% 17 49 EBITDA AL bereinigt Group Development 294 +9% 17 269 EBITDA AL bereinigt GHS -104 -- 17 -103 . PROG PROG PROG GESAMTJAHR 2021 Gj21 ggVj Zahl Gj20 Umsatz 105.287 +4% 17 100.999 EBITDA AL bereinigt 36.209 +3% 17 35.017 Erg nach Steuern/Dritten berein. 5.348 -6% 16 5.715 Ergebnis nach Steuern/Dritten 3.694 -11% 15 4.158 Free Cashflow AL 7.907 +26% 16 6.288 Dividende je Aktie 0,60 0% 15 0,60 ===
- alle Angaben in Millionen Euro, Ausnahme Ergebnis und Dividende je Aktie in Euro
- Bilanzierung nach IFRS
- Quellen: Angaben des Unternehmens, Kursziel von Factset
- AL = After Leases
- GHS = Group Headquarters and Shared Services
- ggVj = Veränderung in Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum
- das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr
- Rundungsdifferenzen möglich
- alle Angaben ohne Gewähr
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DJG/jhe/kla
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May 11, 2021 23:45 ET (03:45 GMT)